Wundersamer Zusammenbruch aller Systeme

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KAyAN
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Wundersamer Zusammenbruch aller Systeme

Beitrag von KAyAN »

Einleitung:
Ich habe mich seit Mitte letzten Jahres dem Smarthome mit OpenHAB gewidmet. Erstaunlich wie viele Komponenten in einem Haushalt schon vorhanden aber ungenutzt sind?!
Und noch erstaunlicher ist es, wie verdammt aufwändig die Einarbeitung ist. Und das nicht nur in OpenHAB sondern auch in die Peripherie und Grundsätzliche Entscheidungen wie, OpenHAB auf Raspberry Pi oder Docker, Datenbanken (Persistence) wo und wie, sterbende Micro-SD-Karten. etc.
Alles aufzuzählen würde ewigdauern und euch langweilen.

Jedoch hatte ich hatte vor kurzem einen sehr seltsamen Totalausfall fast aller Smarthome-Komponenten.

Gegebenheiten:
OpenHAB im Docker-Container auf NAS
Shelly-Komponenten im WLAN (Fitzbox)
Debmatic für Homematic (ELV IP RF-USB-Stick) auf Raspberry Pi 4 per Kabel im Netz
Phoscon RaspBee II auf Raspberry Pi 4 gesteckt und über deCONZ eingebunden.

Die eingebundenen Things waren Online und liefen sauber.

Ablauf zum Fehler:
Nach einem gewünschten Update von Debmatic der Raspberry Pi mittels „sudo apt update && sudo apt upgrade“ lief plötzlich gar nichts mehr!
Keine Homematic-Komponenten (Debmatic) verfügbar. Keine Zigbee-Komponenten verfügbar. Und fast alle Shellys (WLAN) auch Offline.

OpenHAB im Docker neu gestartet. Kein Erfolg.
Fritzbox neu gestartet. Kein Erfolg.
Neustart (sudo reboot) der Raspberry Pi. Kein Erfolg.
Alle Switche aus Verzweiflung geprüft bzw. getauscht. Das bracht auch keinen Erfolg.
Bei den Komponenten auf der Pi (Debmatic und deCONZ) hätte ich das ja verstanden.
Aber warum auch die WLAN-Komponenten?

Am Ende habe ich die Raspberry Pi heruntergefahren, zwei Zigaretten lang vom Strom getrennt und wieder an den Strom gehängt. Danach ging alles so wie vorher. Krass!

Beim besten Willen und ich bin, was Elektronik angeht kein Neugeborenes, aber ich verstehe nicht was da passiert ist?

Mit meinem vorstehenden Beitrag möchte Usern in einer vergleichbaren das Suchen ersparen und vielleicht etwas Zeit schenken.
Daher würde ich mich riesig freuen keine Kommentare vom Typ „never change a runnig system“ etc. zu bekommen. Vielen Dank.

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udo1toni
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Re: Wundersamer Zusammenbruch aller Systeme

Beitrag von udo1toni »

Herzlich willkommen im openHAB Forum1

Ja, manchmal gibt es seltsame Phänomene. Im Nachhinein ist es auch oftmals gar nicht mehr möglich, nachzuvollziehen, was da eigentlich passiert ist.
Aber einen Tipp ins Blaue kann ich dennoch abgeben, das Zauberwort heißt DHCP :)

Ich konnte solche Totalausfälle von Systemen, die "eigentlich" unabhängig voneinander funktionieren nämlich auch schon beobachten und zumindest einmal konnte ich auch den Schuldigen dingfest machen, weil ein Rechner eine bereits belegte IP zugewiesen bekam. Das Fatale: das Fehlerbild ist dann nicht unbedingt so, dass mit beiden IP-Adressen gar nichts mehr geht, denn die "echte" Kommunikation läuft halt über die MAC, welche an verschiedenen Stellen gecached wird. Es kann also durchaus sein, dass z.B. ein Terminal noch geraume Zeit mit der Gerät kommunizieren kann, obwohl sich die IP geändert hat, eben weil es die ganze Zeit schon mit dem Gerät kommuniziert. Ein anderes Gerät hat evtl. keinen Eintrag mehr im Cache und kann das Gerät nicht mehr erreichen, weil der Switch in seiner ARP Tabelle nun mal das andere Gerät mit gleicher IP gelistet hat (und die Anfragen auch nur am passenden Port ausspielt, das ist ja Sinn und Zweck des Switches).

Wenn die betreffenden Systeme eine Zeit lang aus sind, gehen auch die Leases verloren (keine Ahnung, ob man die Lease Zeit in der FRITZ!Box konfigurieren kann...) und in der Folge bekommt jedes Gerät mit DHCP im Zweifel eine neue IP zugewiesen. Dies kann auch die gleiche IP wie immer sein (weil z.B. in der FRITZ!Box über die MAC so hinterlegt), aber der Punkt ist, dass danach ein geordneter Zustand herrscht, und schon geht wieder (wie von Zauberhand) alles wie gewohnt. Da die FRITZ!Box eine zentrale Rolle im Netz einnimmt, ist sie auch immer ein Kandidat, der vielleicht einfach mal auf Verdacht neu gestartet werden sollte.

Das Thema Smart Home ist tatsächlich hochkomplex, vor allem, weil so viele grundverschiedene Systeme eng miteinander zusammenarbeiten müssen. Letztlich kochen alle Systeme nur mit Wasser, ob nun openHAB, HASS, HA, IOBroker oder wie sie alle heißen, da kommt es vor allem auf die eigenen Vorlieben an (und vielleicht auch, was man zuerst in die Finger bekommt). Und wer hat schon das Geld, all die bereits vorhandene Peripherie durch neue Gadgets zu ersetzen, nur um alles aus einer Welt zu haben (was dann vermutlich etwas weniger Aufwand bedeutet, aber auch nur einen Kompromiss darstellen kann)?
openHAB4.1.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.1.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

KAyAN
Beiträge: 12
Registriert: 19. Okt 2022 14:38

Re: Wundersamer Zusammenbruch aller Systeme

Beitrag von KAyAN »

Hallo udo1toni,
beim Stöbern im Forum kommt man ja um dich nicht herum.
Ich erstarre immer vor Ehrfurcht bei deinen Beiträgen und deiner Hilfsbereitschaft.
Nur bin ich (noch) zu doof um deine Geniestreiche zu erfassen.
Manchmal glaube ich, du bist das personifizierte OpenHAB?! :D

Das Thema DHCP hatte ich auch dem Schirm und das Problem mit Microstromausfällen, die die Fritzbox in einen undefinierten versetzen.
Ergo, die Fitzbox, der zentrale Switch und die NAS hängen an einer USV (alles im Keller).
Die WLAN-Smarthome-Komponenten haben alle eine feste IP zwischen 20-99. Also außerhalb des DHCP-Bereichs den die Fritzbox (100-200) vergibt. Alles sauber Dokumentiert und die Geräte sind katalogisiert.

Auch so ein Thema was nicht unerwähnt bleiben dürfte … Ordnung.
Wie bezeichnet und Kennzeichnet man die Geräte richtig und sinnvoll?
Mit der Zeit kommt eine Menge Zeug zusammen, das man irgendwie auseinanderhalten und zuordnen muss! :shock:

Nochmal vielen Dank für deine Anregungen. Ich werde die DHCP-Tabelle in der Fritzbox zwischen 100-200 durchgehen und unbenutzte Einträge löschen. Das geht ja fix.

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