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Empfehlung Messwertspeicherung in OH3

Verfasst: 9. Feb 2022 14:51
von aolbernd
bei meinem OH3 System sind mittlerweile sehr viele Sensoren verbaut, zu denen ich nun eine sinnvolle Datenbehandlung anstrebe. Ich habe mich diesbezüglich schon etwas eingelesen, würde aber gern auf Erfahrungen zurückgreifen. Daher ein paar grundsätzliche Fragen:
- sollten die Daten im OH3 gespeichert werden oder besser eine separate Lösung (Datenbank auf anderem PI)
- welche Systeme sind empfehlenswert (ohne Studium verwendbar ;-))
- sollten Messwerte grundsätzlich in saparaten Datenbanken gespeichert werden oder ist die interne OH3 Speicherung ausreichend?

PS: ich erfasse Stromverbräuche, Daten des Hauptstromzählers, Raum und Außentemperaturen sowie alle Temperaturen der Heizung. Demnächst noch Wasseruhren, Gaszähler, Pooldaten usw.

Re: Empfehlung Messwertspeicherung in OH3

Verfasst: 9. Feb 2022 17:29
von udo1toni
Klare Antwort: Ja. :) Tschuldigung...

Leider kommt es darauf an, was Du haben möchtest...

InfluxDB ist eine auf Messwerte spezialisierte Datenbank, mit Grafana steht ein sehr mächtiges Frontend zur Aufbereitung zur Verfügung. openHAB hat eine Schnittstelle, um erfasste Daten in InfluxDB einzutragen.
rrd4j wäre die interne Lösung, die simpel ist und zuverlässig arbeitet. Sie macht am wenigsten Mühe, weil sie out-of-the-box läuft, allerdings werden die Daten maximal ein Jahr gespeichert und nicht nur das, sie werden auch mit der Zeit ungenauer, je älter ein Messwert ist, desto ungenauer ist er, weil mehrfach mehrere Messwerte zusammengefasst werden, um so Speicherplatz zu sparen. Auf InfluxDB verwirft alte Daten, man kann aber genau konfigurieren, wie alt die Daten sein müssen, und es werden keine Durchschnittswerte gebildet, die Auflösung bleibt über den gesamten Messzeitraum konstant.
MySQL ist ein reines Datenbankbackend und stellt nur Tabellen mit Wertern zur Verfügung, dafür ist es aber leicht nutzbar und man kann die Daten selbst nach Herzenslust auswerten. alternativ geht dantürlich auch mit PostGres oder anderen Datenbanken. Ein entfernter Rechner als Zeil hat den Vorteil, die Daten unabhängig von openHAB zu haben, dafür hat man aber zwei Stellen, die einen Defekt haben können.

Re: Empfehlung Messwertspeicherung in OH3

Verfasst: 9. Feb 2022 23:53
von aolbernd
InfluxDB/ Grafana kann man ja über die config installieren. Dass rrd4j ältere Daten nur als Durchschnittswerte speicher, hatte ich schon gelesen und fand diese Lösung nicht vorteilhaft (wenn speichern, dann auch exakte, nachvollziehbare Werte).
Habe ich das also richtig verstenden, dass man "einfach" InfluxDB installieren und einrichten kann und die Werte dann wie erfasst gespeichert werden? Wie sieht es mit der Speicherauslastung auf dem OH-Pi aus (Erfahung). Beansprucht die Datenbank/Auswertung zu viele Ressourcen oder ist das problemlos? Ich habe einen Pi4 mit 8GB.

Nachtrag: Externe Speicherung auf einem 2. Raspberry wäre also nicht notwendig?

Re: Empfehlung Messwertspeicherung in OH3

Verfasst: 10. Feb 2022 01:18
von udo1toni
Ich nutze, wie erwähnt InfluxDB und MySQL (bzw. MariaDB...) auf entfernten Maschinen (nun ja, selber Rechner... aber andere VM), ich kann also nicht wirklich eine qualifizierte Aussage über die Last treffen, aber InfluxDB ist eigentlich recht schlank, es ist darauf asugelegt, notfalls tausende Messwerte pro Sekunde zu verarbeiten (dann ist aber Dampf auf dem Kessel), also sollte eine normale Last von openHAB, wo wir dann doch eher von im schnitt weniger als einem Messwert in der Sekunde ausgehen können, nicht weiter ins Gewicht fallen, schon gar auf einem 8 GByte Pi4. Tipp am Rande: gerade wurde das "echte" 64-Bit-Pi-OS für stable erklärt. Wird vermutlich noch etwas dauern, bis es als openHABian Image bereit steht, aber trotzdem...

Re: Empfehlung Messwertspeicherung in OH3

Verfasst: 10. Feb 2022 11:14
von aolbernd
Danke für die Ausführungen. Ich werde es also mal mit den OH-internen Mitteln angehen. Wenn es Problem gibt, kann ich ja immer noch auf externe Systeme auslagern.