gibt es DEN openHAB Mähroboter?

Allgemeine Fragen zum Thema "Smart Home" und Entscheidungshilfen

Moderator: seppy

Antworten
martin_aus_Ddorf
Beiträge: 56
Registriert: 2. Apr 2018 15:45

gibt es DEN openHAB Mähroboter?

Beitrag von martin_aus_Ddorf »

Hallo zusammen!

Was ist denn eurer Meinung nach ein Mähroboter der sich am leichtesten in OH einbinden lässt?
Ich hab schon was von den Landroids gelesen und auch im Vorbeiflug was von Gardena Binding (?) gelesen.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, damit das gute Teil nicht bei oder nach Starkregen den Rasen in Matsche verwandelt?

Gibt es eine Kaufempfehlung?

Grüße
Martin

Benutzeravatar
sihui
Beiträge: 1827
Registriert: 11. Apr 2018 19:03
Answers: 21

Re: gibt es DEN openHAB Mähroboter?

Beitrag von sihui »

martin_aus_Ddorf hat geschrieben: 27. Jul 2021 18:27 Ich hab schon was von den Landroids gelesen
Funktioniert problemlos:

https://github.com/nibi79/worxlandroid
openHAB3 mit Zwave, Alexa, ESPEasy, MQTT, Logitech Harmony, Philips HUE und ZigBee Hardware auf Proxmox VE.

martin_aus_Ddorf
Beiträge: 56
Registriert: 2. Apr 2018 15:45

Re: gibt es DEN openHAB Mähroboter?

Beitrag von martin_aus_Ddorf »

ach, du meine Gute, die Landroids können ja alles bis auf Kaffee kochen...
coole Teile!

Wozu braucht es denn eigentlich noch eine OH Anbindung? Ich mein, das Teil merkt wenn es regnet und die App sagt ihm, wann das Gras wieder trocken ist und gemäht werden kann. Was gibt es denn noch für Anforderungen, die das Binding notwendig machen? Oder geht es eben darum unabhängig von der Hersteller App zu sein (oder ist das etwa ein Abo Modell?) ?


Gibt es denn noch Mähroboter, die sich besonders gut mit OH steuern lassen?
Gardena mit Potentialüberwachung an der Steckdose ist schon eine tolle Leistung, doch nicht gerade "pretty much straight forward", oder?

Grüße
Martin

Benutzeravatar
udo1toni
Beiträge: 13864
Registriert: 11. Apr 2018 18:05
Answers: 222
Wohnort: Darmstadt

Re: gibt es DEN openHAB Mähroboter?

Beitrag von udo1toni »

Grundsätzlich (und zwar unabhängig von der Gerätekategorie) ist ein System, welches selbst sehr potent ist (und natürlich möglichst offen) besser für die Integration in openHAB geeignet als ein "dummes" System.

Ja, es ist toll, wenn man den Geräten alles selbst beibringt, das bedeutet dann aber, dass das Gerät auch nur im Zusammenspiel mit openHAB funktioniert.

Beispiel: Ich habe beim Hausbau knx eingebaut - Licht, Rollläden, Raumtemperatur, Heizkörper sind über knx angebunden. In den Räumen gibt es Raumtemperaturregler, die die Heizkörperventile steuern. In openHAB habe ich einfach alle Aktoren abgebildet, sowie einige knx Taster, die nicht in knx selbst verwendet werden. Ich kann alle Lichter schalten, alle Rollläden steuern, die Raumtemperatur anpassen, auf Nachtabsenkung gehen... Aber ich muss in openHAB keinerlei Klimmzüge machen, denn knx kümmert sich um die Temperatursteuerung.
Weiterhin habe ich mehrere Lautsprecher in verschiedenen Räumen in der Decke eingebaut, die alle zentral an mehreren Endstufen angeschlossen sind. Diese Endstufen werden alle von einer 8-Kanal-Soundkarte versorgt, die wiederum an einem Rechner hängt, auf dem mehrere Instanzen von squeezelite laufen. Squeezelite emuliert eine Squeezebox, die sich am Logitech Mediaserver anmeldet und über diesen vollständig gesteuert werden kann.
Oh, es gibt ein Binding für die Squeezeboxen :)
Wenn ich also im Bad das Licht anschalte, läuft die Musik los. Über zwei knx Taster kann ich Lautstärke und Track ändern (kurzer Druck, Track vor/zurück, langer Druck, Lautstärke allmählich erhöhen/verringern). Schalte ich das Licht aus, stoppt die Musik.
openHAB gibt aber lediglich die notwendigen Befehle an die beteiligten Systeme, insbesondere wird kein Sound ausgespielt.

Wenn openHAB nun ausfällt, bleibt die Musik stumm (ich könnte sie aber immer noch über die passende App manuell starten), aber das ist auch schon alles, was nicht funktioniert. Ebenso die Rollläden (welche mittels Astro Binding vollautomatisch laufen, und dank openWeatherMap auch die Beschattung mit erledigen). Läuft openHAB nicht, muss ich halt die Taste an der Wand drücken, aber das ist auch der ganze Komfortverlust.

Zurück zum Mähroboter (der bei uns verhungern würde - alles mit offenporigem Pflaster versehen) ist es genau das Gleiche. Du möchtest nicht, dass der Roboter nicht mehr funktioniert, wenn openHAB ausfällt. Im Normalbetrieb möchtest Du nur den Komfort, alles zentral zu bedienen, vielleicht ergänzt um Automatismen, die über die App des Bots nicht abgebildet werden können, falls openHAB mal nicht läuft, soll der Mäher aber trotzdem funktionieren, und wenn Du manuell auf Start drücken musst.
openHAB4.1.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.1.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

Benutzeravatar
sihui
Beiträge: 1827
Registriert: 11. Apr 2018 19:03
Answers: 21

Re: gibt es DEN openHAB Mähroboter?

Beitrag von sihui »

martin_aus_Ddorf hat geschrieben: 28. Jul 2021 14:39 das Teil merkt wenn es regnet
Na ja, mit der üblichen Garage/Wetterschutz über dem Mäher ist der Sensor verdeckt und er/sie/es fährt raus, um dann zu merken, dass es regnet und die Rückfahrt in die Garage antreten muss.
Mit der openHAB Anbindung sagt dir dein Regensensor oder jede beliebige Wetterapp ob es gerade regnet, ein Timer wird gesetzt und für die aktive Timerzeit bleibt der Mäher in der Garage ohne jemals nass zu werden.

Und ansonsten ist es ja gerade die Unabhängigkeit von individuellen Apps, die openHAB interessant macht: eine einzige visuelle Oberfläche steuert ALLE smarten Geräte im Haus.
openHAB3 mit Zwave, Alexa, ESPEasy, MQTT, Logitech Harmony, Philips HUE und ZigBee Hardware auf Proxmox VE.

martin_aus_Ddorf
Beiträge: 56
Registriert: 2. Apr 2018 15:45

Re: gibt es DEN openHAB Mähroboter?

Beitrag von martin_aus_Ddorf »

sihui hat geschrieben: 28. Jul 2021 18:36 Na ja, mit der üblichen Garage/Wetterschutz über dem Mäher ist der Sensor verdeckt und er/sie/es fährt raus, um dann zu merken, dass es regnet und die Rückfahrt in die Garage antreten muss.
ok - da war mir die Funktionsweise vom Mäher nicht klar. Ich ging davon aus, dass auch die Regeninformation per WLAN dort ankommt und dass er demnach erst gar nicht losfährt. Aber losfahren, regenfühlen, zurückfahren ist dann doch irgendwie Banane.

sihui hat geschrieben: 28. Jul 2021 18:36 Und ansonsten ist es ja gerade die Unabhängigkeit von individuellen Apps, die openHAB interessant macht: eine einzige visuelle Oberfläche steuert ALLE smarten Geräte im Haus.
Ja, das kann man schon so sehen. Diese Diskussion wollte ich gar nicht anstoßen, denn auch udo1toni hat schon Recht, wenn er sagt, dass OH etwas ist, was zusätzlich zur Kernfunktion der Geräte, eben diese Geräte steuern kann. Daher brauchen wir auch gar nicht über den Sinn, Zweck und Vorteilen von OH zu schreiben.
Meine Frage war, ob mittels Binding dem Mäher eine Killer-Funktion geschenkt wird, die er ohne Hersteller-App nicht hat.

Und wenn er erst rausfahren muss, um zu sehen ob es regnet, dann ist das für meinen Geschmack eine solche Killer-Funktion.

Grüße
Martin

Benutzeravatar
WupperJunge
Beiträge: 57
Registriert: 27. Mai 2021 18:19
Wohnort: Wuppertal

Re: gibt es DEN openHAB Mähroboter?

Beitrag von WupperJunge »

martin_aus_Ddorf hat geschrieben: 29. Jul 2021 11:39 Aber losfahren, regenfühlen, zurückfahren ist dann doch irgendwie Banane.
Ja, kann man so sagen, aber das Gerät ist halt autonom. Besser ist es sicher, früh am Morgen die Bodenfeuchte zu messen und dann erst den Roboter loszuschicken.

Generell bin ich persönlich ein Fan von Schaltern und Geräten, die auch ohne zentrale Automatisierung ihren Dienst machen. Also z.B. Rollladen mit Zeitschaltuhr etc.

Ich kenne eine Dame, deren Mann ist vor ein paar Jahren gestorben. Er hat das Haus in Eigenleistung beim Neubau mit einer HomeMatic-Steuerung der ersten Generation versehen. Bei Problemen und die gibt es zu Hauf, bestellte die arme Frau heute einen Techniker, der so rund 150,- Euro pro Stunde abrechnet. Daran sollte man immer denken, wenn man so in den Handlungsablauf eines Normalmenschen eingreift, dass nur noch der, der die Anlage gebaut hat, den Durchblick hat - und im Zweifel nix dokumentiert ist.
- Raspberry Pi 4 Model B (4GB RAM) im Argon One Pi Gehäuse mit Raspberry Pi OS
- openHAB 3.3.0.M6 installiert via Advanced Packaging Tool (APT)

Benutzeravatar
udo1toni
Beiträge: 13864
Registriert: 11. Apr 2018 18:05
Answers: 222
Wohnort: Darmstadt

Re: gibt es DEN openHAB Mähroboter?

Beitrag von udo1toni »

WupperJunge hat geschrieben: 30. Jul 2021 18:05 Ich kenne eine Dame, deren Mann ist vor ein paar Jahren gestorben. Er hat das Haus in Eigenleistung beim Neubau mit einer HomeMatic-Steuerung der ersten Generation versehen. Bei Problemen und die gibt es zu Hauf, bestellte die arme Frau heute einen Techniker, der so rund 150,- Euro pro Stunde abrechnet. Daran sollte man immer denken, wenn man so in den Handlungsablauf eines Normalmenschen eingreift, dass nur noch der, der die Anlage gebaut hat, den Durchblick hat - und im Zweifel nix dokumentiert ist.
Das ist aber ein grundsätzliches Problem. Meine Frau hat schon gesagt, wenn ich vor ihr sterben sollte, lässt sie alles raus reißen. Und das ist ja auch vollkommen ok, schließlich muss sie ja dann damit zurecht kommen.
Ich habe mir allerdings schon angewöhnt (auch für mich selbst!), zumindest rudimentär zu dokumentieren, was da wo passiert. "Irgendwann mal" soll das auch etwas tiefer dokumentiert werden, so dass auch ein Außenstehender die Möglichkeit hat, da etwas auszurichten.
Automationssysteme sind aber immer hochgradig individuell, und selbst im professionellen Umfeld gibt es gar nicht so selten irgendwelche Dinge, die "nicht angefasst werden dürfen", weil derjenige, der das mal gebaut hat, schon lange in Rente oder zumindest nicht mehr greifbar ist. Das so etwas dann nicht zeitnah durch etwas anderes abgelöst wird, ist vor allem dem Schlendrian in diesen Firmen anzulasten - geht ja...
Und man kann nur froh sein, wenn der langfristige Ausfall eines solchen Systems nicht existenzielle Folgen für das Unternehmen hat.
Dokumentation ist das A und O bei Automation, außerdem immer ein Plan B, also jemand, der einen selbst ersetzen kann. Oder es ist eben in Zukunft "egal", dann gibt es halt nur noch Handbedienung und aus...
openHAB4.1.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.1.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

Benutzeravatar
WupperJunge
Beiträge: 57
Registriert: 27. Mai 2021 18:19
Wohnort: Wuppertal

Re: gibt es DEN openHAB Mähroboter?

Beitrag von WupperJunge »

udo1toni hat geschrieben: 30. Jul 2021 18:34 Das ist aber ein grundsätzliches Problem. Meine Frau hat schon gesagt, wenn ich vor ihr sterben sollte, lässt sie alles raus reißen. Und das ist ja auch vollkommen ok, schließlich muss sie ja dann damit zurecht kommen.
Ich habe mir allerdings schon angewöhnt (auch für mich selbst!), zumindest rudimentär zu dokumentieren, was da wo passiert.
Das Problem kommt mir bekannt vor.... ;-)

Im konkreten oben beschriebenen Fall, kann man/Frau in der Software zwar zur Not noch nachvollziehen, wann was unter welchen Bedingungen schaltet, aber versuch mal als externer Techniker in einem dir fremden Haus die (defekten) Sensoren und Aktoren irgendwo unter Putz, in Zwischendecken oder hinter Wandverkleidungen zu finden, wenn Du sie nicht selbst installiert hast. Das k o s t e t ....... Oder du schaltest als Auftraggeber auf Kerzenbeleuchtung um.

Meine Fritz-Module kann man rausziehen, den normalen Stecker wieder einstecken und fertig. Ach ja, den Raspberry muss man noch entsorgen. ;-) Muss man im "hohen" Alter einfach dran denken.
- Raspberry Pi 4 Model B (4GB RAM) im Argon One Pi Gehäuse mit Raspberry Pi OS
- openHAB 3.3.0.M6 installiert via Advanced Packaging Tool (APT)

Benutzeravatar
udo1toni
Beiträge: 13864
Registriert: 11. Apr 2018 18:05
Answers: 222
Wohnort: Darmstadt

Re: gibt es DEN openHAB Mähroboter?

Beitrag von udo1toni »

Aktoren im Schaltschrank, Sensoren in den Schaltern integriert. Da die Verkabelung allerdings genau darauf ausgelegt ist (alle Leitungen gehen direkt in den Schaltschrank) ist es nicht möglich, auf konventionelle Schalter umzurüsten.
Aber knx ist ein Industriestandard mit mehreren hundert Firmen, die daran beteiligt sind, alle großen (zumindest im europäischen Raum) sind dabei, da gibt es eher keine Probleme mit Verfügbarkeit :)

Und wie gesagt, wenn openHAB bei mir nicht läuft, funktioniert die Elektrik so, als wäre es eine konventionelle Installation, halt ohne die Komfortmerkmale, die erst durch openHAB on top kommen.

Sollte ich mal auf die Idee kommen, das Haus zu verkaufen, kann der Nachbesitzer auch ohne weiteres eine andere Automation verbauen, z.B. den HomeServer von Gira (weil ebenfalls Industriestandard) oder auch irgendwas anderes.
openHAB4.1.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.1.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

Antworten