Verbindungsproleme mit KNX

[knx_einsteiger]

Hallo und Guten Abend,
ich habe mir vom Weihnachtsgeld ein paar Komponenten von KNX gekauft und auch ans Laufen bekommen. Nun möchte ich gerne eine Visualisierung erstellen, dafür habe ich mich für OpenHab entschieden, da kam es gerade recht das OpenHab 3 gerade rausgekommen ist. Leider bin ich totaler Anfänger was OpenHab und KNX angeht. Ich habe ein MDT KNX Router und einen Rasperry PI mit 8 GB (ich habe erst zu spät gelesen das dieses Modell noch in den Kinderschuhen steckt und Schwierigkeiten macht). Leider ist es mir bisher nur 1mal für ca. eine Stunde eine Stabile Bridge zu erstellen und eine Lampe über OpenHab zuschalten. Das war Sonntagvormittag seitdem habe ich schon 20 Stunden und mehr damit verbracht das nochmal zu schaffen(ohne erfo,lg). Ich habe so viel gegoogelte und gelesen das ich mittlerweile schon total verwirrt und frustriet bin. Laut einer Anleitung aus dem Netz soll der 8Gb Rasperry mit der 64bit version bespielt werden, hatte als erstes die 32bit drauf, damit habe ich ja wenigstens selten und eine schlechte Verbindung zu knx bekommen, aber mit der 64bit geht Garnichts, obwohl ich die Einstellungen schon zig male überprüft habe.
Welche Variante ist den richtig? Hat noch jemand einen guten Tipp, sicher ist ich mach was falsch, aber was?

hier noch der aktuell eingestellte Code, allerdings habe ich sämtliche Parameter schon verändert
UID: knx:ip:a41ea80489
label: KNX/IP Gateway
thingTypeUID: knx:ip
configuration:
useNAT: false
readRetriesLimit: 3
ipAddress: 192.168.178.70
localIp: 192.168.178.71
autoReconnectPeriod: 60
type: ROUTER
localSourceAddr: 1.1.0
readingPause: 50
portNumber: 3671
responseTimeout: 10

[udo1toni]

Ich möchte ein wenig früher anfangen...

Du schreibst: "ein paar Komponenten von knx gekauft". Geht es hier um eine Testumgebung, die ausschließlich aus diesen Testkomponenten besteht?
Dann wäre die erste Frage, um welche Komponenten es sich handelt (vollständige Liste, exakte Typen sind nicht so wichtig, aber zumindest die Eckdaten)
Die zweite Frage: Hast Du ETS laufen? Welche Version (möglichst genau)?

Nun zu openHAB3 auf dem Raspberry:

Der Raspberry Pi4 8GByte ist aus verschiedenen Gründen nicht ideal für openHAB. Der wichtigste davon ist, dass die oberen 4 GByte Arbeitsspeicher nur im 64Bit Modus verwendbar sind, das Betriebssystem des Raspberry aber erst vor relativ kurzer Zeit überhaupt in die Lage versetzt wurde, 64 Bit zu verwenden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen:

1. Du kannst die 64Bit-Verion installieren und hoffen, keine großen Probleme zu finden. Du wirst dabei allerdings weitgehend auf Dich selbst gestellt sein, wenn es an die Lösung dennoch auftretender Probleme geht. Selbst im englischen Forum gibt es nur Wenige, die den 64Bit -Weg verfolgen (und der Entwickler von openHABian hat keine Lust, diese Baustelle mit hoher Priorität anzugehen).
2. Du kannst eine 32Bit-Version installieren und auf die Hälfte des Speichers verzichten. Schade nur um die brachliegende Hardware...
3. Du kannst die 64Bit-Version installieren und openHAB in einer Docker Umgebung laufen lassen. Damit machst Du aber die nächste Baustelle auf, Docker ist auch nichts, was man "mal eben so" einrichtet.

Wenn ich vor der Wahl stünde, wäre vermutlich Option 2 meine erste Wahl, Nach Einarbeitung dann Option 3.

Allerdings kannst Du openHAB3 auch genauso gut zunächst auf Deinem Desktop installieren. Du brauchst dazu lediglich Java11 als Unterbau. Unter Windows spielt es keine Rolle, ob Du 32 Bit oder 64 Bit laufen hast. MacOS läuft sowieso ausschließlich unter 64 Bit...
openHAB unter Windows lässt sich relativ schnell zum Laufen bringen, lediglich der Pfad zur Java Engine macht manchmal etwas Probleme. Für erste Schritte ist dieser Weg ebenso gut wie jeder andere. Vorteil: Du hast die zusätzliche Schwierigkeit "Raspberry Pi" erst mal ausgeklammert.

Parallel dazu kannst Du Dich mit dem Raspberry beschäftigen, damit vertraut werden, wie der Raspberry funktioniert.

Wenn es darum geht, den Raspberry aufzusetzen, ist für openHAB der einfachste Weg, das openHABian Image zu nehmen. openHABian ist eine Scriptsammlung, mit der man openHAB und diverse Zusatzsoftware komfortabel einrichten kann. Das openHABian Image nutzt ein Raspberry Pi OS lite als Unterbau und stellt die openHABian Scripte direkt zur Verfügung. Außerdem ist das Image so eingerichtet, dass openhabian-config beim ersten Start automatisch mit bestimmten Standardwerten aufgerufen wird, das Script läuft dann komplett ohne Interaktion und richtet openHAB (stable) und einige Standardprogramme vollautomatisch ein. openhabian-config führt automatisch Updates für das Betriebssystem und auch sich selbst aus, so dass es keine große Rolle spielen sollte, welche Version Du verwendest; es wird immer die aktuelle Version verwendet werden (es sei denn, im Updatemechanismus der Version ist etwas kaputt).

Seit openHABian 1.6 kann openHABian auch in einer 64Bit-Version installiert werden. Der Entwickler weist aber ausdrücklich auf den Beta Status hin. Als Anfänger sollte man also die Finger davon lassen. Die sicherste Variante für 64 Bit wäre dann, das offizielle 64Bit Raspberry Pi OS lite (!) zu installieren und anschließend openHAB entweder manuell einzurichten oder alternativ die openHABian Scripte nachzuinstallieren und dann openhabian-config zu verwenden - aber auch da sollte man schon ein bisschen Erfahrung mitbringen und verstanden haben, wie alles zusammen spielt.

Wenn Du in openHAB3 bist und das knx Binding eingerichtet hast, geht es an die Verbindung zum Bus. Das machst Du über die knx Bridge.
Du hast einen knx/IP Router, damit hast Du zwei Möglichkeiten:

1. Du nutzt den ROUTER Modus. Du trägst ausschließlich den Modus und die lokale IP des Raspberry (unter localIp) ein. Alle anderen Felder lässt Du so, wie sie eingestellt sind.
2. Du nutzt den TUNNEL Modus. Du trägst ausschließlich den Modus, die lokale IP des Raspberry sowie die IP des knx Routers ein.

Solange Du kein absoluter knx Experte bist, ist es oberste Regel, nicht mehr einzutragen als notwendig. insbesondere die localSourceAddress ist NICHT die physikalische Adresse des Gateways (und sie darf auch nicht aus einem Pool von Adressen stammen, den das Gateway vielleicht nutzt).

[knx_einsteiger]

Hallo und schon mal vielen Dank für die schnelle und umfangreiche Antwort.

Es handelt sich jetzt nicht mehr um einen Testaufbau, wenn ich etwas falsch einstelle oder so, sitze ich abends im dunklen mit offenen Rollladen . Verbaut habe ich eine Stromquelle von Mean Well, ein MDT Router, 2 AKU´s (16 und 24) von MDT und diverse Taster von Busch und Jäger alles über TP.
Ja ETS läuft, Version 5.7.4
Was mich ja schon mal beruhigt ist, dass ich den Raspberry auch wenn er nicht ideal ist, dennoch benutzen kann. Das hat mich am meisten beschäftigt, dann würde ich natürlich auch die variante wählen die 64bit Version wieder runter und durch die 32er ersetzen. Damit hatte die Verbindung zwischen OpenHab und KNX ja auch schon für eine Stunde funktioniert…

Das OpenHab erstmal auf dem Desktop zu benutzen wollte ich eigentlich mit dem Raspberry umgehen.

Ah das ist auch eine Interessante Info die mir wahrscheinlich das ganze Schlamassel eingebrockt hat. Die localSourceAddress ist also einfach eine Adresse innerhalb der Buses, die dann auch frei bleiben muss?

Nachdem ich Gestern schon aufgeben wollte hast mir echt ein paar tolle Infos gegeben die das jucken in den fingern zurück gebracht haben, leider muss ich jetzt erstmal zur Spätschicht, daher muss das jetzt noch ein paar stunden warten. Bis dahin

[udo1toni]

Es handelt sich jetzt nicht mehr um einen Testaufbau, wenn ich etwas falsch einstelle oder so, sitze ich abends im dunklen mit offenen Rollladen . Verbaut habe ich eine Stromquelle von Mean Well, ein MDT Router, 2 AKU´s (16 und 24) von MDT und diverse Taster von Busch und Jäger alles über TP.
Ja ETS läuft, Version 5.7.4

Das klingt schon mal gut. ETS lite? pro?

Aus meiner Anfangszeit: Ich hatte eine Weile das Problem, dass unter bestimmten Umständen (Neustart der Heimautomation, damals noch LeibNix) plötzlich im ganzen Haus das Licht an ging - in voller Helligkeit... Schuld war eine falsche Reihenfolge in den GA, so dass die Abfrage eines Aktorzustands zum Senden von ON auf alle Lichter führte - zusätzlich fuhren dann auch diverse Rollläden... war sehr spaßig...

Was mich ja schon mal beruhigt ist, dass ich den Raspberry auch wenn er nicht ideal ist, dennoch benutzen kann. Das hat mich am meisten beschäftigt, dann würde ich natürlich auch die variante wählen die 64bit Version wieder runter und durch die 32er ersetzen. Damit hatte die Verbindung zwischen OpenHab und KNX ja auch schon für eine Stunde funktioniert…

Das OpenHab erstmal auf dem Desktop zu benutzen wollte ich eigentlich mit dem Raspberry umgehen.

Ja, kann ich verstehen, offensichtlich bist Du ja auch schon über das reine Probieren raus...

Ah das ist auch eine Interessante Info die mir wahrscheinlich das ganze Schlamassel eingebrockt hat. Die localSourceAddress ist also einfach eine Adresse innerhalb der Buses, die dann auch frei bleiben muss?

Genau, das ist der Punkt. Du könntest eine freie physikalische Adresse eintragen (Du kannst in ETS dafür ein Dummy Device anlegen, also z.B. einen Taster, den es aber gar nicht im System gibt - er "belegt" lediglich die physikalische Adresse in ETS und Du kannst dem Device dann den Namen openHAB geben - anschließend solltest Du im Gruppen/Busmonitor in ETS immer sehen, wenn Telegramme von openHAB kommen. Es gibt aber immer wieder Meldungen von Nutzern, dass die Adresse Probleme verursacht. Speziell im Zusammenhang mit Routern muss man noch aufpassen, dass die Filterung der GA abgeschaltet ist, da sonst die GA gar nicht auf der IP-Seite auftauchen.

Nachdem ich Gestern schon aufgeben wollte hast mir echt ein paar tolle Infos gegeben die das jucken in den fingern zurück gebracht haben, leider muss ich jetzt erstmal zur Spätschicht, daher muss das jetzt noch ein paar stunden warten. Bis dahin

Freut mich. Ich drücke die Daumen, dass Du Erfolg hast.

[knx_einsteiger]

Guten Tag, ich habe Gestern Abend noch den Raspberry mit der 32bit Version bespielt und im OpenHab die Bridge über den Router Modus erstellt so wie du es beschrieben hast und nur die nötigsten Felder gefüllt, das hat funktioniert, das zeigt mir OpenHab auch mit dem grünen Online bei den Things an. Den Tunnelmodus habe ich auch probiert klappt aber nicht er steht dann nur auf Unknown und regt sich nicht.
Hier der Code der Bridge:
UID: knx:ip:922e900f31
label: KNX/IP Gateway
thingTypeUID: knx:ip
configuration:
useNAT: false
readRetriesLimit: 3
localIp: 192.168.178.71
autoReconnectPeriod: 60
type: ROUTER
readingPause: 50
localSourceAddr: 0.0.0
portNumber: 3671
responseTimeout: 10

Die localSourceAddr. Hat OpenHab selbst auf 0.0.0 gesetzt.

Danach ging es ans device auch das hat geklappt, das signalisiert mir auch das grüne Online, dann noch ein Item erstellt mit nur den nötigsten Einstellungen. Aber der Test leider negativ.
Hier der Code:
UID: knx:device:922e900f31:2a15ff208a
label: KNX Device
thingTypeUID: knx:device
configuration:
pingInterval: 600
readInterval: 0
fetch: false
bridgeUID: knx:ip:922e900f31
channels:
- id: Wohnzimmer_Lampe_1
channelTypeUID: knx:switch
label: Wohnzimmer_Lampe_1
description: ""
configuration:
ga: 2/0/0

Muss ich in der ETS noch was umstellen? Ist übrigens noch die Lite wollte auf die nächste Aktion warten, um ein paar Euros zu sparen.

[udo1toni]

Grundsätzlich sollte es egal sein, ob Du den TUNNEL Modus oder den ROUTER Modus verwendest. Wichtig ist, dass im Router kein Filter gesetzt ist (also entweder alle GA auf "weiterleiten" setzen oder alternativ im knx/IP Router das Filtern deaktivieren)

Die localSourceAddress 0.0.0 ist so in Ordnung, da kein Gerät diese Adresse verwenden darf

[knx_einsteiger]

Ich habe beides Probiert, leider ohne Erfolg.
Vielleicht hätte ich letzte Woche Lotto spielen sollen, die Chance die Lampe nochmal zu schalten scheint ja gering zu sein.

[udo1toni]

Du musst irgendwo noch ein Problem haben. Das knx Binding funktioniert im Allgemeinen sehr zuverlässig.