Umstieg von FHEM zu OpenHAB

Einrichtung der openHAB Umgebung und allgemeine Konfigurationsthemen.

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domjo75
Beiträge: 159
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Umstieg von FHEM zu OpenHAB

Beitrag von domjo75 »

Hallo,
mein Name ist Dominik ich bin 43 Jahre alt und beschäftige mich seit einigen Jahren mit dem Thema Hausautomation.

Aktuell setze ich FHEM ein um meine diversen Geräte zu steuern bzw. zu verwalten.
Mein Hardwarezoo besteht aus Heizungsreglern und Fernstersensoren von HM (nicht HM IP).
Meine Lichter werden via Phillips HUE und Intertechno geschaltet.

Im Grunde macht FHEM alles ganz gut, nur die Welt dreht sich weiter und die Anforderungen steigen. Leider scheint FHEM hier nicht mehr die Lösung der 1. Wahl zu sein.

Ich möchte gerne meine bestehenden Heizungsregler und Fenstersensoren von HM übernehmen. Das scheint, was ich bisher gelesen habe, kein Problem zu sein. Allerdings habe ich keine CCU sondern nur einen HM-LAN-CFG - aber da gibt es ja Lösungen für.
HUE wird wohl grundsätzlich auch nicht das Thema sein. Ich schalte meine Lichter 30min vor Sonnenuntergang automatisch ein und dann zeitgesteuert wieder aus. Kann ich das so abbilden?

Weiterhin habe ich eine recht komplexe Kellerentfeuchtung realisiert, die mir abhängig von Taupunkt (aussen und innen), der Luftfeuchtigkeit (aussen und innen) via IT-Steckdosen Ventilatoren einschaltet. Dieses Script ist mir sehr wichtig.

FHEM steuert ausserdem meine Rollo und fährt diese zu Sonnenaufgang (ab nicht vor Uhrzeit XX) noch oben und Abends, nach Sonnenuntergang, wieder runter. Wird ein Fenster gekippt, fährt der Rollo um 10% hoch um Luft reinzulassen. Beim Schliessen fährt der Rollo wieder runter.

Auf meiner FHEM instanz läuft ein WatchDog, der mir die Batterien der HM Devices überwacht und mir eMails schickt, sobald eine Batterie unter 20% geht.
Dieser WatchDog bildet ausserdem einen Abfallkalender ab (google Kalender).

Ich möchte ungern meine Komfortfunktionen verlieren. Daher würde ich gerne erfahren, ob ich das so mit OpenHab abbilden kann.

Natürlich möchte ich neue Features implementieren, bei denen sich FHEM bisher schwer tat.
Homematic IP scheint sich durchzusetzen und die bisherigen Homematic Komponenten sterben aus. Hier wird es mit FHEM langsam schwierig.
Meine Alexa kann ich mit FHEM auch nicht ohne weiteres verbinden, das DynDNS bei mir nicht funktioniert. Da scheint MyOpenHab die Lücke zu schliessen. Aktuell kann ich nur meine HUE´s per Alexa schalten - der Rest geht schlicht nicht.

Ich glaube jetzt habe ich alles beschrieben was mir wichtig ist und bin gespannt auf die Antworten.

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße aus dem Rhein/Main Gebiet :)

Hoggle
Beiträge: 213
Registriert: 16. Dez 2017 10:49

Re: Umstieg von FHEM zu OpenHAB

Beitrag von Hoggle »

domjo75 hat geschrieben: 22. Jan 2019 12:05 Hallo,
mein Name ist Dominik ich bin 43 Jahre alt und beschäftige mich seit einigen Jahren mit dem Thema Hausautomation.

Aktuell setze ich FHEM ein um meine diversen Geräte zu steuern bzw. zu verwalten.
Mein Hardwarezoo besteht aus Heizungsreglern und Fernstersensoren von HM (nicht HM IP).
Meine Lichter werden via Phillips HUE und Intertechno geschaltet.

Im Grunde macht FHEM alles ganz gut, nur die Welt dreht sich weiter und die Anforderungen steigen. Leider scheint FHEM hier nicht mehr die Lösung der 1. Wahl zu sein.
Hallo Dominik.
Schön das du dich "weiterentwickeln" möchtest.
Ich bin vor ca. 1 Jahr von fhem zu openhab2 aus ähnlichen Gründen, wie du sie angegeben hat, gewechselt
Ich fand fhem zu "altbackend" und zu kompliziert und ich bin eigentlich ein"KLICK-DICH-FREI" Benutzer.
Nach kurzer Zeite hatte ich meine ersten Erfolge, musste aber feststellen, das auch unter Openhab nicht alles mit "klick-klick" zu erledigen ist.
Wenn man sich dann aber ein wenig mit dem config-Verzeichnis beschäftigt und auch den Editor, der empfohlen wird, vernünftig mit openhab verbunden hat, dann ist das editieren der Dateien recht einfach.
Die Syntax ist anders als bei fhem, aber erlernbar.
Der größte Unterschied ist die Aufsplittung der Geräte in Things und items.
Bei fhem ist es ja so, das man ein Gerät (Z. B. einen Fensterkontakt) hat und dieses Gerät, einmal ausgewählt, Eigenschaften hat, die man konfigurieren konnte.
In openhab hat man ein Gerät, welches zwar Eigenschaften hat, diese allerdings definieren sollte (Items genannt).
Durch die Trennung von Hardware (thing) und Eigenschaft (Item) ist man sehr flexibel. Man kann z. B. alle Batterie-Ladungseigenschaften von allen Geräten in einer Gruppe zusammenfassen und mit einfachsten Mitteln optisch schön aufbereitet darstellen lassen (Z.B. Wie viele Geräte haben eine schwache Batterieladung, oder wenn "LOWBatterie-Alarm, sende Mail an mich)
Aber noch einmal, der Umstieg ist gewöhnungsbedürftig und openhab ist etwas völlig anderes als fhem (Bis auf die verwendete Hardware)
Ich möchte gerne meine bestehenden Heizungsregler und Fenstersensoren von HM übernehmen. Das scheint, was ich bisher gelesen habe, kein Problem zu sein. Allerdings habe ich keine CCU sondern nur einen HM-LAN-CFG - aber da gibt es ja Lösungen für.
HUE wird wohl grundsätzlich auch nicht das Thema sein. Ich schalte meine Lichter 30min vor Sonnenuntergang automatisch ein und dann zeitgesteuert wieder aus. Kann ich das so abbilden?
Ich hatte auch den HM-LAN-CFG bei mir im Einsatz, habe aber im Rahmen einer Anschaffung von HM-IP Komponenten auf die CCU2 gewechselt.
Das Thema Licht, Rollladen und Fenster ist hier im Forum häufig diskutiert und auch mit Beispielen gut dokumentiert, sollte dir also schnell helfen.
Weiterhin habe ich eine recht komplexe Kellerentfeuchtung realisiert, die mir abhängig von Taupunkt (aussen und innen), der Luftfeuchtigkeit (aussen und innen) via IT-Steckdosen Ventilatoren einschaltet. Dieses Script ist mir sehr wichtig.
Auch die Lüftungsgeschichte habe ich hier schon gelesen
Auf meiner FHEM instanz läuft ein WatchDog, der mir die Batterien der HM Devices überwacht und mir eMails schickt, sobald eine Batterie unter 20% geht.
Versenden von Mails oder Telegram-nachrichten bei leeren Batterien geht auch mit Openhab!
Dieser WatchDog bildet ausserdem einen Abfallkalender ab (google Kalender).
Da bin ich noch dran. Die Lösung, die es in fhem dafür gab fehlt mir in openhab noch. Die Programmlogik fand ich in fhem "schlüssiger", aber das liegt wahrscheinlich an meinen Knoten im Kopf :roll:

Die Sprachsteuerung habe ich noch nicht getestet (Alexa wurde von meinen beiden Frauen im Haus nicht akzeptiert - Noch eine Frau wollten die nicht haben :twisted: )

Aber sich in das System einzuarbeiten bedeutet eine große, aber eine super spannende Aufgabe.
Dieses Forum ist eine super Anlaufadresse bei Problemen.
RPI4/8GB RAM mit openhabian (bullseye) - Kernel Linux 6.1.21-v8+ - openhab 4.0.2 - Release Build - HM-CCU3 - ZWave UZB-USB Stick - Wifi-LED-Stripes - Logitech Harmony Hub - AVM Fritzbox - Enigma2-Box - Gardena HUB - Fronius-Binding - Miele@Home

domjo75
Beiträge: 159
Registriert: 22. Jan 2019 11:10

Re: Umstieg von FHEM zu OpenHAB

Beitrag von domjo75 »

Hallo,
danke für die schnelle Antwort auf meine Fragen. Das scheint ja alles kein großes Problem zu sein.
Mich auf eine neue Scriptsprache einzulassen wird mir wohl nicht so schwer fallen. Die wirklich komplexen Abläufe lassen sich in FHEM ja auch nur mit Perl abbilden. Ich bin kein guter Programmierer, daher stückel ich mir meine Scripte meistens solange zusammen bis sie funktionieren :)

Im Hinblick auf die bestehenden HM-Komponenten und die vlt kommenden HM-IP Teile, auf welche Erweiterungen sollte ich setzen?
Ich habe letztens eine CCU als Erweiterungsplatine für den Raspi gesehen. Oder doch lieber eine "echte" CCU2?
Ich bin mir nicht sicher ob dann noch meine 433MHZ Erweiterung funktioniert. Damit steht und fällt der ganze Intertechno Kram.

Hoggle
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Re: Umstieg von FHEM zu OpenHAB

Beitrag von Hoggle »

Hallo.
Das Board für den Raspi kenne ich leider nicht.
Ich habe in der CCU2 erst einmal die Grundkonfiguration für die Komponenten erstellt, so das ich erstmal autark mein Licht steuern konnte.
Ich setze HM-Lichtschalter, Rollladenschalter, Fensterkontakte, Klingelsensoren, Neigungssensoren für das Garagentor, Licht- und Aussentemperatursensor zur sommerlichen Steuerung meiner Rollläden, abhängig von Helligkeit und Temperatur und Heizkörperventile ein.
Des weiteren habe ich Z-Wave Feuermelder und Schaltbare Steckdosen, sowie einige wifi-LED-Stripes (Mit dem Klingelsensor kombiniert wird mir auch optisch durch Farbwechsel der Besuch an der Haustür angezeigt - Ab Samstag dann sogar mit integrierter Web-cam und hoffentlich kurzfristig sogar mit telegram-Bild :P ).
Ach ja, und mein Harmony-Hub und die enigma2-Box sind auch noch integriert (Wenn Sonnenuntergang und der Fernseher ist an, dann wird der LED-Stripe unterhalb vom TV eingeschaltet)
Ich hatte noch einen FS20 4-Fach Schalter für die LED-Stripes im Nutzung, aber irgendwie will der im Moment nicht, aber das liegt eher an fehlender Zeit und Lust am Feierabend, als an openhab.
Meine Fritzbox versuche ich demnächst noch mit der Anrufliste als laufen zu bekommen (Das war in fhem sensationell und scheint in openhab eher kompliziert abzubilden zu sein).

Also, die Projekte gehen nicht aus.
RPI4/8GB RAM mit openhabian (bullseye) - Kernel Linux 6.1.21-v8+ - openhab 4.0.2 - Release Build - HM-CCU3 - ZWave UZB-USB Stick - Wifi-LED-Stripes - Logitech Harmony Hub - AVM Fritzbox - Enigma2-Box - Gardena HUB - Fronius-Binding - Miele@Home

domjo75
Beiträge: 159
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Re: Umstieg von FHEM zu OpenHAB

Beitrag von domjo75 »

Das Board für den Raspi macht aus dem Raspi eine CCU3, habe ich gerade gelernt. Die fertige CCU3 Box ist nicht anderes.
Damit fällt die Idee aus, weil sonst meine 433MHZ sender für die IT-Steckdosen nicht mehr funktioniert.

matze_bln
Beiträge: 49
Registriert: 24. Aug 2018 21:07

Re: Umstieg von FHEM zu OpenHAB

Beitrag von matze_bln »

Alexa und HM habe ich nicht, daher kann ich die Integration davon nicht abschätzen, der Rest klingt aber nicht nach einem größeren Hindernis.
Ich bin allerdings ein Fan von “never touch a running system“, vor allem wenn dir einzelne Bestandteile sehr wichtig sind. Ich würde dein Projekt, wenn ich es mir vornehmen würde, eher aufteilen. Das was gut und stabil in FHEM läuft würde ich weiterhin damit machen und openhab zusätzlich für die neuen Funktionen aufsetzen. Ein Raspi kostet nicht die Welt und reicht meistens. Verbinden könnte man beides sicherlich über die Rest-Api oder vielleicht sogar mit Mqtt.

domjo75
Beiträge: 159
Registriert: 22. Jan 2019 11:10

Re: Umstieg von FHEM zu OpenHAB

Beitrag von domjo75 »

Guten Morgen,
Daran hatte ich auch schon gedacht. Wenn benötige ich aber auch noch eine CCU(3), weil mein HM-LAN-CFG Adapter nicht ausreicht.
Dann kann ich das schön parallel aufbauen und schritt für schritt migrieren. Interessant wird das aber erst im Frühjahr, wenn ich die Heizung nicht mehr brauche.

Ich habe noch nichts brauchbares gefunden um meine IT-Techno Steckdosen mit OpenHab anzusprechen. Es gibt wohl einige Ansätze, die sind aber im Sande verlaufen.
Eingesetzt werden aktuell diese https://www.amazon.de/Intertechno-Funk- ... B0054IPASK und dieser https://www.amazon.de/Intertechno-CMR-1 ... 37R0TZJHME
Auf dem Raspi werden die Dinger via Pilight angesprochen. In FHEM gibt es ein Module dafür.
Die Teile haben keine DIPS. Man definiert einen Hauscode und eine ID und lernt die Steckdosen auf diesen Code an (einfach 2sek <ON> senden).
Hierrüber steht und fällt meine Waschküchen Entfeuchtung.

HABuser
Beiträge: 45
Registriert: 15. Jan 2019 17:34

Re: Umstieg von FHEM zu OpenHAB

Beitrag von HABuser »

Hallo Dominik,

es gibt von InterTechno das ITGW-433 für rund €60,-, das kannst du nicht nur direkt über die Apps sondern auch aus OpenHAB ansteuern. Ich habe das Ding selbst im Einsatz, muss aber darauf hinweisen, dass die Steuerung der Steckdosen und Aktoren darüber keineswegs zuverlässiger funktioniert als mit den Fernbedienungen.
Das InterTechno-Zeug ist ja im Prinzip nur geeignet, wenn man eine direkte Kontrolle hat ob der gesendete Befehl auch umgesetzt wurde. In meinem Haushalt sind wir eben mit der Fernbedienung ein Stück näher an den Aktor gegangen wenn es mal nicht geklappt hat. Das Gateway wirst du aber an einem festen Standort betreiben und nicht mit dir herumtragen. Daher ist der Einsatzbereich wirklich nur recht klein, da du ja von der Stelle aus alle gewünschten Aktoren zuverlässig erreichen können musst.
Unter OpenHAB wird das Gateway über das Exec Binding angesprochen. Dabei gibt es zwei völlig unterschiedliche Ansätze für OpenHAB 1 oder 2. Ich habe es unter OpenHAB2 (mit neuem Exec Binding) leider noch nicht richtig zum Laufen bekommen, aber ich bin sicher dass es funktionieren müsste, hatte nur noch nicht genug Zeit, weil bei mir das Zwave-Thema im Vordergrund steht. Hier ist ein Beispiel für das alte Exec Binding:
https://www.instructables.com/id/Intert ... d-OpenHAB/
Wenn du das Exec Binding nicht verwenden willst, dann müsste es auch direkt über das Network Binding gehen, indem du direkt entsprechende UDP-Pakete an das Gateway sendest.

Gruß
Roman

domjo75
Beiträge: 159
Registriert: 22. Jan 2019 11:10

Re: Umstieg von FHEM zu OpenHAB

Beitrag von domjo75 »

Für 60€ kaufe ich mir lieber zwei Steckdosen die per HUE Gateway abgefackelt werden. Die Unzuverlässigkeit der Befehle habe ich per FHEM so abgefangen, dass ich einfach 5x den gleichen Befhl absetze. Zu 90% funktioniert das prima und der Raspi lächelt nur kurz über die "Mehrbelastung"

Es gibt also keine Lösung zum Einsatz bzw. dem Ansprechen der IT-1500 Steckdosen?

matze_bln
Beiträge: 49
Registriert: 24. Aug 2018 21:07

Re: Umstieg von FHEM zu OpenHAB

Beitrag von matze_bln »

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