Hallo und ein paar Anfängerfragen

Allgemeine Fragen zum Thema "Smart Home" und Entscheidungshilfen

Moderator: seppy

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Lehmden
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Hallo und ein paar Anfängerfragen

Beitrag von Lehmden »

Hallo.
Mein Name ist Claus und ich bin neu hier. Ich stehe kurz vor der Rente, bin also kein junger Hüpfer mehr- Allerdings macht moderne Technik mir keine Angst.
Ich bin, wie vermutlich viele, eher durch Zufall in Form von Alexa zu der ganzen Smart Home Geschichte gelangt. Es fing mit einem Echo Dot an. Dann kamen schnell ein paar Leuchtmittel hinzu. Der neue TV hat ebenfalls Alexa eingebaut, usw. Vor einigen Jahren habe ich dann die Heizkörper alle mit Eurotronic Z-Wave Thermostaten, gesteuert über das Hornbach Gateway, ausgestattet. Zum Glück rechtzeitig vor der Energiekriese. Dadurch habe ich einen Haufen Geld sparen können. Die meisten Leuchtmittel sind die "Volks- LED" von Ledvance (ehemals Osram). Die kosten nichts mehr als "dumme" LED, lassen sich aber per Bluetooth ohne weiteres Gateway steuern. Neulich kam dann auch noch eine Blink Video Doorbell dazu, damit ich nicht jedes Mal die Treppe runter sprinten muss, wenn es klingelt. Einen Türsummer gibt es hier nicht und meist sind die Lieferanten schon wieder verschwunden, bevor ich es die Treppe runter geschafft habe.

Eigentlich funktioniert alles, was ich brauche so weit mit Alexa. Allerdings gibt es zwei Sachen, die mich stören. Zum einen die unzähligen Apps mit unzähligen Konten und unzähligen Clouds, meist in China. Und zum Anderen werden die Echos immer schlechter. Die alten Dot 3 funktionieren bis heute absolut zuverlässig. bei den Echo der 4. Generation habe ich dauernd Ausfälle. Ein Dot 4 ist völlig hinüber. Er schafft es nicht mehr, eine Wlan Verbindung aufzubauen. Und der "große" Echo 4, der auch das Zigbee Gateway beinhaltet, der vergisst neuerdings ständig die Bluetooth Verbindungen. Nun habe ich von "ATOM Echo Smart Speaker Development Kit" erfahren, was mich aufhorchen ließ. Denn worauf ich keinesfalls verzichten will, ist die Sprachsteuerung. Das ist einfach nur genial. Worauf ich aber verzichten könnte wäre die Abhängigkeit von Amazon und/oder dem Internet.

Deswegen bin ich auf OpenHab gekommen, weil die "Konkurrenten" alle irgendwie doch eine Cloud benötigen. Klar, die Alexa Anbindung geht auch bei OpenHab nicht ohne Internet. Aber das alleine ist halb so schlimm...

Generell brauche ich in meiner Mietwohnung nichts kompliziertes. Wichtig ist die Heizung, die z.B. ausgeschaltet wird, wenn ein Fenster geöffnet wird. Dazu natürlich diverse Lichtquellen, vor allem da, wo man mit einem einzigen Lichtschalter mehrere Birnen gleichzeitig ein und aus schaltet. Beispiel Treppenhaus. Hier ist oben eine Deckenleuchte, auf halbem Absatz eine Wandleuchte und unten wieder eine Deckenleuchte, die alle mit demselben Lichtschalter eingeschaltet werden. Muss ich im Dunkeln oben durch den Flur, müsste ich sonst das ganze Treppenhaus illuminieren. Mit "Smart Home", kann ich die Lampen einzeln schalten, ohne zusätzliche Leitungen zu verlegen...

Ich habe also vor in Laufe der Zeit immer weniger mit Alexa zu machen und immer mehr mit OpenHab. Für den Anfang wird wohl das Meiste über "Amazon Echo Control" laufen müssen, da ich die Hardware nicht einfach so austauschen kann. Lediglich wenn sowieso etwas neues angeschafft werden muss, werde ich in Zukunft darauf achten, etwas zu nehmen, das direkt mit OpenHab funktioniert.

Hier mal ein paar erste Fragen.

Frage 1.
Überall wird empfohlen, ein extra System für OpenHab aufzusetzen. Theoretisch hätte ich gleich mehrere Raspberry Pi hier untätig herum liegen. Allerdings versuche ich generell, so wenig Strom wie möglich zu verbrauchen. Spart zum einen Geld und schont zum anderen die Umwelt. Genau deswegen (und wegen meiner latenten Abneigung gegenüber Linux), habe ich die drei RasPis alle ausrangiert und durch einen einzigen Intel Celeron Mini PC, der genau so teuer wie ein RasPi 4 (mit Gehäuse und Netzteil) ist, aber nur halb so viel Strom wie jener verbraucht, getauscht. Jetzt habe ich alles, was 24/7 Sinn machen könnte, auf einem einzigen Celeron N3350 System mit Windows 10 am laufen. Dieser PC verbraucht echte, selbst gemessene 2,8 Watt im Betrieb, mit sogar einer zusätzlichen SSD drin auf der meine lokale Musik und meine Fotos liegen und auf der die TV Aufnahmen gespeichert werden. Auf dem Celeron System läuft u.A. eine MariaDB für meine Kodi Klienten, ein DVB-Viewer Media Server (plus Zusatztools für EPG usw.) für LiveTV in der ganzen Wohnung (und in Kodi), ein DLNA Server, JDownloader, PiHole (im WSL) und einiges mehr. Die CPU Last liegt dabei unter 10%. Das System hat 6 GByte Ram und noch jede Menge Ressourcen übrig. Ich würde, sofern irgendwie möglich dort auch OpenHab installieren wollen und nicht extra dafür einen RasPi laufen lassen. Das Celeron System ist auf jeden Fall immer an. Daran kann auch OpenHab nichts ändern. Hat das später im "produktiven" Betrieb Nachteile gegenüber eine "Stand Alone Lösung"?

Frage 2.
Als erstes würde ich gerne das Hornbach Gateway loswerden, da es nur für die Heizung zuständig ist. Daran hängen aber die Thermostaten über Z-Wave. Also brauche ich einen Z-Wave USB Stick an meinem Celeron System. Vorläufig ausgesucht habe ich diesen:

ZMEEUZB1

Unter Linux soll er mit OpenHab gut funktionieren. Ich will aber Windows verwenden. Funktioniert er auch unter Windows 10 mit OpenHab? Hab keine Lust das Ding wieder zurück zu schicken, deswegen frage ich lieber vorher.

Frage 3.
Die geht in eine ganz ähnliche Richtung. Da ich neben Z-Wave auch Zigbee Geräte habe, die aktuell über den Echo 4 angebunden sind, will ich die später ebenfalls direkt ihn OpenHab einbinden. Auch für Zigbee gibt es ja USB Sticks, sogar erheblich preiswerter als Z-Wave. Wie sind die CC2531 Sticks? Ich hab da einen für unter 10€, "vorinstalliert mit neuster Firmware von Koenkk", bei Amazon entdeckt. Kann man sowas für meine Zwecke benutzen?

Das ist ein langer Beitrag geworden. Entschuldigung und Danke für die Geduld beim Lesen.

Grüße, Claus
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Danke fürs Lesen, Claus

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udo1toni
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Re: Hallo und ein paar Anfängerfragen

Beitrag von udo1toni »

Herzlich willkommen im openHAB Forum!

Zunächst einmal, ja grundsätzlich kannst Du openHAB gut auch unter Windows 10 laufen lassen, einzige Voraussetzung ist ein installiertes Java17 (für openHAB4), gerne als 64 Bit Version. Dabei reicht die Runtime (also JRE), das SDK bringt keine Vorteile.

Was Du als Software alles parallel dazu betreibst, lässt mich allerdings etwas an der Glaubhaftigkeit Deiner Messung zweifeln.
Gerade im unteren Bereich braucht es schon sehr gute Geräte, um auch nur näherungsweise vernünftige Messwerte zu erhalten.

Eine andere Sache ist die Abschottung der verschiedenen Dienste gegeneinander. Solange Du das rein im internen Netz betreibst, mag das Risiko überschaubar sein, spätestens, wenn openHAB ins Internet soll, weil Du halt diverse Cloud-only Dinge betreibst, rollen sich mir die Fußnägel nach oben :) bei dem Gedanken an potentielle Angriffsmöglichkeiten.

Was Hardware betrifft, so kannst Du davon ausgehen, dass es keine Hardware gibt, die unter Windows nicht einsetzbar ist, wohl aber unter GNU/Linux (es sei denn, das wird explizit erwähnt... auf dem Raspberry läuft Windows z.B. nicht, zumindest kein "gewöhnliches" Windows).
Eher kann bestimmte Software ein Problem darstellen, das lässt sich aber im Vorfeld abklären, z.B. ein mqtt Broker ist eine wichtige Komponente, wenn Du "WLAN Steckdosen" ohne Cloud betreiben willst. mqtt ist ein offenes Protokoll wie z.B. auch http,, es gibt diverse andere Software, die mqtt zur Kommunikation nutzt (z.B. habe ich hier ein weconnect Gateway, mit dem ich diverse Daten meines Autos abrufen kann, oder auch zigbee2mqtt, mit dem man Zigbee Geräte komfortabel in openHAB integrieren kann (das unterstützt mehr Hardware als das native Zigbee Addon in openHAB)
Bei ZWave gibt es, glaube ich, auch Software, die man zusätzlich installieren kann/muss/sollte, um die Arbeit mit ZWave einfacher zu gestalten.
openHAB4.1.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.1.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

Lehmden
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Re: Hallo und ein paar Anfängerfragen

Beitrag von Lehmden »

Hi.
Danke für die Antwort.
Also die Messwerte passen schon, zumindest halbwegs. Ich bin Energieberater von Beruf und arbeite bei der Caritas. Wir beraten kostenlos einkommensschwache Haushalte, damit sie weniger Strom verbrauchen. Ist gut für die Umwelt und gut für das ohnehin sehr dünne Portemonnaie der Kunden. Mein Gehalt kommt dann vom Bischof (der es sich vom Bundes- Umweltminister wieder holt). Die Kunden selbst zahlen nichts dafür. Das Messen von Stromverbräuchen ist also quasi mein Beruf auch wenn ich kein gelernter Elektriker bin.

Mein RasPi4 verbraucht mit demselben Messgerät gemessen ca 6 Watt wenn die Last nicht hoch ist und das ohne zusätzliche SSD. Der Celeron schafft es auch auf 6-8 Watt hoch, aber nur bei 100% CPU Last. Die meisten Zeit dümpeln die Systeme aber vor sich hin. Dabei verbraucht der Celeron N3350 etwa nur halb so viel Strom wie der RasPi 4. Dabei ist er laut allen Benchmarks, die ich finden konnte, in etwa doppelt so schnell.

Und Unsicherer als aktuell wird es bestimmt auch nicht werden. OpenHab ist ja grade dafür vorgesehen, nicht mehr ständig alles über dubiose Clouds in China laufen lassen zu müssen.

Ich werde heute Nachmittag einfach mal OpenHab installieren und anfangen, ein wenig damit zu experimentieren (böse Zungen würde das wohl "spielen" nennen). Ich hab mir auch so einen CC2531 Zigbee Stick bestellt. Er soll morgen geliefert werden. Ich habe noch einen Sonoff SNZB-03 Bewegungsmelder, der unbenutzt herum liegt. Den will ich zum Testen nutzen. Bei Z-Wave müsste ich die Heizung tot legen, zumindest in einem Raum. Dafür ist jetzt einfach die falsche Jahreszeit... Am Echo 4 angebunden funktioniert das Sonoff Teil auf jeden Fall ohne die eWeLink App überhaupt installiert zu haben. Wenn ich den unter OpenHab über den USB Zigbee Stick als funktionieren bringe, ist das ein erster großer Schritt, zumindest für mich.

Ich werde sicher noch tausend Fragen haben, in Zukunft. Noch mal Danke.
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Danke fürs Lesen, Claus

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