Photovoltaik break even Rechenspielereien

Allgemeine Fragen zum Thema "Smart Home" und Entscheidungshilfen

Moderator: seppy

Antworten
Oekel
Beiträge: 201
Registriert: 28. Aug 2021 10:34
Answers: 0

Photovoltaik break even Rechenspielereien

Beitrag von Oekel »

Moin,

ich spiele gerade mit PV rum und möchte noch einiges (mathematisch) mehr aus den Messwerten rausholen.

Bisher kennen ich über meinen (z-Wave) Stromzähler (volkszähler kommt noch on Top) den Gesamtverbrauch (kWh) den aktuellen Verbrauch (kW) sowie einige Subwerte (A + V auch von den einzelnen Phasen)

Über OpenDTU erhalte ich dann den produzierten PV Strom und über eine Sonderitem (ohne Link) rechne ich mir bereits den theoretischen Verbrauch ohne PV zurück.

[somit erledige ich jetzt bereits schon optimierte Verbraucher (Spühlmaschine + Waschmaschie, ...bald Klima) wenn ich einspeisen (würde).

Nun würde ich gerne (Spielerei) den echten "break even" der Anlage berechnen.
Dafür wäre es allerdings zu einfach gedacht die (absoluten) produzierten kWh * Strompreis vom Kaufpreis abzuziehen?
Warum? Weil a) Situatione entstehen, in denen ich den Einkauf spare 0,34€/kWh b) Situationen wo ich für 0€/0,07€ (später vielleicht Strombörse) einspeise. c) ich dem Stromanbieter wechsel.

Hat Jemand eine Idee, wie ich dies lösen kann?
Also mich interessiert der mathematische Weg bzw. Dinge die ich noch nachinstallieren muss.

LG und ein schönes WE

Benutzeravatar
udo1toni
Beiträge: 15240
Registriert: 11. Apr 2018 18:05
Answers: 242
Wohnort: Darmstadt

Re: Photovoltaik break even Rechenspielereien

Beitrag von udo1toni »

Ich denke nicht, dass das praktikabel ist.
Du müsstest (mindestens) eine Tabelle führen, in der die tagesaktuellen Preise (für beide Richtungen) gespeichert werden, bei dynamischem Preis evtl. sogar stündlich.
Weiterhin müsstest Du Netto Ertrag/Verbrauch/Einspeisung/Bezug im gleichen Zeitraster erfassen, um dann für die jeweiligen Zeitabschnitte die Ersparnis zu berechnen.
Vergiss nicht, dass der WR ebenfalls Strom benötigt, ein Verbraucher, den Du ohne PV nicht hättest, der muss also als Malus mit einfließen.

Ich habe meine 9,88 kWp Anlage 2015 in Betrieb genommen und speise seitdem für etwa 900 €/a Strom ein (12,3 ct/kWh), ca, 35 % des erzeugten Stroms kann ich selbst nutzen, hier muss ich also die MwSt. der Einspeisevergütung ansetzen. Rein rechnerisch hätte ich den Strom ja sonst einspeisen können und entsprechend Mehreinnahmen gehabt. Auf der anderen Seite habe ich aber vor allem die entsprechenden Stromkosten gespart (die kWh lag schon vor 2023 immer mindestens beim doppelten der Vergütung, ist also immer noch wesentlich günstiger als ohne PV)
Die Anschaffungskosten der Anlage sind noch nicht komplett drin, aber so arg viel fehlt nicht mehr.
Aber ich könnte ein paar Geräte abschalten, wenn ich all die Daten nicht erfassen müsste, und die Energiemenge ist nicht zu verachten.
Andererseits habe ich seit zwei Jahren ein BEV und seitdem keinen einzigen Cent für Kraftstoff gezahlt, da ich ausschließlich Zuhause "tanke". (ok, ich hatte zweimal einen Leihwagen, weil die Werkstatt Sehnsucht nach meinem Auto hatte - Software updaten dauert halt... die musste ich natürlich wieder volltanken, mit Benzin)
Ich rechne das nicht auf die Stunde aus, ab wann ich da das Geld raus habe, stattdessen weiß ich, dass die Anlage nach ca. 20 Jahren etwa das doppelte eingespielt hat, was sie ursprünglich gekostet hat (und das bezogen auf damals noch wesentlich günstigere Stromkosten...).
openHAB4.3.3 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.3.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

EmptySoft
Beiträge: 247
Registriert: 7. Jan 2020 14:45
Answers: 2
Kontaktdaten:

Re: Photovoltaik break even Rechenspielereien

Beitrag von EmptySoft »

Victron kann das (out of the Box) nennt sich dynamic ESS https://www.victronenergy.com/live/drafts:dynamic_ess
BYe
Harald

Oekel
Beiträge: 201
Registriert: 28. Aug 2021 10:34
Answers: 0

Re: Photovoltaik break even Rechenspielereien

Beitrag von Oekel »

EmptySoft hat geschrieben: 27. Jul 2024 21:44 Victron kann das (out of the Box) nennt sich dynamic ESS https://www.victronenergy.com/live/drafts:dynamic_ess
Ist Victron diese Firma welche viele in den Selbstbau Batteriespeichern verwenden?
(Bekannt aus dem Bootsbau; und viele warten auf die 3-Phasen Modelle)

In jedem Fall musst du mir etwas auf die Sprünge helfen in welchem Kontext die Software dort auf welchem Gerät mit welchen Schnittstellen arbeitet, bevor ich einschätzen kann, ob ich dies nützlich finde.

LG

EmptySoft
Beiträge: 247
Registriert: 7. Jan 2020 14:45
Answers: 2
Kontaktdaten:

Re: Photovoltaik break even Rechenspielereien

Beitrag von EmptySoft »

Hi Oekel.!
Oekel hat geschrieben: 28. Jul 2024 00:41
EmptySoft hat geschrieben: 27. Jul 2024 21:44 Victron kann das (out of the Box) nennt sich dynamic ESS https://www.victronenergy.com/live/drafts:dynamic_ess
Ist Victron diese Firma welche viele in den Selbstbau Batteriespeichern verwenden?
(Bekannt aus dem Bootsbau; und viele warten auf die 3-Phasen Modelle)

In jedem Fall musst du mir etwas auf die Sprünge helfen in welchem Kontext die Software dort auf welchem Gerät mit welchen Schnittstellen arbeitet, bevor ich einschätzen kann, ob ich dies nützlich finde.
Victron ist eine sehr bekannte holländische Firma die mit Ihren Produkten aus der Schifffahrt groß wurden. Sie haben bei vielen Produkten eine Modualisierung, wo nicht alles in ein Gerät sondern auf mehrere Geräte aufgeteilt wird. Somit kannst Du z.B.: mit 3 MultiPlus eine 3 phasige Anlage aufbauen. ESS (Nulleinspeisung bei Victron) und dynamic ESS sind in dem Link von mir beschrieben. Gerne darfst Du das lesen (wenn es Dich interessiert). Gibt auch ein tolles Video von der InterSolar dazu (Sorry, den Link mag ich jetzt nicht heraussuchen)
BYe
Harald

Rondo
Beiträge: 4
Registriert: 22. Dez 2021 23:23
Answers: 0

Re: Photovoltaik break even Rechenspielereien

Beitrag von Rondo »

Du kannst aus allen Victrongeräten alle Daten abrufen. Der Cerbo von Victron (da gibt es glaube ich schon wieder was neueres - aber der Cerbo ist preiswert geworden) ist das Gehirn der Anlage. Alternativ einen MultiPlus II GX, da ist der Cerbo integriert. Die Software VeusOS gibt es als Large Version. Da kann man dann auch MQTT und NodeRed aktivieren. ModBus gibt es auch.
Ich hole meine Daten per NodRed in Openhab und schreibe auch auf dem Weg die Daten zurück ins Victronsystem. Intervall alle 5 Sec. reicht für mich. Nicht so relevante Daten hole ich per MQTT. In dieser Config läuft das System bei mir stabil.

Steuern kann man:
- jedes Gerät fernabschaltbar - nicht jedes ist sinnvoll ;-)
-Akku laden/entladen bis wie viel %, Zuladen über MultiPlusII ja/nein oder andere Geräte...
- Inverterleistung
- GridsetPoint
- Überschusseinspeisung AC und/oder DC seitig. Wenn ja, wie viel Watt oder das was die Anlage hergibt.
- jeder MultiPlusII im Phasenverbund (jede Phase) kann einzeln angesteuert werden - du siehst die Leistung die entnommen oder eingespeist wurde und kannst dies auch steuern.

Grenzen setzt einem nur die eigene Kreativität.

Oekel
Beiträge: 201
Registriert: 28. Aug 2021 10:34
Answers: 0

Re: Photovoltaik break even Rechenspielereien

Beitrag von Oekel »

Rondo hat geschrieben: 28. Jul 2024 10:05 Du kannst aus allen Victrongeräten alle Daten abrufen. Der Cerbo von Victron (...) ist das Gehirn der Anlage. Alternativ einen MultiPlus II GX, da ist der Cerbo integriert.
Das Klingt für mich alles interessant, wenn auch auch relevant wenn ich Stromspeicher aufbaue.
Für mich macht es weniger Sinn hier nun den Inverter für die PV zu ersetzen.
(Zumal ich nach den ersten Überschlägen den Reinvest eines Stromspeicher in weiter Ferne sehe)

Vorher werde ich:
- Heizstab für WW anschaffen (1-2* 200W)
- Klimaanlage erwerben (ausschließlicher Betrieb bei Überschuss)
- Ebike

Benutzeravatar
udo1toni
Beiträge: 15240
Registriert: 11. Apr 2018 18:05
Answers: 242
Wohnort: Darmstadt

Re: Photovoltaik break even Rechenspielereien

Beitrag von udo1toni »

Ich habe beim Erwerb meiner PV Anlage damals keinen Speicher dazu gekauft, weil es damals ein Nullsummenspiel war (und das unter der Maßgabe, dass der Akku sehr lange hält). Allerdings habe ich auch noch eine Einspeisevergütung von 12 Komma irgendwas ct/kWh, so dass damals die Differenz zwischen Einspeisung und Bezug bei nur etwa 12 ct/kWh lag. Und je nachdem, wie sich der Strompreis entwickelt und wie günstig man die Akkus bekommen kann, kann es sehr schnell rentabel werden.
Ein anderes Problem bei mir ist allerdings, dass ich keinerlei Kellerräume habe, der Lagerplatz ist ziemlich begrenzt und die Räume werden im Sommer lockere 32 °C warm - ohne irgendwelche Geräte. Sowohl die Inverter als auch die Ladeelektronik hat Abwärme und Akkus mögen Raumtemperatur, nicht viel kälter, aber definitiv auch nicht viel wärmer. Bisher habe ich noch keine Idee, wie ich dieses Dilemma lösen soll (ich könnte vielleicht mittels WP das Brauchwasser im Sommer... hmm...) :)
openHAB4.3.3 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.3.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

Oekel
Beiträge: 201
Registriert: 28. Aug 2021 10:34
Answers: 0

Re: Photovoltaik break even Rechenspielereien

Beitrag von Oekel »

udo1toni hat geschrieben: 30. Jul 2024 15:37 Ich habe beim Erwerb meiner PV Anlage damals keinen Speicher dazu gekauft
Ich sehe auch heute noch keinen Sinn. Werde lieber versuchen den Einspeise- und Bezugsstrom selber an der Börse zu handeln.
Man muss wohl lediglich über die Grundgebühren der "Broker" diskutieren und danach wird es extrem interessant auch ohne Speicher.

Benutzeravatar
udo1toni
Beiträge: 15240
Registriert: 11. Apr 2018 18:05
Answers: 242
Wohnort: Darmstadt

Re: Photovoltaik break even Rechenspielereien

Beitrag von udo1toni »

Oekel hat geschrieben: 31. Jul 2024 08:32 Ich sehe auch heute noch keinen Sinn. Werde lieber versuchen den Einspeise- und Bezugsstrom selber an der Börse zu handeln.
Man muss wohl lediglich über die Grundgebühren der "Broker" diskutieren und danach wird es extrem interessant auch ohne Speicher.
Auch eine Option.
Allerdings habe ich ein BEV und da ich Schichtdienstler bin, wäre es schon "schick", hier eine "Versorgungsoptimierung" zu erreichen.
Spätestens wenn die Anlage sich amortisiert hat (also nach aktuellem Stand in drei, vier Jahren) werde ich aber eh mal schauen, ob neue Module (+ alte Module auf Ost + West Dachflächen) sinnvoll sind. Meine Module sind zwar sehr hochwertig, dennoch ist die Leistung aktueller Module noch um einiges höher (W/m²) und mit Speicher könnte ich zumindest in den Sommermonaten damit nahezu 100 % Autarkie erreichen.
Die Gasheizung ist zwar erst ein paar Jahre alt, aber je nach Preisentwicklung möchte ich auch diese Baustelle im Auge behalten, da wäre ein Speicher ebenfalls hilfreich - das brennt aber momentan nicht, der Markt kann sich erst mal wieder etwas beruhigen :) bevor ich da investiere.
openHAB4.3.3 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.3.5, LXC), mit openHABian eingerichtet

Antworten