Herzlich willkommen im openHAB Forum!
pbpromotion hat geschrieben: ↑4. Sep 2023 22:16So das war jetzt viel Text,
Du hast offensichtlich noch nicht viel in diesem Forum gestöbert ...
pbpromotion hat geschrieben: ↑4. Sep 2023 22:16ich hoffe ich bin hier richtig, und man kann mir hier helfen.
Ziemlich sicher ja
Zu Deinen eigentlichen Fragen...
pbpromotion hat geschrieben: ↑4. Sep 2023 22:16Sollte ich openhab lieber auf einem Raspberry laufen lassen? Hätte hier noch ein paar Rpi 3 rumliegen.
Jain.
Es gibt mit den offiziellen "openHABian" Image eine "schlüsselfertige" Variante. Du schreibst das Image auf die Micro-SD-Karte, öffnest auf der Micro-SD-Karte die Datei openhabian.conf vom Windows PC aus und passt dort eventuell ein oder zwei Parameter an (wenn es sein soll... geht auch ohne jegliche Anpassungen, dann halt mit den Default Daten). Anschließend lässt Du die Micro-SD-Karte auswerfen, steckst sie in den Pi (der auch ans LAN angeschlossen ist - WLAN ist eher bäh), startest den Pi und wartest je nach Geschwindigkeit Deines Internetzugangs ca. 20 - 30 Minuten (kommt natürlich auch auf den Pi an, aber ein Pi3 sollte das relativ flott wuppen).
Nach einer angemessenen Wartezeit rufst Du im Browser
http://openhabianpi:8080/ auf und landest in der openHAB4 Main UI.
Das Schöne an dieser Variante ist, dass Du eine große Gemeinde an Leidensgenossen hast, wenn wider Erwarten etwas nicht wie gewünscht funktioniert.
Das nicht so Schöne: Du lässt einen Pi laufen, der eigentlich unnötig ist, wenn Du eh einen anderen Rechner 24/7 laufen hast (Dein NAS).
Wenn Du Dich schon etwas mit Docker auskennst, kannst Du locker mit dem Docker Image glücklich werden, allerdings liefert openHABian nicht nur openHAB aus, sondern noch diverse andere Software (z.B. auch mosquitto und zigbee2mqtt), die Du bei Docker halt separat als Container einrichten musst (was aber in 99% der Fälle trivial ist...)
Also: Wenn Du Dich mit Docker wohl fühlst, geh den Docker Weg, wenn Du große Probleme damit hast, nutze lieber das openHABian Image und einen Pi.
Ein Punkt in dem Zusammenhang ist natürlich immer, wenn Du "echte" Hardware anbinden musst. Alles, das über Netzwerk läuft, funktioniert ohne Ausnahme sowohl in Docker als auch am Pi. Nutzt Du USB-Sticks, ist das halt am Pi Plug'n'Play, während Du mit Docker dafür sorgen musst, dass das per USB angeschlossene Gerät in den Container weitergereicht wird. Einen Hardware Port sollte man nicht in den Container hereinreichen (ich bin mir nicht mal sicher, ob das überhaupt geht). GRundsätzlich ist das Hereinreichen von Geräten in den Container aber kein Hexenwerk, man muss nur wissen, wie es geht
Zugriff auf die Container-interne Shell sollte eigentlich kein Problem sein, allerdings brauchst Du den Zugriff auch gar nicht, wenn Du mit Docker unterwegs bist (zumindest für den Normalbetrieb)
Zugriff per App: auch das sollte eigentlich funktionieren, sofern Du in einem normalen Browser auf die openHAB UI kommst. Es kann aber sein, dass Du im Smartphone/Tablet zunächst den Zugriff auf sie Seite trotz ungültigem Zertifikat erlauben musst (Du kannst in der App sowohl http als auch https eintragen, beides sollte funktionieren, korrekte Konfiguration mal vorausgesetzt)
Es gibt relativ viele Anleitungen für openHAB im Netz, auch auf deutsch, das Problem dabei ist aber, dass es sich zum ganz überwiegenden Teil um alte Anleitungen handelt. Du musst also bei allen Anleitungen darauf achten, dass sie mindestens für openHAB3 sind und im Hinterkopf behalten, dass es zwischen openHAB3 und openHAB4 diverse - kleinere - Unterschiede gibt.
pbpromotion hat geschrieben: ↑4. Sep 2023 22:16Wo bekomme ich "schöne" Dashboards her?
Du baust sie selbst. openHAB bringt von Haus aus drei verschiedene Möglichkeiten für UI mit, die Basic UI, die Main UI und HABPanel.
Die Basic UI beruht auf sogenannten Sitemaps, das sind Textdateien, in denen die gesamte Site (engl. für Liegenschaft) abgebildet wird, idealerweise strukturiert, also z.B. aus der "Startseite" eine Rubrik "Haus", wenn Du dort klickst, eine weitere Seite mit Stockwerken, dort pro Stockwerk eine Unterseite mit den Räumen, evtl. pro Raum noch Unterteilungen nach Gewerken, vielleicht gibt es auch auf der Startseite noch einzelne Gewerke, so dass man dort z.B. alle Rollläden des gesamten Hauses bedienen kann, oder alle Raumtemperaturen im Griff hat usw.
Die Main UI bietet die Möglichkeit, auch selbst Widgets zu erstellen (ein Widget ist die Bedienoberfläche für eine bestimmte Funktion, z.B. ein Schiebesteller für ein dimmbares Licht) oder aus einer kleinen Anzahl mitgelieferter Widgets bzw. einer großen Anzahl von anderen Usern entwickelter Widgets zurückzugreifen. Die Main UI bietet zwei grundsätzlcih getrennte Oberflächen an, das ist die Übersichtsseite (man kann beliebig viele solche Seiten erzeugen und in der Seitenleiste bequem abrufbar machen) und der semantische Zugriff. Dazu erstellt man ein Semantic Model der Installation, d.h. allen Werten und Steuerfunktionen werden über Tags bestimmte Eigenschaften zugeordnet, z.B. <Measurement,Temperature> für die gemessene Temperatur, welche dann einem Raum zugeordnet wird, z.B. <Livingroom>, der natürlich einem bestimmten Stockwerk angehört u.s.w.
Man bekommt anschließend eine automatisch generierte Ansicht, sortiert nach Standorten, Geräten und Eigenschaften, so dass man meist sehr unkompliziert zu den entsprechenden Werten navigieren kann. dabei ist die Main UI schon recht gut auf Touch Oberflächen getrimmt.
HABPanel kann man als Vorgänger zur Main UI sehen. Auch HABPanel lässt sich sehr weitreichend individuell konfigurieren, allerdings gibt es einen Pferdefuß, das Panel ist gewöhnlich auf das Endgerät beschränkt. Man kann das Panel auch zentral vom Server laden, es muss aber unbedingt zur Auflösung des Endgeräts passen, was schon eine enorme Einschränkung darstellt. Basic UI und Main UI beherrschen - im möglichen Rahmen - automatische Anpassungen, z.B. in Basic UI auf dem PC zwei Spalten, auf einem Smartphone hochkant aber nur eine Spalte.
So, um Dich nicht komplett zu erschlagen, bremse ich jetzt mal etwas ab...
und wünsche Dir viel Spaß beim neuen Hobby
frag gerne jederzeit, wenn Du irgendwo nicht weiter kommst.