Moin
ich habe schon einen Raspi 4 unter openhabian laufen und schlage mich damit ganz leidlich.
Jetzt möchte ich mir einen Raspi 4 mit RaspiDisplay ins Wohnmobil bauen, ja es gibt es schon jede Menge Projekte.
Die Sensorseite unter openHAB stellt erst einmal kein Problem dar.
Ich möchte nun gleichzeitig den Raspi als Wlan Access Point nutzen und die Möglichkeit haben über einen zweites Wlanmodul bzw Lte das Internet einzufangen. Das ganze sollte dann wieder über openHAB steuerbar sein. Ich hoffe, ich habe das irgendwie verständlich ausgedrückt.
Den eth0 Port nutze ich als Zugang vom Laptop auf den Raspi. (ssh, Administation, Backup etc.)
Nun habe ich einen Teil des Netzes umgekrempelt, aber je mehr ich suche um so komplexer wird die Auswahl.
Ich habe ein Raspi OS Desktop 32 laufen. Dann Docker und portainer. Aber beim openHAB Container wird es schon komplex. Der braucht Zugriff auf die Hardware vom Raspi und da komme ich an die grenzen. Es fängt schon beim einbinden eines Hostverzeinisses an. Prinzipiell hat das geklappt aber die exe Routinen für die Sense HAT (B) (Sensorboard zum aufstecken) Erweiterung finden dann logischerweise die libs nicht. Und wenn ich das ganze unter root einbinde brauche ich wohl Docker nicht mehr so richtig. Als weitern Container wollte ich dann openWRT einbinden für die Wlan Geschichten. Das wäre die nächste Baustelle.
Jetzt bin ich am überlegen ob ich ein openhabian OS nehme und einfach RASPAP dazu lade und einen Kioskmode nachträglich installiere.
Hört sich für mich smart an.
Bevor ich loslege wollte ich mal hier reinhören ob ich auf dem Holzweg bin oder es noch andere/bessere Kombinationen gibt.
LG Hajo
Raspi 4 / openhab / Wlan Access Point / Wlan oder LTE Zugang / eth0 als Laptop fallback
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Raspi 4 / openhab / Wlan Access Point / Wlan oder LTE Zugang / eth0 als Laptop fallback
openHAbian auf einem Raspi 4
openHAB 4.1.1
openHAB 4.1.1
- udo1toni
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Re: Raspi 4 / openhab / Wlan Access Point / Wlan oder LTE Zugang / eth0 als Laptop fallback
Es gibt, wie Du ja schon umrissen hast, verschiedene Optionen...
1. openHABian -> Kein Desktop, muss (sehr) aufwändig nachinstalliert werden.
2. Raspberry Pi OS (full) und openHAB nachinstallieren.
2.a) Wie 2. aber mit Docker und openHAB (und andere Dinge) im Container
2.b) Wie 2. aber mit openHABian.
Für 2.b) musst Du nur verstanden haben, dass openHABian kein OS ist sondern eine Scriptsammlung. Um es dem Anwender leichter zu machen, gibt es für die empfohlene Plattform Raspberry Pi ein fertiges Raspberry Pi OS lite Image, in dem openHABian bereits vorinstalliert ist, wobei das Image so eingerichtet ist, dass nach dem Erweitern der 2. Partition und anschließendem Neustart automatisch openhabian-config unattended ausgeführt wird.
Wie man openHABian manuell nachinstalliert, ist in der offiziellen Doku ausführlich beschrieben, aber auch hier gibt es schon Threads dazu (ich bin nur zu faul einen Link zu suchen...)
Diese Variante hat den Charme, dass Du Dich nicht großartig umstellen musst, denn openHABian nutzt Du ja bereits.
ABER: openHABian soll eigentlich nicht auf einem Desktop laufen. Man kann das dennoch tun (und es gibt diverse Leute, bei denen das klaglos geht), aber evtl. stößt man ab und zu auf Inkompatibilitäten. Und es läuft dann halt alles ohne irgendeine Trennung voneinander...
2.a) hast Du ja schon begonnen. Wichtig: Docker sorgt lediglich dafür, dass die einzelnen Anwendungen nichts voneinander mitbekommen, bzw. jegliche Kommunikation im Idealfall nur über (virtuelle) IP-Netze läuft. Da openHAB MultiCast verwendet, muss der openHAB Container im Host-Mode laufen. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu beachten.
Nun hast Du aber das Sensorboard, und da wäre die Frage, wie die Kommunikation mit diesem HAT läuft.
Werden dafür externe Programme benötigt? Oder gibt es ein natives openHAB Addon dafür? Falls Letzteres, musst Du lediglich die Kommunikationsschnittstelle in den Container hineinreichen, falls Ersteres, wäre meine Empfehlung, zu suchen, ob es eine Container-Version der Software gibt, die dann im besten Fall eine mqtt Schnittstelle zur Verfügung stellt. Das mag zwar auf den ersten Blick kompliziert wirken, hat aber den Vorteil, dass Du in openHAB bestmögliche Unterstützung hast. Und mqtt mit an Bord zu haben, kann nicht schaden.
Aber noch mal zurück zum Pi4... Da Du diverse andere Dinge parallel zu openHAB laufen lassen willst, könnte ein Pi5 die bessere Wahl sein, mag aber sein, dass der Pi4 ausreichend ist. Die Frage wäre aber auch hier, wie viel RAM der Pi hat, denn openHAB alleine möchte nach Möglichkeit schon 1GByte allein für sich haben, und da Du noch den Desktop "brauchst", kann es schnell eng werden. Die 8GByte-Variante ist in diesem Fall sicherlich kein Luxus (und dann auf jeden Fall mit 64-Bit OS). Der Pi5 böte außerdem die Option, nativ mit NVMe SSD zu arbeiten (kostet natürlich mehr...)
Und für den Hinterkopf Eventuell ist der Raspberry hier nicht mal die beste Option (außer vielleicht, weil er schon vorhanden ist). Z.B. der Rock Pi 5 pro mit 16 GByte RAM(!) ist für ca. 110 € zu haben, und der hat dann sowohl eMMC als auch M.2 für eine NVMe Onboard (und er ist schneller als der Pi5).
Beim Pi5 müsste man die Schnittstelle für NVMe nachrüsten, RAM gibt's nur bis 8 GByte.
Nachteilig ist hier allenfalls, dass er keine so breite Unterstützung in der Community hat - einen debian Desktop mit Docker wird man dort aber auch ohne Probleme zum Laufen bringen können.
Es gibt keinen Anschluss für externe Antennen, das wäre für den Einsatz als AP in einem Wohnmobil aber definitiv wünschenswert - hat der Pi aber auch nicht...
1. openHABian -> Kein Desktop, muss (sehr) aufwändig nachinstalliert werden.
2. Raspberry Pi OS (full) und openHAB nachinstallieren.
2.a) Wie 2. aber mit Docker und openHAB (und andere Dinge) im Container
2.b) Wie 2. aber mit openHABian.
Für 2.b) musst Du nur verstanden haben, dass openHABian kein OS ist sondern eine Scriptsammlung. Um es dem Anwender leichter zu machen, gibt es für die empfohlene Plattform Raspberry Pi ein fertiges Raspberry Pi OS lite Image, in dem openHABian bereits vorinstalliert ist, wobei das Image so eingerichtet ist, dass nach dem Erweitern der 2. Partition und anschließendem Neustart automatisch openhabian-config unattended ausgeführt wird.
Wie man openHABian manuell nachinstalliert, ist in der offiziellen Doku ausführlich beschrieben, aber auch hier gibt es schon Threads dazu (ich bin nur zu faul einen Link zu suchen...)
Diese Variante hat den Charme, dass Du Dich nicht großartig umstellen musst, denn openHABian nutzt Du ja bereits.
ABER: openHABian soll eigentlich nicht auf einem Desktop laufen. Man kann das dennoch tun (und es gibt diverse Leute, bei denen das klaglos geht), aber evtl. stößt man ab und zu auf Inkompatibilitäten. Und es läuft dann halt alles ohne irgendeine Trennung voneinander...
2.a) hast Du ja schon begonnen. Wichtig: Docker sorgt lediglich dafür, dass die einzelnen Anwendungen nichts voneinander mitbekommen, bzw. jegliche Kommunikation im Idealfall nur über (virtuelle) IP-Netze läuft. Da openHAB MultiCast verwendet, muss der openHAB Container im Host-Mode laufen. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu beachten.
Nun hast Du aber das Sensorboard, und da wäre die Frage, wie die Kommunikation mit diesem HAT läuft.
Werden dafür externe Programme benötigt? Oder gibt es ein natives openHAB Addon dafür? Falls Letzteres, musst Du lediglich die Kommunikationsschnittstelle in den Container hineinreichen, falls Ersteres, wäre meine Empfehlung, zu suchen, ob es eine Container-Version der Software gibt, die dann im besten Fall eine mqtt Schnittstelle zur Verfügung stellt. Das mag zwar auf den ersten Blick kompliziert wirken, hat aber den Vorteil, dass Du in openHAB bestmögliche Unterstützung hast. Und mqtt mit an Bord zu haben, kann nicht schaden.
Aber noch mal zurück zum Pi4... Da Du diverse andere Dinge parallel zu openHAB laufen lassen willst, könnte ein Pi5 die bessere Wahl sein, mag aber sein, dass der Pi4 ausreichend ist. Die Frage wäre aber auch hier, wie viel RAM der Pi hat, denn openHAB alleine möchte nach Möglichkeit schon 1GByte allein für sich haben, und da Du noch den Desktop "brauchst", kann es schnell eng werden. Die 8GByte-Variante ist in diesem Fall sicherlich kein Luxus (und dann auf jeden Fall mit 64-Bit OS). Der Pi5 böte außerdem die Option, nativ mit NVMe SSD zu arbeiten (kostet natürlich mehr...)
Und für den Hinterkopf Eventuell ist der Raspberry hier nicht mal die beste Option (außer vielleicht, weil er schon vorhanden ist). Z.B. der Rock Pi 5 pro mit 16 GByte RAM(!) ist für ca. 110 € zu haben, und der hat dann sowohl eMMC als auch M.2 für eine NVMe Onboard (und er ist schneller als der Pi5).
Beim Pi5 müsste man die Schnittstelle für NVMe nachrüsten, RAM gibt's nur bis 8 GByte.
Nachteilig ist hier allenfalls, dass er keine so breite Unterstützung in der Community hat - einen debian Desktop mit Docker wird man dort aber auch ohne Probleme zum Laufen bringen können.
Es gibt keinen Anschluss für externe Antennen, das wäre für den Einsatz als AP in einem Wohnmobil aber definitiv wünschenswert - hat der Pi aber auch nicht...
openHAB4.2.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.2.7, LXC), mit openHABian eingerichtet
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Re: Raspi 4 / openhab / Wlan Access Point / Wlan oder LTE Zugang / eth0 als Laptop fallback
Moin
und vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich habe mich jetzt für Raspi Desktop 64 Bit mit openhabian manuell entschieden.
Die Hardware bleibt beim Pi 4 dem Display und dem Sensorboard, weil es da ist.
Ich versuche das mit dem Hotspot und dem zusätzlichen Wlan / Lte mit Boardmitteln zu lösen.
Das OS stellt mir ja einen Hotspot zur Verfügung.
LG Hajo
und vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich habe mich jetzt für Raspi Desktop 64 Bit mit openhabian manuell entschieden.
Die Hardware bleibt beim Pi 4 dem Display und dem Sensorboard, weil es da ist.
Ich versuche das mit dem Hotspot und dem zusätzlichen Wlan / Lte mit Boardmitteln zu lösen.
Das OS stellt mir ja einen Hotspot zur Verfügung.
LG Hajo
openHAbian auf einem Raspi 4
openHAB 4.1.1
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- udo1toni
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Re: Raspi 4 / openhab / Wlan Access Point / Wlan oder LTE Zugang / eth0 als Laptop fallback
Ja, vollkommen valide Entscheidung
Viel Erfolg bei der Umsetzung!
Viel Erfolg bei der Umsetzung!
openHAB4.2.2 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.2.7, LXC), mit openHABian eingerichtet