OH4 und externe InfluxDB

[Heiko]

Hallo zusammen,

ich betreibe zwei funktionierende Systeme:
- OH4 auf Raspberry 4
- Mosquitto, Node-Red, InfluxDB, Grafana auf einem Q556 (gefüttert von einem IR-Hichi mit Tasmota und einer OpenDTU), um mein vergrößertes BKW zu loggen

Nun suche ich nach einer Möglichkeit, einige wenige Werte (momentane Solarleistung, Tagesertrag etc) auf der Apple Watch via openhabcloud darzustellen. Eine Testseite mit anderen Items für die Watch funktioniert.

Zuerst dachte ich an eine Anbindung via mqtt an OH. Da ist mir aber der Traffic im Netz zu hoch, nur um ein- oder zweimal am Tag einen Wert auf der Watch abzulesen. Da wäre es doch sinnvoller, wenn es denn geht, die gewünschten Werte mit einem passenden Trigger aus der influxdb abzuholen. Allein es stellt sich mir die Frage: wie?

Eventuell kann mir hier jemand auf die Sprünge helfen?

[udo1toni]

Wie kommst Du darauf, dass das sinnvoller wäre? Und was meinst Du mit Traffic im Netz?

[Harka]

Moin,
kein Plan ob und ggf. wie Du die Datenbank anzapfen kannst. Ich sehe aber alternative Lösungsansätze.
1.) du lässt Node-Red alle x Minuten die aktuellen Werte an einen separaten Mqtt-topic schicken.
2.) du nutzt die Web-api und holst mit dem http-Binding alle x-Minuten per http://openDTU-IP/api/livedata/status die Daten ab.
oder/und 3.) du startest per Anklicken eine Rule, welche die aktuellen Werte per Web-api abfragt und anzeigen/aktualisieren lässt.

Wir haben auch die openDTU, aber hier wird alles über Mqtt->OH geregelt.

[Heiko]

Vielen Dank für eure Antworten und verzeiht mir bitte meine Unkenntnis. Meine Programmiererfahrungen stammen aus den 80-ern des letzten Jahrhunderts, wo noch COBOL angesagt war und C eine moderne Sprache war. Von MQTT und JSON habe ich erst jetzt im Zuge meiner persönlichen Energiewende etwas gehört, aber noch nicht verinnerlicht. Daher wohl auch das Wort „sinnvoller“, da mir die traditionelle Vorgehensweise „hier steht ein Wert, hol ihn ab wenn du ihn brauchst“ gewohnter ist.

Zum Traffic: mein Hichi liefert sekündlich? Daten, die OpenDTU alle 5 Sekunden, der kleine Micro-Solar zur Begrenzung des/der Wechselrichter, damit ich am Ende des Jahres nicht zuviel ins öff. Netz eingespeist habe werde, turnt auch noch dazwischen rum. Und nun soll auch noch mehr Datenstrom mit diesem ominösen JSON erzeugt werden, damit meine Watch ab und an mal einige wenige Werte anzeigen kann. Ihr merkt, hier ist bei mir sehr viel Unwissen vorhanden. Wenn ihr mir beim Aufräumen meiner Gedanken helfen könnt, wäre das super.

@Harka deine Vorschläge 2.) und 3.) gefallen mir aus dem Bauch heraus am Besten, da ich mit OH in den letzten fünf Jahren gut klargekommen bin.
Zu deinem letzten Satz: Ich wollte bei der Einarbeitung in die Solargeschichte nicht meinen OH anfassen, da er bisher gut läuft. Daher habe ich die nötigen Softwarepakete (Mosquitto etc) auf einen zusätzlichen Rechner gespielt. Aufgabentrennung in der Hardware hat ja auch Vorteile.

Ich werde mich daher nach Beendigung des Vatertages (oder später) in das http-Binding einlesen.

[udo1toni]

Der Hichi liefert die Daten doch ohnehin in mqtt ab, oder? Das heißt, Du musst die werte lediglich in openHAB abgreifen, mehr nicht. Natürlich entsteht dabei Datenverkehr, aber wir reden hier ja nur von einigen Byte pro Sekunde, und es ist ja nicht so, dass Du pro Byte bezahlen müsstest.

Anders sieht es natürlich aus, wenn die Daten per Mobilfunk unterwegs sind, aber das ist ja dann die MyOpenHAB-Seite. Sollte sich herausstellen, dass an dieser Stelle (zu) viele Daten fließen, könnte man hier mit einem Proxy Item und einer Rule dafür sorgen, dass die Daten nur alle x Minuten aktualisiert werden. Mit MyOpenHAB kenne ich mich allerdings so gar nicht aus, ich nutze für den externen Zugriff ein EhDa-VPN.

[Heiko]

Der Hichi mit Tasmota und die OpenDTU liefern beide an den Mosquitto auf dem Esprimo Q556. Ich könnte dann also dort die Daten von OH mit dem MQTT-Binding bei Bedarf abholen?

Ich hatte mir mal eben flüchtig das http-Binding angesehen. Eigentlich sieht die Struktur (Festteil der Adresse, variabler Teil der Adresse) ähnlich aus wie mqtt.

Edit: Soeben habe ich es geschafft, via mqtt die Wechselrichterleistung vom Mosquitto abzuholen. Abzuholen ist ja (leider) nicht ganz korrekt. Richtiger ist, dass Mosquitto es zu OH pusht, was ich ja eigentlich vermeiden wollte.

[udo1toni]

Ja, aber die Daten sind ja ehda Daten. Ich verstehe ehrlich nicht, was daran problematisch sein sollte. Meine Zähler senden ebenfalls im Sekundentakt, neben etwa 30 anderen Geräten, einige davon ähnlich "geschwätzig", andere weniger häufig, dafür dann mit buchstäblich hunderten Topics. Dabei ist mein LAN nicht annähernd belastet oder gar ausgelastet wir reden hier von etwa 1,4 kByte/s, was eben ein einzelnes TCP/IP Paket braucht.

[Heiko]

So, das lange Vatertagswochenende ist vorbei und ich möchte euch für die Unterstützungs- und Überzeugungsarbeit danken.

Der Mosquitto schiebt schön brav alle 5 Sekunden seine Wechselrichterdaten an OH und somit kann ich sie mit der Apple Watch auch lesen. Ein weiterer Vorteil hat sich durch euch ergeben: Mein Hoymiles hat schon viermal seit Februar sein Leistungslimit auf Null gesetzt (bekommen). Wer dafür aber verantwortlich ist (OpenDTU, Smart-Micro-Solar etc), konnte ich noch nicht ermitteln. Jetzt kann ich via OH mir eine Push-Mitteilung zukommen lassen und das Limit wieder zurücksetzen.

Ein kleiner Wehmutstropfen bleibt noch: Die Tages-Ertragsdaten werden in Wh und nicht kWh geliefert. Irgendwie verstehe ich nicht, wie ich die automatische Umwandlung von OH benutzen soll. Vielleicht gibt es dazu einen kleinen Tipp?

[udo1toni]

openHAB unterstützt QuantityType bzw. Units of Measurement.
Wenn ein Channel die Daten als QuantityType abliefert, kannst Du das verlinkte Item als Number:<Quantity> anlegen, wobei <Quantity> abhängig von der angelieferten Messgröße ist, also z.B. Power für Leistung und Energy für die Energiemenge.
Anschließend kannst Du zum Einen über die Metadaten des Items (Parameter unit) bestimmen, in welchem Format der Zahlenwert vorgehalten wird, also ob das Item "intern" z.B. in Ws oder kWh oder MWd oder Joule oder kcal oder welche Energieeinheit auch immer arbeiten soll. Diese Größe sollte aber unbedingt nur einmalig gesetzt werden, da sie direkte Auswirkungen auf die Persistence hat.
Zum Anderen kannst Du ebenfalls über die Metadaten (stateDescription:pattern) das Display Format beeinflussen. Im Unterschied zur unit kannst Du das Pattern aber jederzeit ändern.

[Heiko]

Danke für die Erklärung der Unterschiede, die mir in der englischen Doku nicht so klar geworden sind. Über „statedescription:pattern“ hat es nun geklappt.

Es macht schon Spass mit der persönlichen Energiewende ganz ohne Cloud irgendwo im ausländischen Nirgendwo.