Umsetzung smarter Geräte in Mietwohnung

Allgemeine Fragen rund um die "Smart Home" Hardware/Komponenten

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bjarne_03
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Umsetzung smarter Geräte in Mietwohnung

Beitrag von bjarne_03 »

Hi,
bevor ich zu meinem konkreten Problem kommen erstmal ein paar Infos zu mir und meiner Wohnung.
Ich fange in ein paar Monaten meine Ausbildung zum Fachinformatiker an und bringe somit schonmal Interesse und gewisse Grundkenntnisse mit wenn es um Hardware/Software geht aber die reichen noch nicht um mir mein eigenes Smarthome selbst zu errichten.
Jetzt zu meiner Wohnung... Der Wohnblock ist Baujahr 71 und dementsprechend noch mit alter "DDR Elektrik" die nur Teils erneuert wurde. Somit ist aber für alle Lichter außer im Bad eine Relaisschaltung mit 12 Volt vorhanden die sich auf dem Flur im Schaltkasten zusammenfinden. Außerdem sind alle Taster und Steckdosen (außer im Bad) noch Aufputzdosen.

Meine Wunschvorstellung wäre jetzt, dass ich zumindest die Deckenlichter smart mache. Heißt aber, dass ich nach Möglichkeit alle Lichter dimmen und per Taster noch an/aus gehen (da meine Freundin auch darauf besteht...).
Normalerweise hätte ich mir vorstellen können einfach jeweils einen Shelly zu dem vorhandenen Taster zu packen aber das fällt ja nun weg wegen dem Relais.

Nun meine Bitte/Frage ist, habt ihr Ideen wie man es trotzdem umsetzen kann bzw. kann ich es überhaupt noch machen oder sagt ihr, dass es mit meinen Gegebenheiten keinen Sinn hat?

Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich was ich will und was für Möglichkeiten ich haben.
Zuletzt geändert von bjarne_03 am 28. Jul 2021 15:03, insgesamt 1-mal geändert.

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udo1toni
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Re: Umsetzung smarter Geräte in Mietwohnung

Beitrag von udo1toni »

Wie kann ich mir das mit den Relais vorstellen? Sitzen die jeweils im Raum (also in einer weiteren Aufputz Dose), und warum 12 Volt?
Ich habe als Wessie keine Vorstellung davon, wie die normale Elektrik in einer Plattenbausiedlung zu DDR-Zeiten so umgesetzt wurde, allerdings...
Wer eine Wohnung vermietet, muss dafür Sorge tragen, dass die technischen Einrichtungen dem aktuellen Stand entsprechen. Ich bin gerade dabei, eine (West-) Wohnung zu renovieren, die ist Baujahr 1970, das bedeutet klassische Nullung, das wiederum bedeutet, dass die gesamte elektrische Anlage erneuert werden muss. F(i) für Bad und Küche reicht da nicht.
Schon klar, dass Du als Mieter die vorgefundene Installation erst mal so hinnehmen wirst, Du möchtest ja ein Dach über dem Kopf haben, dennoch ist es wichtig, den Vermieter darauf hinzuweisen, dass er sich da mit beiden Beinen im Knast befindet, falls mal was passieren sollte.

Dein konkretes Problem kannst Du eigentlich nur dadurch lösen, dass Du die Shellies dort montierst, wo jetzt die Relais montiert sind. Wenn die Schalter tatsächlich mit 12 Volt laufen, musst Du das Relais jeweils drin lassen, denn die Shellies können nur mit 230 Volt Wechselspannung (im Fall der Switche ODER 12 - 24 Volt Gleichspannung), aber auf keinen Fall beides gleichzeitig.
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bjarne_03
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Re: Umsetzung smarter Geräte in Mietwohnung

Beitrag von bjarne_03 »

OK, schonmal vielen Dank für die schnelle Antwort. :D

Ich Versuche nochmal den Aufbau in den meines Vaters (Elektronik Ingenieur) zu formulieren. "Die einzelnen Taster sind nur über zwei dünne Klingeldrähte mit dem Relais das im Hausflur steht (und auch somit für jeden der hier ins Gebäude kommt auch zugänglich ist) verbunden, da man früher Kabelsparen wollte."
Nach meinem Verständnis läuft also auf dem Kreislauf zwischen Taster und Relais eine Spannung von 12 Volt und diese Kreisläufe der Taster laufen dann im Schaltkasten zusammen. Auf der anderen Seite des Relais liegen dann die 230V an, die dann direkt zu den Lampen führen.

Da der Schaltkasten nun wie gesagt im Hausflur ist und ich auch nicht weiß ob ich dort überhaupt was ändern dürfte, kann ich dort schonmal nichts unterbringen.
Meine Idee wäre jetzt nur noch, dass man z.B. einen Shelly Dimmer 2 direkt mit an der Lampe anbringt. Wenn das umsetzbar ist, wäre aus meiner Sicht nur der Nachteil, dass man das Licht dann nur dimmen kann und nicht an/aus. Ich weis aber auch nicht wie gut das funktionieren würde, sich der Shelly immer mit ein und aus schalten muss.

Im Anhang habe ich mal ein Bild vom Schaltkasten.
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BOP
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Re: Umsetzung smarter Geräte in Mietwohnung

Beitrag von BOP »

Als schnelle (und nicht ganz günstige) Lösung fällt mir da erst einmal das Philips Hue System (oder Derivate) ein. Dort sind die Leuchtmittel auch gleichzeitig Aktor. Bedeutet, du brauchst im Prinzip überhaupt nichts ändern. Ggf. die Taster in der Wohnung stilllegen, damit nicht jemand aus Versehen den Hues den Strom klaut.

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udo1toni
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Re: Umsetzung smarter Geräte in Mietwohnung

Beitrag von udo1toni »

Nun ja, ob man damit tatsächlich Kabel spart? aber sei's drum...
Grundsätzlich kannst Du pro Lampe einen Shelly verbauen und diese dann über WLAN steuern. Als Dimmer kann der Shelly selbstverständlich bis 0% dimmen. wenn Du den Taster drückst, wird halt der Shelly stromlos geschaltet.
Oder Du fragst den Vermieter, ob Du die Relais gegen Shellies tauschen darfst.
Oder Du greifst zu smarten Leuchtmitteln (wie z.B. die Hue Lampen), für die natürlich das gleiche gilt wie für lokal verbaute Shellies, nämlich, dass ein Druck auf den Taster die Lampe außer Betrieb nimmt. Das kann aber durchaus auch ganz praktisch sein, Du kannst so nämlich die Lampen lokal einschalten (evtl. indem Du sie zuerst "echt" ausschaltest) ohne extra Funktaster installieren zu müssen.
Ohne selbst welche zu haben: Es gibt z.B. die IKEA TRÅDFRI, für diese gibt es sogar relativ preiswerte Funktaster. Die Taster könntest Du in dem Fall auch "totlegen", indem Du einfach (nach dem Einschalten) einen der Anschlüsse abklemmst und isolierst.
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bjarne_03
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Re: Umsetzung smarter Geräte in Mietwohnung

Beitrag von bjarne_03 »

So, nach nun fast zwei Monaten muss ich mich nun auch mal wieder melden... (Schande über mein Haupt! ;) )

Ich habe mich nun dazu entschlossen, nichts an der vorhanden Elektrik in der Wohnung zu verändern und habe das soweit belassen, da ich mir den Aufwand und das eventuellle Misstrauen meiner Wohngesellschaft nicht antuen wolte.
Außerdem bin ich mit meiner jetzigen Lösung auch super zufrieden, denn mir ging es ja darum, dass ich angenehmes Licht (Farbe wählbar und Dimmfunktion) in meiner Wohnung habe und das natürlich alles smart über Openhab laufen soll.
Die Umsetzung sieht wie folgt aus, dass ich im Wohnzimmer um die Couch ein RGB LED-Streifen, den ich sowieso noch hatte, in ein Alu-Profil eingearbeitet habe. Zusätzlich habe ich im Wohnzimmer noch zwei Stehlampen in die jeweils eine 15W RGBCT von Athom einzug erhalten haben. In der Küche ist zur beleuchtung der Arbeitsplatte, genauso wie bei der Couch im Alu-Profil, eine WS2812B-Leiste (hatte ich auch noch liegen) integriert, die aber leider nicht sehr hell ist.
(Falls es jemanden genauer interessieren sollte kann man ja mal Bilder machen)

Trotzdem noch mal vielen Dank für eure Ratschläge bezüglich einer möglichen Umsetzung.

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