Neue Hardware INTEL NUC zugelegt

Allgemeine Fragen rund um die "Smart Home" Hardware/Komponenten

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Fahren
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Neue Hardware INTEL NUC zugelegt

Beitrag von Fahren »

Hallo in die Runde,

ich habe mir als "neue" Hardware, einen Intel NUC 6CAYH mit 8GB Ram und 120 er SSD Platte zugelegt.
Ich würde gerne von meinem RASPI4 mit SD Karte umsteigen auf den NUC. Im Augenblick stehe ich noch Gedanklich vor dem Berg, was ist die beste Variante, um ihn zu nutzen.
Nur ein OPENHab Image draufspielen, oder auf dem NUC ist schon MX Linux drauf.... OPENHAB dazu installieren.
Ich möchte ein System welches gut zuwarten/pflegen, updaten ist und eine vernünftige BackUp Sicherheit hat. Als hauptsächlich Windows Nutzer....aber habe durch diese Forum schon "viel" mit Linux gemacht.

Die weitere Frage: wie ziehe ich am besten um.... vom RASPI zum NUC
Danke schon einmal für Eure Mühe und Hilfe, bin für jeden Input dankbar

MfG
Frank
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udo1toni
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Re: Neue Hardware INTEL NUC zugelegt

Beitrag von udo1toni »

Es gibt diverse Varianten die möglich sind, jede hat Vor- und Nachteile und ein Stück weit ist es auch eine Glaubensfrage...

Mein Favorit: Nutze Virtualisierung. Das heißt, Du setzt auf dem NUC ein Proxmox auf (für Heimgebrauch kostenlos, es gibt eine Nerv-Meldung, die man aber leicht beseitigen kann). Proxmox stellt eine Web GUI zur Verfügung, über die das System in weiten Teilen bequem bedient werden kann.
Anschließend kannst Du einen LXC mit dem aktuellen debian aufsetzen (Template aus der Liste auswählen, verfügbares RAM und Plattengröße angeben, fertig) und Dich mit diesem debian Container verbinden. Im Container installierst Du openHABian. Über openHABian wird dann openHAB4 eingerichtet.

Eine weitere Möglichkeit: Du setzt ein einfaches Debian auf (natürlich gehen auch andere Distributionen, aber Debian ist halt schon eine der besten Varianten, gerade für Einsteiger) und installierst darauf docker. openHAB bietet selbst docker Images an, diese werden jeweils automatisch generiert und werden auch regelmäßig geprüft. Für docker selbst gibt es z.B. mit portainer ebenfalls eine Web GUI, über die man dann den Kontakt zur Shell minimieren kann. Beim docker Image werden Konfiguration und Nutzdaten in sogenannten Volumes gespeichert - das sind letztlich Verzeichnisse auf dem Host System. Wenn Du dne Container weg wifst und neu erstellst, bleibt die Konfiguration also immer erhalten.

Du kannst notfalls sogar zu Windows als Hostsystem greifen, allerdings möchtest Du ja eigentlich ein stabiles System, welches gut wartbar ist - beide Punkte erfüllt Windows nicht - zumindest für Heimanwender...

Warum ist Proxmox mein Favorit? Zum einen nutze ich Proxmox intensiv :) und habe also eine Affinität dazu, der Hauptpunkt ist aber, dass Proxmox direkt ZFS Unterstützung mit bringt, und mit ZFS bekommst Du gratis Snapshotting. Ideal ist ein Aufbau mit zwei SSDs (wenn nicht all zu viel anderer heißer Scheiß mit dazu soll, reichen 2x250 GByte locker aus), die beiden SSDs werden dann als Mirror konfiguriert und so eingerichtet, dass der Rechner von beiden Platten booten kann. Der Container bekommt meinetwegen 15 GByte als Platte zugewiesen und zfs-autosnapshot legt automatisch im 15-Minuten-Takt Snapshots an. Du kannst dann jede Änderung jederzeit rückgängig machen, sofern eine ältere Version existiert, wahlweise manuell über einzelnen Dateien oder auch über ein Rollback auf eine ältere Version. Und wenn Du ein zweites System mit ZFS hast (hihi...) kannst Du Dir noch täglich ein Diff vom letzten Backup ziehen lassen und bist damit notfalls sogar Trojaner-sicher. Snapshots benötigen nur so viel Platz, wie es Änderungen seit dem letzten Snapshot gab.

Mit docker hast Du die Daten in Verzeichnissen auf dem Host System liegen und kannst sie also dort mit Bordmitteln ebenfalls recht bequem wegsichern - Snapshotting könnte man ebenfalls realisieren, macht aber vergleichsweise mehr Arbeit als unter Proxmox. Ein möglicher Ansatz wäre rsync bzw. das Script rsnapshot, welches rsync zu diesem Zweck nutzt. Hier ist allerdings ein zweiter Rechner quasi Pflicht (könnte aber auch der Pi übernehmen... der kann übrigens mit entsprechender Hilfe auch mit ZFS umgehen, wäre also nach Inbetriebnahme auch für Proxmox ein mögliches Replikationsziel - beste Datensicherheit die derzeit zu haben ist - und das vollkommen kostenlos).
openHAB4.1.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.1.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

Fahren
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Re: Neue Hardware INTEL NUC zugelegt

Beitrag von Fahren »

Hallo,

danke schon einmal wieder für die tolle und ausführliche Antwort von Dir, auch mit den Vor und Nachteilen aufgeführt.
Habe gestern Abend noch ProxMox aufgespielt und nach einem Video einen Container mit OpenHab erzeugt.
Openhab läuft auch und ich kann von der Ferne drauf zugreifen.
Zwei Fragen fallen mir gerade ein....
...wie komme ich hier an die openhabian-config und kann ich hierüber dann die anderen Sachen nachinstallieren, ZigBee2Mqtt, etc
...wenn ich das BackUp vom RASPi einspielen möchte, sind das ja doch nur die Config Daten? Muss ich das die zugehörigen Bindings vorinstallieren damit es klappt.

Danke schon mal für die Mühe, bin aber weiterhin an allen Tipps/Erfahrungen interessiert die Ihr mit dieser Konstellation habt.

Grüße
Frank
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udo1toni
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Re: Neue Hardware INTEL NUC zugelegt

Beitrag von udo1toni »

Wenn Du auf dem Raspberry das Backup erstellst, bekommst Du eine zip-Datei, die musst Du dann im Container verfügbar machen (z.B. indem Du die Datei per scp von einemn Computer zum anderen kopierst ("Computer" meint hier auf der einen Seite den Raspberry und auf der anderen Seite den Container).

Der Container hat ja eine normale IP-Adresse, über die Du Dich auch ganz normal mit ssh mit dem Container verbinden kannst. Alternativ kannst Du auch über Proxmox auf die Shell zugreifen.

Wenn Du erst mal in der shell bist (egal ob über die Proxmox Web UI oder direkt per ssh) kannst Du natürlich auch openhabian-config aufrufen (klar... immer mit sudo, weil Du erhöhte rechte brauchst).

Welche Addons installiert sind, sollte Teil der Konfiguration sein, d.h. openHAB sollte nach einem Restore auch die Addons automatisch wieder einrichten.

Manchmal gibt es Rechteprobleme beim Restore, deshalb ist der sicherste Weg, unmittelbar nach einem Restore noch vor dem Start von openHAB zusätzlich sudo openhab-cli reset-ownership auszuführen. Geht aber notfalls auch noch im Nachgang, nur sollte openHAB im besten Fall nicht gestartet sein.
openHAB wird regulär immer als Dienst laufen, also

Code: Alles auswählen

sudo systemctl start|stop|restart|status openhab.service
(eine der Optionen start, stop, retart oder status, wobei status auch ohne sudo funktioniert und Dir lediglich verrät, in welchem Zustand sich openHAB gerade befindet (gestartet, gestoppt, failed, usw.)
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Fahren
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Re: Neue Hardware INTEL NUC zugelegt

Beitrag von Fahren »

Hallo und einen schönen Sonntag,

.... so nachdem ich Proxmox neuinstalliert hatte, das Debian Template geladen habe und nochmal Openhab im Container installiert habe... komme ich auch auf die Config Dateien. Wie ist jetzt der eleganteste Weg ein Backup vom RASPi dort rüberzukopieren.
Habe mit WinSCP den Zugriff bekommen, aber die BackUp.zip bekomme ich nicht rüberkopiert, in den Openhab Container.

Code: Alles auswählen

Erlaubnis verweigert.
Fehlercode: 3
Fehlernachricht vom Server : Permission denied
Grüße
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Re: Neue Hardware INTEL NUC zugelegt

Beitrag von udo1toni »

Du brauchst eigentlich kein WinSCP, es reicht völlig, aus einer shell heraus scp zu verwenden.

Wenn Du mit WinSCP arbeiten willst: Lege die Datei bitte nicht im backups Ordner ab, dort gehört sie nicht hin. Lege sich stattdessen ins Home-Verzeichnis von dem Verwaltungsuser (wenn Du openHABian verwendest, steht gewöhnlich der User openhabian dafür bereit).

Bei WinSCP musst Du ja auch Zugangsdaten eintragen, nimm das home-Verzeichnis dieses Users.
Zum einspielen musst Du ohnehin den Dateinamen angeben, das Einfachste ist dann, in das Verzeichnis zu wechseln, in dem die Datei liegt und von dort aus per sudo openhab-cli restore <dateiname> den Restore auszuführen. Die spitzen Klammern markieren hier lediglich, dass es sich um einen Platzhalter handelt, also bitte nicht mit eingeben.
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rbeudel
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Re: Neue Hardware INTEL NUC zugelegt

Beitrag von rbeudel »

Hallo @udo1toni,
Warum ist Proxmox mein Favorit? Zum einen nutze ich Proxmox intensiv :) und habe also eine Affinität dazu, der Hauptpunkt ist aber, dass Proxmox direkt ZFS Unterstützung mit bringt, und mit ZFS bekommst Du gratis Snapshotting.
Ich lese immer wieder ZFS würde die consumer SSD zerlegen. Was sind den Deine Erfahrungen, ich würde auch gerne auf ZFS umsteigen.
Viele Grüße,
Ralf


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Re: Neue Hardware INTEL NUC zugelegt

Beitrag von udo1toni »

Das ist meiner Erfahrung nach Quatsch. Ich nutze ZFS nun schon einige Jahre auf drei Systemen:

System 1: 1x16 GByte(?) mSATA (OpnSense Router)
System 2: 1x64 GByte SSD + 2x12 TByte HDD (Mirror)
System 3: 1x1 TByte nvme, 4x1 TByte nvme (Striped Mirror) 5x8 TByte HDD (Raid-Z1)

Alle Systeme laufen seit mehreren Jahren zuverlässig mit ZFS - allerdings habe ich in System 2 mal die Platten getauscht, weil da vorher 4x2 TByte drin waren, was einfach mehr Strom braucht - und die 4 nvme Drives habe ich erst letztes Jahr nachgerüstet, weil die Schwupdizität :) einer Windows VM mit drehendem Untergrund einfach zu wünschen übrig lässt...

Ich hatte eine Zeit lang immer mal wieder Meldungen wegen Lesefehlern, es stellte sich heraus, es war der SATA-Rahmen (ICY Dock). Nachdem ich den Rahmen getauscht hatte, habe ich Ruhe in dieser Richtung - einen Datenverlust hatte ich zu keinem Zeitpunkt.

Natürlich sollte man auf Qualität achten und auch mal ab und zu den Zustand des Pools betrachten, sowie ein Auge auf die SMART-Werte haben. Das gilt aber genauso für jedes andere System, hat also nichts mit ZFS zu tun.
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rbeudel
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Re: Neue Hardware INTEL NUC zugelegt

Beitrag von rbeudel »

Ok, dann werde ich das auch mal versuchen :D
Viele Grüße,
Ralf


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Fahren
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Re: Neue Hardware INTEL NUC zugelegt

Beitrag von Fahren »

Hallo,

...so, eine kurze Rückmeldung.

Mit diesem Tipp hat es super geklappt, alles wurde wieder eingespielt, jetzt geht es nur daran die einzelnen Verweise auf z.B. bestimmt IP´s abzupassen.
Das "durchreichen" des ZigBee USB Sticks hat auch geklappt, nur komme ich im Augenblick noch nicht auf die WebUI von Zigbee2Mqtt. Daran scheitert das weitere Einrichten der ZigBee Wlan Geräte.
udo1toni hat geschrieben: 27. Aug 2023 19:56 Bei WinSCP musst Du ja auch Zugangsdaten eintragen, nimm das home-Verzeichnis dieses Users.
Zum einspielen musst Du ohnehin den Dateinamen angeben, das Einfachste ist dann, in das Verzeichnis zu wechseln, in dem die Datei liegt und von dort aus per sudo openhab-cli restore <dateiname> den Restore auszuführen. Die spitzen Klammern markieren hier lediglich, dass es sich um einen Platzhalter handelt, also bitte nicht mit eingeben.
Danke immer für die guten Tipps, wenn es für Dich als Profi glaube ich, nicht immer sofort zu erraten ist was man meint. :-)

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