CL084 hat geschrieben: ↑30. Apr 2021 17:33
Ich habe offen gestanden noch absolut keine Idee wie und wo ich in OH3 eine .things Datei anlegen, editieren und speichern kann, aber ich
will mich auch noch daran versuchen...
Es gibt zwei verschiedene Methoden, Dinge in openHAB3 zu konfigurieren. Der "normale" Weg geht über die UI (sollte einigermaßen selbsterklärend sein - die meisten Funktionen haben Links zur Online Dokumentation)
openHAB3 hat aber noch Vorgängerversionen (lässt sich ja auch am Namen erkennen...) und openHAB1 hat mal mit reiner Textkonfiguration gestartet.
Bis zur aktuellen Version ist es nun so, dass die Konfigurationsdateien übernommen werden können, das heißt, ein User, der von openHAB1 kommt, konnte seine Konfiguration zunächst fast unverändert in openHAB2 übernehmen. Mit der Zeit gab es immer mehr Bindings, die durch neue openHAB2-Versionen ersetzt wurden. Aber da die Textkonfiguration vollständig unterstützt wurde, konnten die User, die von openHAB1 kamen, ihre Konfiguration einfach ans neue Binding anpassen (openHAB1 Bindings kannten kein Thing-Modell und wurden entsprechend komplett anders konfiguriert).
Lange vor Veröffentlichung von openHAB3 wurde klar, dass openHAB1-Bindings nicht mehr kompatibel mit openHAB3 sein werden, so dass alle vermehrt Energie in Updates der Bindings gesteckt haben. Um abeer weiterhin einen vernünftigen Upgradepfad zu haben, mussten auch die Textdateien weiterhin unterstützt werden. Es gab zunächst eine Aussage, dass diese nur noch übergangsweise verwendbar wären. Diese Aussage wurde aber inzwisdschen revidiert (das hängt auch damit zusammen, dass es wohl doch einfacher als gedacht war, die Funktionalität einzubauen).
Du kannst openHAB3 vollumfänglich über Textdateien konfigurieren. Wichtig zu wissen ist aber, dass beide Wege (UI/Text) voneinander unabhängig funktionieren. openHAB bildet die Textkonfiguration automatisch in der UI ab, das heißt, Du siehst alle Things, Items usw, die über Textdateien angelegt wurden, ABER: Du kannst die Konfiguration nicht bearbeiten!
Umgekehrt wird die UI Konfiguration NICHT in die Textkonfiguration abgebildet, das heißt, dort siehst Du davon auch nichts.
Dieser Umstand führt gerade bei Neulingen regelmäßig zu großer Verwirrung.
Die Textkonfiguration befindet sich auf einem typisch aufgesetzten Raspberry (also mit openHABian eingerichtet bzw. mit apt installiert) im Verzeichnis /etc/openhab/. Dort gibt es für jeden Konfigurationstyp ein eigenes Verzeichnis, in denen dann jeweils (wenn sinnvoll) beliebig viele Dateien mit Konfigurationen angelegt werden können. Die Endung der Dateien muss dann zum entsprechenden Verzeichnis passen.
Code: Alles auswählen
html -> *.* um externe Inhalte mit Jetty zur Verfügung zu stellen
icons/classic -> *.png/*.svg hier können eigene Icons hinterlegt werden
items -> *.items Konfiguration der Items
misc -> whitelist.cfg Konfiguration der erlaubten Kommandos
persistence -> <name>.persist Konfiguration welche Item von welcher Persistence erfasst werden
rules -> *.rules Konfiguration der Automation
scripts -> *.script Scripte, die openHAB aufruft
services -> <name>.cfg Konfiguration der Addons und Parsistence
sitemaps -> *.sitemap Konfiguration der Sitemaps
sounds -> *.mp3,*.wav... Sounds, die abgespielt werden sollen
things -> *.things Konfiguration der Things
transform -> *.map,*.js... Konfiguration von Transformations
dort, wo <name> vorangestellt ist, müssen die Dateien ganz bestimmte Namen haben, je nachdem, was konfiguriert werden soll. Im Fall
der jdbc Persistence muss z.B. die Datei jdbc.persist heißen. Im Ordner services werden die Dateien automatisch von openHAB erzeugt, hier sind gewöhnlich keine eigenen Dateien zulässig, lediglich das Bearbeiten der Dateien geht in Ordnung.
An der Endung kann man auch erkennen, ob hier mehrere Dinge konfiguriert werden oder nur eine Sache (z.B. items -> es können beliebig viele Items in einer Datei konfiguriert werden, sitemap -> es handelt sich um eine Sitemap pro Datei.
Am besten konfiguriert man mit dem Editor
VisualStudio Code (nein, nicht VisualStudio), weil dieser OpenSource Editor ein sehr mächtiges Plugin für openHAB mitbringt (und auch sonst extrem mächtig ist...), welches nur über den eingebauten Marketplace nachinstalliert und konfiguriert werden muss, um sehr komfortabel mit openHAB zu arbeiten.
Alte Hasen
bevorzugen die Textkonfiguration, weil man sehr schnell viele Things und Items erzeugen und editieren kann, die UI ist halt klicki-klicki. In der UI gibt es an verschiedenen Stellen ebenfalls eine Code-Ansicht (in yaml), diese hat nichts mit der Textkonfiguration über die oben genannten Verzeichnisse zu tun.
Die Textkonfiguration ist gut dokumentiert, aber man muss halt wissen, was man schreibt. Die UI bietet hier weniger Fehlermöglichkeiten, weil z.B. Parameternamen automatisch korrekt sind und teilweise kleine Hilfstexte angezeigt werden.
openHAB4.1.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.2.2, LXC), mit openHABian eingerichtet