Regenmesser

Für welche Projekte verwendet Ihr OpenHAB? Was habt Ihr automatisiert? Stellt eure Projekte hier vor.

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Bubbleman
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Regenmesser

Beitrag von Bubbleman »

Hallo zusammen

Ich möchte meinen "Gartensensor" um einen Sensor welcher die Niederschlagsmenge misst erweitern.
Hier und heute möchte ich zunächst meine Gedanken zum Konzept teilen. Vielleicht ist es für jemanden eine Anregung, vielleicht hat auch jemand Anregungen.

Im Prinzip geht es ja darum in einem Messbehältnis den Wasserstand zu bestimmen um daraus die Regenmenge zu errechnen.
Ich habe mich für eine Methode entschieden, die ich bislang an keiner andere Stelle gefunden habe.
Ich lasse durch ein Rohr zwei Drähte parallel zueinander laufen, in möglichst geringem Abstand, ohne das diese sich berühren.
Ein Draht aus Kupfer und ein Widerstandsdraht (2140 Ohm pro Meter). Unten im Rohr sind die Drähte verbunden.
Mit steigendem Wasserstand im Rohr wird der elektrische Widerstand dieser Leiterschleife geringer, weil das Wasser die Leitschleife auf Höhe der Wasseroberfläche kurzschließt.
Den Widerstand der Leiterschleife lasse ich mit einem Wemos D1 Mini messen, daraus den Wasserstand errechnen und per MQTT versenden.
Unten im Rohr soll es ein Ablassventil (wohl mit Servo) geben, so dass ich das Rohr alle 24 Stunden entleeren kann.

Ich bin selbst gespannt ob das klappen wird wie ich mir das vorstelle :)

Beste Grüße
Thomas
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udo1toni
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Re: Regenmesser

Beitrag von udo1toni »

Bist Du Dir sicher, dass das funktioniert? Also, grundsätzlich klingt das alles gut, aber Regenwasser sollte eigentlich quasi destilliert sein, was dann einen extrem hohen Widerstand bedeutet. Auf der anderen Seite wird der Regen aber auch Dreck aus der Luft ausschwemmen, womit der Widerstand dann doch wieder sinkt. Aber ob der Widerstand der Flüssigkeit über die Lebensdauer des Sensors konstant ist?
Dann ist da die Widerstandsmessung selbst, dabei wird man gewöhnlich mit Gleichspannung arbeiten, was dann Elekrolyse bedeutet (egal wie gering die auch immer ausfallen sollte).
Das sind nur meine unqualifizierten Gedanken dazu, ohne das belegen zu können ;) ich kann mich also auch komplett irren.

Ach ja... ein letzter Punkt... Weil Du ja explizit von einem Regenmesser sprichst... Entweder Du baust einen riesen Trichter vorne dran und eine ziemlich dünne Röhre für die Messung, oder wir reden von wenigen Millimetern bei einem durchschnittlichen Regen, bis maximal vielleicht 12 cm (das ist kurz nachdem die Arche abgelegt hat... 5 l/m²/h für 24 Stunden., und das ist dann die Regenmenge, die gewöhnlich über mehr als einen Monat fällt...)
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Bubbleman
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Re: Regenmesser

Beitrag von Bubbleman »

Hallo

Nein, ich bin mir nicht sicher, dass es funktionert :)
Aber da mich der Draht 2,80 € für 15m kostet (ebay), probiere ich es einfach mal aus.
Das Rohr muss schon eher dünn und lang sein, damit der Drahtwiderstand zum Zuge kommt.
Oben drauf kommt ein Trichter. Das Verhältnis von Auffangfläche (Trichterdurchmesser) und Skala am Steigrohr ist natürlich noch zu berechnen.
Ansonsten habe ich mir überlegt, dass ja nichts dagegen spricht die gesamte Drahtschlaufe im Rohr aus Widerstandsdraht zu gestalten. Sollte eher positiv sein. Darüber hinaus werden die parallel verlaufenden Drähte wohl sehr nahe beieinander sein müssen, eben wegen des spezifischen Widerstandes des Regenwassers. Und wahrscheinlich wird der Draht irgendwann korodieren und wie die Reproduzierbarkeit ist,... usw.
Wird ja erstmal ein Versuchsaufbau werden.

Aber hey, egal, ich will´s mal probieren :)

Gruß
Thomas

Hier bei YT ist übrigens ein ähnlicher Ansatz zu sehen.
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Anbeku
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Re: Regenmesser

Beitrag von Anbeku »

udo1toni hat geschrieben: 11. Apr 2021 18:05 Also, grundsätzlich klingt das alles gut, aber Regenwasser sollte eigentlich quasi destilliert sein, was dann einen extrem hohen Widerstand bedeutet.
Ich bin da auch kein Experte, aber viele mir bekannten Regensensoren basieren auf der Annahme, dass Regenwasser einen deutlich geringeren Widerstand hat als Luft. Von Prinzip her sollte es daher schon funktionieren, wobei da der Teufel oft im Detail steckt.

rbeudel
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Re: Regenmesser

Beitrag von rbeudel »

Es gibt auch Regenmesser die ab einer bestimmten Menge Wasser einen Kontakt schliessen. Das kann dann ausgewertet werden. Mal nach Rain gauge oder MISOL-weather-Ersatzteil-Wetterstation-Manometer googeln.
Viele Grüße,
Ralf


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udo1toni
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Re: Regenmesser

Beitrag von udo1toni »

Also, die Regensensoren die ich kenne, arbeiten mit einer Laffenwippe, in der sich das Wasser sammelt. Wenn die Laffe voll ist, kippt die Wippe und ein Impuls wird gezählt. Gewöhnlich ist das dann so ausgemessen, dass eine Laffe 1l/m² entspricht.
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Anbeku
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Re: Regenmesser

Beitrag von Anbeku »

Es gibt diverse Verfahren. Regensensoren in Autos messen z.B. in der Regel wie viel Licht von der Scheibe reflektiert wird. Ein typischer Widerstandssensor ist z.b. der hier: https://de.elv.com/homematic-ip-regense ... MWEALw_wcB

Bubbleman
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Re: Regenmesser

Beitrag von Bubbleman »

Anbeku hat geschrieben: 12. Apr 2021 17:18 Es gibt diverse Verfahren. Regensensoren in Autos messen z.B. in der Regel wie viel Licht von der Scheibe reflektiert wird. Ein typischer Widerstandssensor ist z.b. der hier: https://de.elv.com/homematic-ip-regense ... MWEALw_wcB
Hallo

Diese Sensoren erfassen aber nur ob es regnet und nicht die Niederschlagsmenge. Mir geht es um Letzteres.

Einen Sensor nach Prinzip Laffenwippe habe ich auch gesehen, ist mir aber erstmal zu kompliziert. Ich will mal sehen wie weit man mit der Widerstandsmessung kommen kann.
Nun muss erstmal die Drahtlieferung aus Bulgarien ankommen ;)

Gruß
Thomas
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Anbeku
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Re: Regenmesser

Beitrag von Anbeku »

Bubbleman hat geschrieben: 12. Apr 2021 17:45 Diese Sensoren erfassen aber nur ob es regnet und nicht die Niederschlagsmenge. Mir geht es um Letzteres.
Das ist mir klar, es ging mir nur darum, ob man das Vorhandensein von Regen über den geringeren Widerstand messen kann. Das scheint aber meist zu gehen. Bei dir wird aber wahrscheinlich noch das Problem sein, dass der Widerstand vom Wasser davon abhängt wie sauber das Wasser ist, also ob es z.B. ob es schon längere Zeit im Messbehältnis gestanden hat und ob das Messbehältnis vorher gut durchgespült wurde oder sich darin schon Dreck gesammelt hat. Das wird wohl das Problem sein, weshalb man das so bisher nicht macht.

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