Schematische Übersicht über OpenHAB

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315
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Schematische Übersicht über OpenHAB

Beitrag von 315 »

Hallo,

gibt es einen grafischen schematischen Überblick über OpenHAB / Raspberry Pi / Homematic IP usw. und deren Zusammenspiel?
Mir als Anfänger ist das eben häufig alles nicht klar, ob ich bei Verbindungen von verschiedenen Systemen gewisse Zwischen-Elemente zwingend oder vllt nur optional benötige.
Welche Hersteller / Systeme / Protokolle alternativ zueinander sind und welche sich ergänzen oder gut miteinander zusammenarbeiten.

Vielen Dank, falls ihr da Input für mich habt.

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udo1toni
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Re: Schematische Übersicht über OpenHAB

Beitrag von udo1toni »

315 hat geschrieben: 1. Nov 2018 00:24gibt es einen grafischen schematischen Überblick über OpenHAB / Raspberry Pi / Homematic IP usw. und deren Zusammenspiel?
Wäre mir nicht bekannt.
Aber so als grobe Übersicht:
openHAB ist eine Software, die dazu gedacht ist, verschiedenste Herstellersysteme unter einen Hut zu bringen, also z.B. mit Homematic Tastern HUE Lampen zu steuern oder die OneWire ThermoFühler zu verwenden, um die ZigBee Heizungssteuerung mit Daten anzureichern, Astronomische Ereignisse (z.B. Sonnenstand, Aufgang/Untergang) zu nutzen, um knx Rollladenaktoren zu kontrollieren usw.

Der Raspberry Pi3B+ (ich hoffe mal, das ist das aktuelle Modell...) ist eine Rechnerplatform, auf der openHAB2 gut betrieben werden kann. Alternativen wären z.B. eine Synology, QNAP oder auch ein ohnehin vorhandener GNU/Linux/MacOS/Windows Server, da openHAB in Java programmiert ist, ist es unter all diesen Systemen uneingeschränkt lauffähig. Die meisten nutzen aber den Raspberry, weil er klein, sparsam und preiswert ist.

Homematic IP wäre eines der Systeme, die an openHAB angebunden werden können. Wenn ein System per IP steuerbar ist, reicht meist das passende Bindung, um das System anzubinden. Manche Systeme nutzen RS232 zu Kommunikation, dann braucht es eine entsprechende Schnittstelle. Funksysteme brauchen, wie auch drahtgebundene Systeme (z.B. knx) ein Gateway, damit die Kommunikation klappt. Es kommt sehr auf die verwendete Technik an.
Was genau pro System gebraucht wird, lässt sich meist in der Dokumentation herausfinden.
Die Kommunikation läuft aber immer nach folgendem Schema:

BUS (z.B. Homematic) <-> Gateway (z.B. CCU2) <-> passendes Binding (z.B. homematic Binding) <-> openHAB2
openHAB4.1.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.1.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

315
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Re: Schematische Übersicht über OpenHAB

Beitrag von 315 »

Hi udo1toni,

danke für deine Antwort.
Ich versuche es nochmal für mich zu ergänzen.
Vielleicht könnt ihr korrigieren, wo ich was falsch verstanden habe.

Software: openHAB ist eine Software mit der ich über Regeln die anderen Systeme steuern kann.
Alternativen auf gleicher Schicht dazu wären dann: Qivicon oder Homee?

Hardware: Raspberry Pi oder Synology mit USB-Modulen für verschiedene Funk-Standards.

Gateway: Homematic CCU2 / Homematic Stick am Raspberry Pi / Somfy TaHoma / Z-Wave hat nicht "das" eine Gateway, oder? / z.B. RaspBee Gateway für ZigBee / Homee
(Homematic IP fällt für mich inzwischen raus, da es eng mit der Cloud gekoppelt ist, was ich auf keinen Fall möchte.)

Endgeräte: Homematic spricht mit der CCU2 (Über welches Protokoll?) / Somfy ... / Devolo mit Z-Wave / Philpps Hue mit ZigBee

BUS (z.B. Homematic) <-> Gateway (z.B. Homematic Stick am Raspberry Pi) <-> passendes Binding (z.B. homematic Binding) <-> openHAB2

Wo in diese Liste ist jetzt noch EnOcean einzuordnen?

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udo1toni
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Re: Schematische Übersicht über OpenHAB

Beitrag von udo1toni »

EnOcean ist ebenfalls ein funkbasiertes System, wie ZigBee oder Zwave.

Der Punkt bei EnOcean ist, dass die nicht ohnehin per Netzteil versorgten Geräte im Allgemeinen Energy Harvesting betreiben, sprich, sie kommen auf die eine oder andere Weise ohne Batterie aus.
Beispielsweise klebt man einen Temperatursensor mit der Fotozelle an die Fensterscheibe. Oder die mechanische Energie, die man beim Drücken eines Wandtasters aufwendet, wird mittels Piezokristallen für die Versorgung des Funksenders verwendet. Fenstergriffe, mit denen die Position gemeldet wird (geschlossen, gekippt, offen) sind auch für diesen Funkstandard erhältlich. Man spart sich das Wechseln der Batterien und natürlich wird auch Müll vermieden.

da EnOcean auf Funk aufsetzt, braucht man natürlich auch hier einen USB-Stick oder etwas vergleichbares (meines Wissens gibt es auch Huckepackplatinen für den Raspberry oder auch ortsfeste Empfänger, die dann z.B. als Gateway nach knx arbeiten.

Ansonsten ist das, glaube ich, soweit alles richtig.
Qivicon nutzt den gleichen Core wie openHAB, wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe. Man braucht übrigens nicht zwangsläufig Regeln, um die verschiedenen Welten miteinander zu verbinden, manchmal passen die Befehle und Rückmeldungen so gut, dass es reicht, die verschiedenen Channel miteinander zu verlinken, dann wird z.B. ein ON/OFF-Befehl von homematic direkt nach knx durchgereicht und umgekehrt.
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315
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Re: Schematische Übersicht über OpenHAB

Beitrag von 315 »

Ich habe nach EnOcean gefragt, weil ich das Energy Harvesting eine ganz sympatische Lösung finde.

Aktoren habe ich aber von EnOcean nicht gefunden. Da scheint ja die Homematic-Welt eine der größten zu sein? (Bitte korrigieren, wenn das falsch ist.)

Mache ich mir das Leben unnötig schwerer, wenn ich Aktoren von Homematic mit Tastern und Sensoren von EnOcean zusammenbringen will?

Was brauche ich dann mindestens noch, um das über OpenHAB miteinander zu verheiraten?

Würde bei Homematic zunächst auf einen USB-Stick setzen wollen.
Dann bräuchte ich eben noch so einen USB-Stick für EnOcean?
Oder geht es einfacher/günstiger?

Danke euch!

BOP
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Re: Schematische Übersicht über OpenHAB

Beitrag von BOP »

315 hat geschrieben: 2. Nov 2018 00:42 (Homematic IP fällt für mich inzwischen raus, da es eng mit der Cloud gekoppelt ist, was ich auf keinen Fall möchte.)
Nein, nicht zwingend! Ich betreibe diverse HmIP Geräte ohne Cloud. Die Geräte können ganz normal an der CCU angemeldet werden.
Die CCU muss übrigens keine "Hardware CCU" sein. Bei mir läuft sie (piVCCU) auf dem selben Raspberry wie auch OpenHAB.
315 hat geschrieben: 2. Nov 2018 17:47 Würde bei Homematic zunächst auf einen USB-Stick setzen wollen.
Ich benutze für den Raspi die einfache Homematic-Funkmodul-Platine.

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Re: Schematische Übersicht über OpenHAB

Beitrag von 315 »

315 hat geschrieben: 2. Nov 2018 17:47 Mache ich mir das Leben unnötig schwerer, wenn ich Aktoren von Homematic mit Tastern und Sensoren von EnOcean zusammenbringen will?
Was brauche ich dann mindestens noch, um das über OpenHAB miteinander zu verheiraten?
Wäre toll, wenn mir hier noch jemand ein paar Infos hätte...
BOP hat geschrieben: 2. Nov 2018 18:45 Nein, nicht zwingend! Ich betreibe diverse HmIP Geräte ohne Cloud. Die Geräte können ganz normal an der CCU angemeldet werden.
Ja hatte sowas auch schon gelesen, aber ergibt es Sinn die meist teureren Homematic IP Geräte zu kaufen, um dann "nur" den "ISM-Band / 868-MHz"-Funk zu nutzen?

Noch was anderes:
Was hat es eigentlich mit den ELV/ARR-Bausätzen auf sich? Sind ja doch ne Ecke günstiger als ohne "ARR". Aber ich kann noch nicht erkennen, was dann noch selbst gemacht werden muss an dem Bausatz?

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udo1toni
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Re: Schematische Übersicht über OpenHAB

Beitrag von udo1toni »

Für EnOcean gibt es selbstverständlich auch Aktoren (allerdings tatsächlich nicht so viel Auswahl wie bei anderen Systemen), z.B. NodOn oder Eltako wären da Hersteller (beides auch beim freundlichen Buchhändler gelistet)
Ansonsten schau mal hier https://www.enocean-alliance.org/de/produkte/ die Übersicht sollte immer einigermaßen aktuell sein.

Zu den ELV Bausätzen:

Normalerweise sind die Bausätze komplett selbst zusammen zu bauen, SMD, Firmware und Gehäuse sind aber fertig bearbeitet, es geht dann also "nur" um die normalen bedrahteten Bauteile und die Endmontage.
Bei jedem Bausatz ist immer die vollständige Aufbauanleitung enthalten,
Du benötigst zusätzlich also lediglich
  • passendes Werkzeug,
  • Lötzinn,
  • eine anständige Portion Wissen um elektronische Bausätze und
  • Geduld.
:)

Achso, fast vergessen... ARR steht für "Almost ready to run", diese Bausätze sollten sich also auf die Endmontage reduzieren (sprich: es kommen ausschließlich SMD-Bauteile zum Einsatz, und die sind ja eh schon bestückt...)
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BOP
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Re: Schematische Übersicht über OpenHAB

Beitrag von BOP »

315 hat geschrieben: 2. Nov 2018 21:00Ja hatte sowas auch schon gelesen, aber ergibt es Sinn die meist teureren Homematic IP Geräte zu kaufen, um dann "nur" den "ISM-Band / 868-MHz"-Funk zu nutzen?
Ich habe den Eindruck, das Preisgefüge ändert sich gerade. Die IP Geräte werden günstiger und nähern sich den Homematic Geräten an.

Je nach Bausatz kann man den auch als völliger Elektronik-Laie kaufen. Ich habe diese Woche noch einen Schalt-Messaktor sowie einen Rolladenschalter bekommen. Beide waren in 10 Sekunden zusammengesteckt. Völlig ohne Lötkolben und Werkzeug. Oft daran zu erkennen, dass 0,25h Arbeitsaufwand angegeben sind. Da lohnt es sich wirklich nicht die 10€ mehr zu investieren.
Während der Bausatz des "alte" Homematic-Schaltaktor sehr viel mehr Aufwand bedeutete und man Löterfahrung besitzen sollte.

315
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Re: Schematische Übersicht über OpenHAB

Beitrag von 315 »

Wie kommunizieren die Homematic IP Geräte mit einer Zentrale? Über IP (LAN) oder über 868-MHz?
Also ich habe keine CCU, sondern einen Raspberry. Können die Homematic IP Geräte mit dem Pi über IP kommunizieren, ohne weiteres Modul auf dem Pi?

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