Muss der Raspberry Pi 4 bei 24/7 OpenHab Betrieb aktiv gekühlt werden?

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lslt1234
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Muss der Raspberry Pi 4 bei 24/7 OpenHab Betrieb aktiv gekühlt werden?

Beitrag von lslt1234 »

Hallo zusammen,

das ist mein erster Eintrag in diesem Forum - aber bestimmt nicht der letzte.

Ich bin noch Smart Home "light" Nutzer. Das heißt aktuell ein Roborock Staubsaugroboter, 2 Alexas, Osram Lampen, Osram Bewegungsmelder und Osram Steckdose.

Aus zwei Gründen möchte ich dies nun ausbauen. Ich ziehe bald in eine Immobilie mit bereits verbauter Innogy Fußboden und Heizkörper-Steuerung. Und leider schaltet Osram nächstes Jahr seinen Service ab... Ich muss also bald auf etwas anderes umstellen. Auf der Suche nach einer lokalen Lösung (nicht, dass irgendjemand nochmal auf die Idee kommt eine Cloud abzustellen), die alles verbindet bin ich auf OpenHab gestoßen. Ich habe beruflich wenig mit Soft- und Hardware zu tun, bin aber gerne bereit mich da einzuarbeiten 8-) .

Nun möchte ich den ersten Schritt folgen lassen. Die Anschaffung der Hardware. Da bin ich natürlich sofort auf den Raspberry Pi - vorzugsweise den 4er - gestoßen. Scheint Preis-Leistungs-technisch die perfekte Wahl zu sein. Nach mehreren Stunden der Informationsbeschaffung in diversen Foren und auf diversen anderen Seiten habe ich gelesen, dass der Raspberry PI im Dauerbetrieb und/oder unter Vollast eigentlich gekühlt werden muss. Teilweise bin ich auf "bei Dauerbetrieb aktiv kühlen" und teilweise auf "bei Vollast aktiven kühlen" gestoßen.

Der PI soll bei mir 24/7 laufen. Jedoch aktuell erstmal nur mit OpenHab und weiterer benötigter Hardware. Also einem Zigbee Stick o.ä. Eigentlich will ich ungerne dauerhaft einen Lüfter laufen lassen - er soll im Büro stehen. Für eine temperaturabhängige Lüftersteuerung fehlt mit das Know-How. Nun denke ich, bei der Leistung des Pi ist OpenHab nicht die typische "Vollast" Anwendung.

Danach bin ich auf verschiedene Cases gestoßen. Beispielsweise das von Flirc, welches anscheinend passiv kühlt (https://flirc.tv/more/raspberry-pi-4-case). Ein Case würde ich sowieso kaufen. Eine "nackte" Platine erfüllt daheim nicht die "Optik-Anforderung" :-P

Daher meine Frage: Es haben doch bestimmt viele von euch einen 4-er PI dauerhaft mit OpenHab laufen. Muss dieser - bei OpenHab Dauerbetrieb - zwingend aktiv gekühlt werden? Reicht ein passives "Kühl-Case" aus? Wird das dann so heiß, dass man sich die Finger dran verbrennt?

Vielen Dank im Voraus!

lslt1234

bastler
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Re: Muss der Raspberry Pi 4 bei 24/7 OpenHab Betrieb aktiv gekühlt werden?

Beitrag von bastler »

hi,
ich kann dazu folgendes sagen: ich hab bei mir auf dem rpi openhab laufen und mache meine ganze hausautomation damit (bticino-bussystem, 1wire (für temperaturen der lüftung, heizung, pool), openweather und mqtt um einen zweiten rpi anzubinden (der als abbrandsteuerung in unserem kaminofen fungiert). also auf der einen seite gar nicht viel zeugs, aber allein das bticino-bussystem braucht schon bisschen leistung weil ich von schaltern, licht, steckdosen, musik, rollos, alarm, ... doch einiges realisiert hab.

ich hatte zu beginn einen rpi modell 2b dran und hab vor ca einem halben jahr auf den rpi 4b mit 4gb gewechselt den ich direkt im sicherungskasten verbaut hab. dabei ist mir aufgefallen dass der 2er nie richtig heiß geworden ist, ganz im gegenteil zum 4er jetzt. einen performance-gewinn konnte ich nicht feststellen - war aber auch mit dem alten nie ein problem dass er irgendwo langsamer war.

ich hab mir darum die passiven kühlkörper gekauft (wie man auf dem bild sehen kann) und drauf geklebt, und außerdem das gehäuse mir großen lüftungslöchern oben und unten durchbohrt. jetzt natürlich immer noch sehr warm, aber man kann zumindest noch dran fassen ohne sich die finger zu verbrennen (hab die temperaturen damals gemessen aber die werte leider nicht aufgehoben).

ich mag absolut keine lüfter, früher oder später fangen die immer an lärm zu machen und gerade die kleinen hört man einfach auch selbst wenn sie noch neu sind. darum lass ich das bei mir so, wie gesagt funktioniert ja auch schon ne ganze weile problemlos.
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peter-pan
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Re: Muss der Raspberry Pi 4 bei 24/7 OpenHab Betrieb aktiv gekühlt werden?

Beitrag von peter-pan »

Ich war zwar auch immer skeptisch, was die aktive Kühlung eines RasPi's anbelangt und habe mich auch anfangs mit einer passiven Kühlung meines RPi 3b "begnügt". Auf diesem habe ich momentan ein "kleines" OH2.5.4-Testsystem(24/7) laufen, mit dem ich Step by Step meine DSL-Rules auf Python(NGRE, Jsr223) migriere. Bis auf einen Sonoff-Basic-Switch(Tasmota-Flash) hängt da nichts (hardware-mässiges) dran. Aber die Last kommt ja eher von den Regeln (Rules/Scripts) und was damit zusammen hängt. Und da läuft mehr oder weniger alles was auch auf dem Produktionsrechner läuft.

Hier liegt die Durchschnittstemperatur bei 48 - 50 Grad

Code: Alles auswählen

[18:42:14] fritz@testpi:~$ vcgencmd measure_temp
temp=47.2'C
[18:42:22] fritz@testpi:~$
Dann habe ich einen RPi 3b+ da läuft das Standard RasPi-Debian mit Grafik-Oberfläche und diversen Office-Programmen. Der RasPi hat eine aktive Kühlung mit einem netten (wie ich finde) Gehäuse. Ein Geräusch des Lüfters ist nicht zu hören. Er läuft nur sporadisch und ist so quasi ein BackUp, falls mal irgend etwas unvorhergesehenes passieren sollte.
Die Durchschnittstemperatur liegt hier bei 37 - 40 Grad

Code: Alles auswählen

franz@officepi:~ $ vcgencmd measure_temp
temp=37.6'C
franz@officepi:~ $
Seit Oktober letzten Jahres bin ich nun stolzer Besitzer eines RasPi 4b / 4 Gb. Hier läuft mein OH2.5.4-Produktionssystem im 24/7 -Betrieb. Auch er ist hier mit Aktiv-Kühlung in einem formschönen Gehäuse verbaut. Das Ganze hat keine 17 € gekostet, einschl. schaltbarem 5V/3A-Netzteil.
Hier liegt die Durchschnittstemperatur bei 35 -38 Grad.

Code: Alles auswählen

[18:41:44] hugo@ohprodpi:~$ vcgencmd measure_temp
temp=35.0'C
[19:13:23] hugo@ohprodpi:~$
Vom Lüfter ist hier absolut nichts zu hören. Ohne Kühlung lag die Durchschnittstemperatur hier bei ca. 52 Grad (soweit ich mich noch erinnern kann). Es werden ca. 35-40 Geräte überwacht und gesteuert (HM-Fenster-Tür-Sensoren, Sonoff-/Tasmota Switches (Basic, S20,T1,TH16,POW,..), Wemos-Amica-Lolin-ESP8266(Tasmota u.ESP-Easy mit Temp- u. Bewegungssensoren, AVM-Thermostatventile, AVM-Schaltsteckdosen, Sonos Play 1 u. 3, etc.)

Also schaden kann's auf jeden Fall nicht. (Beim Kühler sind ja meistens auch die passiven Kühlkörper mit dabei. ;) :lol:
Pi5/8GB(PiOS Lite 64-bit(bookworm)/SSD 120GB - OH4.1.2 openhabian

violine21
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Re: Muss der Raspberry Pi 4 bei 24/7 OpenHab Betrieb aktiv gekühlt werden?

Beitrag von violine21 »

peter-pan hat geschrieben: 2. Mai 2020 19:41 Auch er ist hier mit Aktiv-Kühlung in einem formschönen Gehäuse verbaut. Das Ganze hat keine 17 € gekostet, einschl. schaltbarem 5V/3A-Netzteil.
Hier liegt die Durchschnittstemperatur bei 35 -38 Grad.
Also schaden kann's auf jeden Fall nicht. (Beim Kühler sind ja meistens auch die passiven Kühlkörper mit dabei. ;) :lol:
Genau das gleiche Gehäuse mit Lüfter und Kühlkörpern habe ich auch verbaut.
Vom Lüfter ist nichts zu hören obwohl er läuft. Mal sehen, wie das in einigen Monaten ist.
Der Raspi wird gefühlt nicht wirklich warm. Es kann ihm sicher nicht schaden.

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PeterA
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Re: Muss der Raspberry Pi 4 bei 24/7 OpenHab Betrieb aktiv gekühlt werden?

Beitrag von PeterA »

Also hier werkelt ein Rpi3b+.
Zu Anfang im Gehäuse mit RS485 (ModBus) Hat.
Hier hatte ich wirklich Probleme dass sich das System sporadisch aufgehängt hat. Irgendwann hatte ich die Temperatur im Verdacht.
Dann habe ich den Raspi das "Verdeck" auf gemacht und hochkant hingestellt. Seither (320 Tage) alles ohne Probleme.
BildBild
- OpenHab 2.4
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KlausGünther
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Re: Muss der Raspberry Pi 4 bei 24/7 OpenHab Betrieb aktiv gekühlt werden?

Beitrag von KlausGünther »

Ich kann mich hier einreihen.
Der 4er steckt ebenfalls im gleichen bzw. sehr sehr ähnlichen Gehäuse mit Lüfter.
Ja den hört man, aber die Temperatur ist stabil bei 38-40 Grad je nach Umgebungstemperatur.

Bei mir war es ähnlich, ich hatte zuerst einen 3er, der hat sich dann und wann mal erhängt,
mit aktiv kühlen war das Phänomen dann weg. Beim 4er habe ich passive Kühlung gar nicht
erst probiert.

lslt1234
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Re: Muss der Raspberry Pi 4 bei 24/7 OpenHab Betrieb aktiv gekühlt werden?

Beitrag von lslt1234 »

Danke für die Antworten!

Habe mich nun für den Mittelweg entscheiden. Habe eine Case gekauft, welches passiv kühlt. Zusätzlich bietet der Anbieter einen Lüfter an, der mit Hilfe eines - vom Hersteller bereitgestellten - Scripts erst ab 50 Grad anläuft.

Ab 55 Grad Celsius 10% Lüfterleistung
Ab 60 Grad Celsius 55% Lüfterleistung
Ab 65 Grad Celsius 100% Lüfterleistung

So habe ich einen Lüfter für den "Notfall", der nicht Dauerhaft läuft.

Habe den PI erst seit 2 Tagen, kann daher noch keine Erfahrungen wiedergeben.

Für die, die es interessiert, hier der Link zum Hersteller: https://www.argon40.com/

Danke nochmal!

LutzTH
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Re: Muss der Raspberry Pi 4 bei 24/7 OpenHab Betrieb aktiv gekühlt werden?

Beitrag von LutzTH »

PeterA hat geschrieben: 3. Mai 2020 13:55 Also hier werkelt ein Rpi3b+.
Zu Anfang im Gehäuse mit RS485 (ModBus) Hat.
Hier hatte ich wirklich Probleme dass sich das System sporadisch aufgehängt hat. Irgendwann hatte ich die Temperatur im Verdacht.
Dann habe ich den Raspi das "Verdeck" auf gemacht und hochkant hingestellt. Seither (320 Tage) alles ohne Probleme.
BildBild
Hallo Peter, wie hast du die Temperatur eingebunden, so das sie auch im aktualisiert wird.

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PeterA
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Re: Muss der Raspberry Pi 4 bei 24/7 OpenHab Betrieb aktiv gekühlt werden?

Beitrag von PeterA »

Hi,

das läuft über das Systeminfo Binding.

Gruß
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EmptySoft
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Re: Muss der Raspberry Pi 4 bei 24/7 OpenHab Betrieb aktiv gekühlt werden?

Beitrag von EmptySoft »

Du kannst die CPU Temperatur auch via PythonScript abfragen

Code: Alles auswählen

#!/usr/bin/python3
from gpiozero import CPUTemperature
cpu = CPUTemperature()
print "CPU Temperatur=" + cpu
oder per shell

Code: Alles auswählen

cat /sys/class/thermal/thermal_zone0/temp
BYe
Harald

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