Raspberry Pi nicht mehr erreichbar

[FelixK]

Hallo,

seit vorgestern Morgen ist mein OpenHab 4 auf einem Raspberry Pi 3B nicht mehr erreichbar. Bis Abends 20 Uhr hat auf jeden Fall noch alles funktioniert. Das weiß ich daher, da um 20 Uhr meine Rolläden herunterfahren.

Ich habe nichts installiert oder am Setup geändert. Als ich bemerkt habe, dass es nicht mehr funktioniert habe ich den Raspbi neu gestartet (Kabel raus, 10 Sekunden gewartet, Kabel rein). Das hat nichts geholfen.

Ich kann weder den Raspbi pingen, per SSH zugreifen, noch auf <meine-ip>:8080 im Browser zugreifen.

Gestern habe ich mir die SD Karte in einen Card Reader gesteckt und auf einem Raspberry Pi 4B gemountet, um zu sehen, ob vielleicht die SD Karte voll ist - ich schreibe die Temperatur- und Luftfeuchtedaten diverser Räume in eine DB, was wohl recht viel an Daten bedeutet.

Gemountet habe ich mit

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sudo mount -t vfat -o utf8,uid=pi,gid=pi,noatime /dev/sda1 /media/usbstick2

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sudo mount -o ro,noload /dev/sda2 /media/usbstick

Der belegte Speicher beträgt gerade mal 5,3 GB (/media/usbstick) bzw. 51 MB (/media/usbstick2 -> Bootpartition?), den ich über

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du -sh /media/usbstick

ausgelesen habe.

Ich habe mir auch mit tail die Logs angeschaut, darin war allerdings nichts, das nach einem Fehler aussah.

Ich habe aktuell leider keine leere SD-Karte daheim und keinen Raspbi 3B, damit ich die kombinieren und vielleicht den Raspbi oder die Karte als Fehlerquelle identifizieren könnte.

Habt ihr eine Idee, was ich checken könnte? Gibt es Logs, in denen Softwareprobleme zu finden sein sollten?

Vielen Dank und viele Grüße!

[udo1toni]

Wenn der Pi nach einem reboot nicht per ssh erreichbar ist, gibt es viele mögliche Fehlerquellen. Typisch:
Netzwerkfehler -> Anbindung per LAN oder WLAN? -> Wie sieht die Infrastruktur aus? gibt es die Möglichkeit, zu verifizieren, dass der Pi sich im Netzwerk erfolgreich registriert hat?
Dienst startet nicht korrekt -> Dateisystemfehler (volle Partition, Schreib/Lesefehler, defektes Dateisystem...)

Die volle Wahrheit über den Bootprozess verrät Dir das Syslog (var/log/syslog), allerdings nur, wenn das System überhaupt bis dorthin kommt.
Außerdem kann es sein, dass syslog gar nicht geschrieben wird, denn eigentlich nutzt man ja journalctl um Fehler zu analysieren. Dazu muss allerdings systemd laufen, sprich, der Pi muss gebootet sein.
Wenn Du den Pi ohnehin auf dem Schreibtisch liegen hast, kannst Du einen HDMI Monitor und eine USB Tastatur anschließen und schauen, was beim booten passiert. Kommt nach einiger Zeit ein Login Prompt, kannst Du Dich mittels der Konsole ganz normal anmelden. Wenn das funktioniert, kannst Du auch weitere Details mittels sudo journalctl -xe herausfinden, bzw. als einen der ersten Schritte mittels systemctl status anzeigen lassen, ob irgendwelche Dienste nicht korrekt gestartet wurden.
Ansonsten kann ich nur empfehlen, eine neue Micro-SD-Karte zu erwerben, openHABian zu installieren und die Daten von der alten Karte auszulesen. Dabei ist vor allem $OPENHAB_USERDATA interessant, falls Du Textkonfiguration machst natürlich $OPENHAB_CONF und evtl. noch ein paar andere ausgewählte Dateien. Die meisten der Daten kann man auf diese Weise leicht retten.

[FelixK]

Danke dir.

Dienst startet nicht korrekt -> Dateisystemfehler (volle Partition, Schreib/Lesefehler, defektes Dateisystem...)

Wenn Du den Pi ohnehin auf dem Schreibtisch liegen hast, kannst Du einen HDMI Monitor und eine USB Tastatur anschließen und schauen, was beim booten passiert.

Ich gehe mal nicht weiter auf die Netzwerkumgebung, etc. ein, da ich den Raspberry Pi per HDMI und USB-Tastatur angeschlossen habe. Das Resultat:

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--- [ end Kernel panic - not syncing: VFS: Unable to mount root fs on unknown-block(179,2) ]---

Ich habe danach gegoogled und alle die es lösen konnten haben entweder die Karte formatiert und Raspbian neu installiert oder direkt die SD-Karte gewechselt. Ich würde zweiteres tun.

Ansonsten kann ich nur empfehlen, eine neue Micro-SD-Karte zu erwerben, openHABian zu installieren und die Daten von der alten Karte auszulesen. Dabei ist vor allem $OPENHAB_USERDATA interessant, falls Du Textkonfiguration machst natürlich $OPENHAB_CONF und evtl. noch ein paar andere ausgewählte Dateien. Die meisten der Daten kann man auf diese Weise leicht retten.

Das werde ich machen. Ich nutze Konfigurationsdateien.

$OPENHAB_USERDATA ist doch /var/lib/openhab (repo installation) oder /opt/openhab/userdata (manuelle Installation)?!

Vielen Dank und viele Grüße!

[udo1toni]

Ich würde zweiteres tun.

Ja, das ist eine gute Idee. Die Kernelpanic deutet für mich (ich bin aber kein Experte) auf ein korruptes Dateisystem hin. Das passiert z.B. gerne, wenn während eines Schreibzugriffs die Versorgungsspannung einbricht aber auch gerne mal, wenn ein einzelner Block auf der SD Karte einfach kaputt geht. Insofern ist eine neue SD Karte die "sichere" Methode um den Fehler loszuwerden.

[FelixK]

Danke dir. Das habe ich mittlerweile getan, OpenHabian auf der neuen Karte installiert, Software nachinstalliert,...

Jetzt möchte ich gerne die Things, das Modell, etc was ich über das UI angelegt habe, von der alten SD-Karte auf die neue ziehen. Den Ordner

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/etc/openhab

habe ich bereits rübergezogen. Dort befinden sich z.B. Items und Sitemaps, die ich in Dateiform angelegt habe.

Finde ich Things, Bindings und Co. unter

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/var/lib/openhab/persistence

und/oder was genau muss ich rüberkopieren, damit meine ganzen Einstellungen, etc. wieder da sind?

Vielen Dank und viele Grüße

[udo1toni]

Die gesamte Konfiguration ist im Grunde auf zwei Ordner aufgeteilt, zum einen die Text Konfiguration aus den "Anfangszeiten" (OH1) unter /etc/openhab/ und dort in den entsprechenden Unterordnern, aber nur, wenn Du diese Dateien auch aktiv verwendest. Hast Du keine Anpassungen in diesen Dateien vorgenommen, kannst Du sie auch ignorieren, denn openHAB schreibst nichts in diese Dateien (einzig openHABian schreibt in die Datei addons.cfg oder runtime.cfg (hab grade kein openHAB zur Hand...) hinten die Kacheln für die rechte Seitenleiste rein (Links zu frontail, Basic UI und die openHABian Docs), das sollte dann aber in der Neuen Installation auch schon passiert sein.
Was Du über die UI angelegt hast, befindet sich hingegen im Ordner $OPENHAB_USERDATA (mutmaßlich /var/lib/openhab/), und zwar zum größten Teil im Unterordner ./jsondb/ (dort gibt es noch einen weiteren Unterordner ./backups/, dessen Inhalt solltest Du möglichst nicht mitkopieren).
Für alle Ordner unterhalb $OPENHAB_USERDATA gilt erst mal, dass man Änderungen an Dateien nur vornehmen sollte, wenn openHAB nicht gestartet ist. Es gibt da auch Ausnahmen aber als Faustregel: openHAB beenden, Dateien ändern, openHAB starten.
Weiterhin könnte noch der Inhalt von $OPENHAB_USERDATA/persistence/ interessant sein, das wären dann die "internen" Persistence Service Daten, also von rrd4j, mapdb und db4o, falls Du hier was konfiguriert hast und die Historie behalten möchtest.

[FelixK]

Danke dir. Ich habe jetzt mal alles rüberkopiert. Kämpfen musste ich noch etwas mit dem UI User, dessen Passwort ich in KeyPass bereits mit dem neuen überschrieben hatte und den alten Benutzer dann wieder über die users.json reingeholt habe.

Jetzt warte ich morgen mal ab, ob die Rolläden automatisch hochfahren, Temperatur und Luftfeuchtigkeit gemessen wurde und und und. Wenn alles klappt lege ich direkt ein Backup an und mache das jetzt auch regelmäßig.

Vielen Dank nochmals!