Meine Erfahrung mit ThinClient als Alternative zu RaspberryPi

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sonic
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Meine Erfahrung mit ThinClient als Alternative zu RaspberryPi

Beitrag von sonic »

Hallo Community,

Nachdem nun 3 Jahre openHAB auf einem RaspberryPi bei mir ohne Probleme gelaufen ist, habe ich mich nun für eine andere Lösung entschieden. Dies ist eher aus Interesse geboren und aus der Tatsache, dass RaspberryPi‘s ja aktuell schwer lieferbar sind und wenn da zu völlig überteuerten Preisen.

Ich bin mehr durch Zufall auf einen Dell ThinClinet Wyse 5060 aufmerksam geworden. Davon konnte ich in der Bucht 2 Stück ergattern für jeweils 29€ nach Preisvorschlag.

Da es bei mir aktuell mit OpenHAB3 ganz hervorragen läuft, wollte ich eine kurze Empfehlung für eine solche Alternative an Euch weitergeben. Ist ja ggf. für den ein oder anderen interessant.

Das System hat mit 2,4GhZ CPU, 4GB Ram (erweiterbar bis 24GB) und 8GB SSD Flash von der Leistung her völlig ausreichend.
Nach Installation der Minimalversion von Debian Bullseye konnte OpenHAB3 in der aktuellen Version problemlos und vor allem rasend schnell installiert werden. Mosquitto und Deconz wurde noch nachinstalliert und fertig. Das übertragen der alten OH3 Konfiguration ebenfalls ohne Probleme.

Mich würde neben meiner Empfehlung (Die natürlich nur auf meiner Erfahrung beruht und jetzt eine Momentaufnahme aus 3 Wochen Laufzeit ist) interessieren, ob jemand von Euch ein solches oder ähnliches System einsetzt und wie hier die Erfahrungen um Dauerbetrieb ist. Oder ist es vielleicht sogar von mir ein nicht schlauer Move gewesen :-)

Liebe Grüße an die Community
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OpenHAB 3 auf Dell ThinClient unter Debian Bullseye und ConBee II
RaspberryPi 4b 2GB in Din Rail Gehäuse mit PiVCCU3
Allerlei Sonoff, Shelly, NodeMCU, Sensoren, Aqara Krams und und und.

mr.b4
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Re: Meine Erfahrung mit ThinClient als Alternative zu RaspberryPi

Beitrag von mr.b4 »

Ja, der Gira Homeserver aus den EIB/KNX Ursprüngen ist auch x86 Technik.
Ich denk da eigentlich nur an den Stromverbrauch...

Ich habe seit fast 10 Jahre einen Raspi I 24/7 als Oscam Server am laufen.
Sogar sie SD Karte ist die erste.
Ohne Stromausfall sind auch mal über 300 Tage uptime drin.
2 Watchdog kümmern sich um Eventualitäten...

Das Gerät läuft nach der Devise: Never Touch a Running System.

Bei Openhab geht das meiner Meinung nicht, daher sehe ich mittlerweile nicht mehr die Hutschiene sondern den Schreibtisch als Platz der Wahl für den OH Server...

mad-mike
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Re: Meine Erfahrung mit ThinClient als Alternative zu RaspberryPi

Beitrag von mad-mike »

Moin
Ich denk da eigentlich nur an den Stromverbrauch...
Ich denke auch.

Ich habe von einem Bekannten einige Igel Bekommen... Habe zu Testzwecken Ubuntu Server und dann Openhab drauf geladen.

Dieser Igel steht nun seit 4 Monaten in meiner Firma und ist Online.

Ich selber Nutze den PI 4 - 8 GB Ram.

Wollte die Ganze zeit schon mal Mit einem Shelly die "Leistung" von den Beiden Geräten messen.
Nun habe ich ja mal wieder einen Anreiz dies zu tuen. :)
Gruss mad-mike

openHABian 4.1.1 auf Raspberry Pi 4 Mod. b (8GB) ;)

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udo1toni
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Re: Meine Erfahrung mit ThinClient als Alternative zu RaspberryPi

Beitrag von udo1toni »

Der Pi als Plattform wurde aus verschiedenen Gründen gewählt.
  • Zum einen ist das System recht klein.
  • Dann ist da der einigermaßen geringe Strombedarf (ohne weitere Geräte begnügt sich ein Pi4 im Schnitt mit deutlich weniger als 10 Watt. Auf die Schnelle habe ich sogar Werte gefunden, die eher in Richtung 4 Watt gehen (von unten...). Allerdings ist das beim Messen solch geringer Lasten so eine Sache... da müsste man schon sehr teures Equipment auffahren, um wirklich zuverlässige und genaue Ergebnisse zu bekommen. Der Shelly wird da eher zum Schätzeisen mutieren, spielt sich der Verbrauch doch in den ersten vier Promille der Skala ab...
  • Ein sehr wichtiger Punkt ist auch die exzellente Ausstattung mit dem OS. Es gibt massig Embedded Systeme oder SBC, die teilweise mit vielen Features auftrumpfen, die im Umfeld von openHAB höchst sinnvoll wären, dort aber per HAT oder USB nachgerüstet werden müssen. Allein: der Standard Linux Kernel läuft nur mit Einschränkungen, man muss also den Kernel selbst kompilieren, wenn man etwas anders haben möchte. Das schließt solche Systeme fast sicher aus, wenn es darum geht, etwas "für alle" bereitzustellen.
  • Natürlich spielt auch der Preis eine Rolle bei der Entscheidung, und da muss man ganz klar darauf hinweisen, dass der Pi schon in der Version 1 (!) unterstützt wurde. Es war eine Katastrophe, der Start von OH1 ohne weitere Bindings dauerte etwa 45 Minuten, aber es lief, und man konnte sogar mehrere Bindings und Items in erträglicher Zeit nutzen (nachdem das System mal lief...).
    Als der Pi 2 kam, war der Jubel groß und der Enthusiasmus kannte kaum noch Grenzen. Mit dem Pi3 wurde es fast schon flott ;) und der Pi4 war nur noch das Tüpfelchen auf dem i.
    Keiner hat aber damit gerechnet, dass die Industrie diesen kleinen Bastelrechner für sich entdeckt und komplette Jahresproduktionen aufkaufen würde (schaut mal nach, wo überall ein Pi verbaut ist...) Und das ist der eigentliche Grund für den Engpass.
    Den Pi 400 (das ist die "C64"-Version, also zusammen mit einer Tastatur in einem Gehäuse) kann man problemlos zu einigermaßen vernünftigen Konditionen kaufen. Dieses Modell lässt ich aber nicht einfach in einen normalen Pi verwandeln, es ist eine komplett andere Platine drin, es reicht also nicht, die Tastatur zu entfernen.
    Auf der anderen Seite gäbe es den Pi 400 dann auch nicht mehr auf dem freien Markt, also vielleicht besser so. Solange die Konsole nicht angemeldet ist, kann man über die Tastatur keine Dummheiten machen, das Modell ist also tatsächlich zumindest als kurzfristiger Ersatz gar nicht mal schlecht.
openHAB ist aber nicht auf den Raspberry angewiesen, es ist halt die beliebteste Plattform, weil sie dank großer Verbreitung auch bestens auf Fehler untersucht ist.
Ich nutze openHAB in einem LXC(ontainer), weil ehda Hardware, der Server stellt zu viele Dienste bereit, um ihn mit einem oder zwei Pi abzulösen - nicht zuletzt laufen auf Anforderung auch verschiedene Windows VMs auf dem Host, die ich remote im Zugriff haben kann, notfalls sogar aus Island (habe ich 2019 genutzt, als wir dort im Sommerurlaub waren...)
Jemand anderes hat vielleicht ein QNAP oder eine Synology, die meisten aktuellen NAS mit ausreichender Leistung bieten Docker an, openHAB läuft hervorragend unter Docker. Wenn der Leidensdruck etwas höher wäre, könnte ich mir vorstellen, wäre schon ein Wechsel zu Docker als offizieller Hauptversion vollzogen worden - Docker läuft ohne Probleme auch auf einem Pi, man darf nur nicht erwarten, dass plötzlich Programme für x86 auf ARM ausgeführt werden :) ansonsten hat man eine schöne Plattform, um die verschiedenen Module um openHAB herum ein wenig zu trennen (also Grafana, InfluxDB, MariaDB, frontail, mosquitto...)

Gerade die Docker-Variante wäre mit Sicherheit auch auf einem Thin Client höchst interessant, ich habe bei Youtube sogar schon ein Video gesehen, wo jemand solche Thin Clients genutzt hat, um Proxmox darauf laufen zu lassen. Da ging es vor allem um die Machbarkeit und darum, Clustering auszuprobieren, der Punkt ist aber, es geht, und nicht mal schlecht.
openHAB4.1.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.1.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

Limekitty
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Re: Meine Erfahrung mit ThinClient als Alternative zu RaspberryPi

Beitrag von Limekitty »

Hallo,

wollte einen ähnlichen Thread selbst eröffnen, dann hab ich deinen gesehen :)

Ich hab bei mir derzeit n Raspy 3b laufen, bis jetzt ist der auch noch ausreichend. Aber ich will da noch etwas mehr draus machen, was der kleine nicht mehr packt. Ich will ne eigene kleine Heimcloud drauf machen, als Ablage für alles was so anfällt (nicht aus m Internet erreichbar), sowie ein VPN, falls meine Fritzbox kein 7.50 (6590) bekommt, und meine smarte Lichterschaltung sowie PiHole und Unbound ergänzen.
Habe auch an einen kleinen PC gedacht, auf dem dann Ubuntu o.ä. laufen wird, im besten Fall alles als Docker, zur einfacheren Organisation. Ich hatte da den HP t630 im Blick, weil: richtige m.2 SSD, genug Gb RAM, 2 oder 4 Kerne, Lüfterlos, was dem Dell sehr ähnlich ist .Ich hab nur die Sorge um den Stromverbrauch, der ist wahrscheinlich doch deutlich höher als bei Raspy, gerade bei den Strompreisen ne Überlegung wert. Hast du irgendeine Abschätzung was der Dell so an Strom frisst? Oder kennt wer ne Alternative, die etwas weniger Stromhungrig ist, da das Ding die meiste Zeit eh nur am idlen ist ;)

mad-mike
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Re: Meine Erfahrung mit ThinClient als Alternative zu RaspberryPi

Beitrag von mad-mike »

Mal eine Frage dazu.

Was kann man denn als Basis system installieren?

Ich habe openhabian Image nicht probiert. Vermute aber das das nicht funktioniert.

Habe derzeit Ubuntu Server minimal... (Ist nur Konsole verfügbar) Macht es sinn hier auf ein Debian Mini zu wechseln??
Gruss mad-mike

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udo1toni
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Re: Meine Erfahrung mit ThinClient als Alternative zu RaspberryPi

Beitrag von udo1toni »

openHABian ist ja kein Betriebssystem, openHABian ist eine Scriptsammlung, welche verschiede Dinge komfortabel automatisiert.
Für den Raspberry gibt es ein Image mit Raspberry Pi OS lite, in welchem openHABian bereits eingerichtet ist.
Du könntest (fast) genauso gut auch das Original Raspberry Pi OS lite verwenden und dort openHABian aus github einrichten, momentan ca. 1 MByte ungepackt.
Die Einschränkung "(fast)" rührt daher, dass das vorbereitete Image ein paar kleine Anpassungen eingerichtet hat, so dass z.B. beim ersten Start eine unattended Installation gestartet wird.
Wenn Du auf einem anderen System als Raspberrry Pi arbeitest, kannst Du, solange Du Debian oder Ubuntu nutzt, ohne Probleme mit openHABian arbeiten. Wobei es wohl momentan mit Ubuntu ein Problem gibt (keine eigenen Erfahrungen...).

Meine Empfehlung ist tatsächlich Debian, aber ich bin nicht objektiv :) Auf jeden Fall brauchst Du für openHAB keine GUI im Betriebssystem, das ist nur Ballast - der Rechner ist ja ein reiner Server, auf dem man gewöhnlich ausschließlich remote arbeitet und dann ohnehin nur über die Konsole.

Soll der Rechner auch andere Dienste zur Verfügung stellen, so ist eine logische Trennung essenziell. Ich liebe Proxmox :) aber natürlich gehen auch andere Virtualisierungslösungen und nicht zuletzt Docker.
Wichtig ist aber, wenn man so etwas einsetzt: es funktioniert anders als eine gewöhnliche Installation auf einem System, es geht um die Trennung der Dienste, man sollte sich also erst mal etwas mit der Technologie beschäftigen, statt ins kalte Wasser zu springen.
openHAB4.1.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.1.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

oh73
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Re: Meine Erfahrung mit ThinClient als Alternative zu RaspberryPi

Beitrag von oh73 »

Hallo,

habe mein openhab 3 jetzt schon fast auf einem Mini-Pc, da ich neben openhab noch viel mit Apache2 und Php für mein eigenes Web arbeite.
auch Haus interne Datenbank, wo alles gespeichert wird und von jedem Pc erreichbar!

angefangen hatte ich mit einer Zotac Box ID-83 und openhab auf Ubuntu.
der Stromverbrauch lag da bei ca. 18 Watt, weshalb ich die nachts auch ausgeschaltet habe.

bei dieser Box hat sich aber im Frühjahr mit einem Hardware defekt verabschiedet! Hauptplatine , Stromversorgung.

jetzt hab ich als Ersatz einen Hp Mini-Pc vom Typ : HP 260 G1 Dm mit i3 4030U, 8GB Ram und 480 GB SSD.

Anfangs hatte ich da Ubuntu Server 22.04 drauf. ist aber nicht so sehr gut gelaufen und hab jetzt Debian 11 drauf.

ich muss sagen , bin von dem Teil sehr begeistert!
Stromverbrauch gemessen mit Fritz!Dect 200 , Blitzwolf BW-SHP15 und mit einem Strommesser Zwischenstecker, liegt immer bei 7-8 Watt !
da brauch ich auch nachts nicht ab zu schalten.
und was auch noch wichtig ist das Teil wird auch bei Volllast nicht Warm, CPU Temperatur liegt bei 33°
OH 4.0.3 auf HP 26o G1 Dm Mini Pc mit MX_Linux

Limekitty
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Re: Meine Erfahrung mit ThinClient als Alternative zu RaspberryPi

Beitrag von Limekitty »

Hallo,

hab mir mal ein Messgerät geholt. Es zeigt beim t620 ganze 12W im ausgeschalteten zustand an, 17W im IDLE wenn der PC an ist. Selbst wenn nur das Netzteil am Strom ist, der Stecker aber nicht im PC, werden noch 9W Stromverbrauch angezeigt. Wie kann das denn sein? Dann wäre die Kiste komplett nutzlos, wenn der PC soooo viel Strom zieht.

edit: HP gibt hier deutlich geringere Werte an, deren angegebener Verbrach schon in etwa hinkommt, wenn man die 12W nicht mit einberechnet. Ist das so Herrstellerding das die den "Grundverbrauch" einfach nicht angeben müssen oder ist das einfach ne wilde Spekulation meinerseits :D

Lg Kitty

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