Oekel hat geschrieben: ↑26. Jan 2025 08:33
Hauptsächlich braucht man an der Stelle ja "nur" 10Gbit Anbindung bedingt durch einige VLANs
Das wäre mir neu
Ich nutze als Hardware eine "Micro Firewall Appliance" mit N100, 16GByte RAM (Overkill), 2xNVMe 500GByte (Over-Overkill) und 4x2,5GBit/s Ethernet Schnittstellen, allerdings ist mein LAN nur mit 1 GBit/s aufgebaut (und ich sehe ehrlich gesagt nicht, warum ich daran etwas ändern sollte) Das einzige, was ich an der Appliance vermisse, ist eine vollständige UART Schnittstelle (kein USB, echtes RS232!) um den externen GPS-Empfänger incl. Takt anschließen zu können...
Meine Verbindung zum Internet läuft (momentan noch) über VDSL2 Super Vectoring mit einem Draytek Vigor 167 Router (unkonfiguriert, läuft als reines Modem, Zugangsdaten sind in OpnSense hinterlegt).
Ich betreibe neben dem "Haupt-LAN" drei separate VLANs (nur WLAN über Ubiquiti U6+ und AC lite) für "vollen Zugriff", "Zugriff ausschließlich auf das Internet" und "Kein Zugriff auf das Internet".
Priorisierung für Media over IP habe ich bisher nicht gebraucht, das könnte ich natürlich als weiteres VLAN einbauen, ebenso wie Telekommunikationsdienste, aber es läuft mit 1 GBit/s völlig problemlos auch ohne weitere VLANs oder spezielle Priorisierung.
Im "Kein Internet" VLAN hängen alle IoT Geräte, die nicht zwingend auf das Internet angewiesen sind (Heizungsanlage und Küchengeräte, keine offene API, Zugang nur über die Klaut ~Kotz-Smiley~), also vor allem Tasmota, aber auch eine TC001 mit Awtrix3 und eine Wortuhr.
Die Geräte in diesem VLAN können nur mit dem mqtt Server sprechen, der in einem Container läuft, der Datenverkehr muss dazu aber durch den Router. Der Router liefert natürlich auch die genaue Zeit per NTP, in alle Subnetze.
10 GBit/s ist allenfalls im Firmenumfeld interessant, oder meinetwegen, wenn man viel 4k-Videos über Netzwerk schneidet, aber da sind wir dann definitiv weit außerhalb des Smarthome Bereichs.
Ansonsten habe ich mit OpnSense angefangen, weil IPFire kein IPv6 beherrscht

und die Lernkurve war einigermaßen steil, aber für den interessierten Laien (so einer bin ich) zu bewältigen. Ich treibe nicht allzu viel auf dem Router, hauptsächlich das Management der VLANs, DHCP Server (alle bekannten Clients bekommen immer die gleiche IP-Adresse), lokaler DNS-Server, ClamAV, IDS, DynDNS-Updates, Wireguard, und das war eigentlich recht einfach zu konfigurieren.
Für die komfortable Verwaltung mehrerer WAN sehe ich keine echte Alternative (PFsense natürlich noch, aber OpnSense ist. nun ja... Open...).
Eventuell ist OpenWRT auf passender Hardware auch noch eine Option, da weiß ich aber nicht, wie komfortabel sich das inzwischen bedienen lässt.
Und natürlich gibt es noch "professionelle" Produkte, die aber meiner Erfahrung nach nur Nachteile bieten, entweder sie sind (sehr) teuer, oder sie sind schlecht konfigurierbar oder beides - neben dem offensichtlichen Problem, dass man auf Gedeih und Verderb dem Hersteller ausgeliefert ist.
Ich schwoff ab...
Oekel hat geschrieben: ↑26. Jan 2025 08:33
An welchen Stellen profitiere ich denn in openHAB von OpenSense?
Es kommt halt darauf an, was Du machen willst. Einen Benefit speziell in openHAB, speziell durch OpnSense gibt es ziemlich sicher nicht, aber es gibt natürlich viele Dinge, die man "ebenso gut" mit OpnSense lösen kann wie mit anderen Routern.
Ich nutze z.B. Wireguard zum Remote Zugriff, was sich sehr leicht einrichten lässt (vor allem verglichen mit IPSec, das war damals "der Horror" und ich habe es unter OpnSense nie richtig zum Laufen gebracht, aber mit Wireguard hatte sich das dann auch schnell erübrigt).
Die lokale Namensauflösung mit einem vollständigen fqdn mag ich auch sehr, weil ich auch diverse Container mit jeweils eigener IP betreibe, da verliert man schnell mal den Überblick, ist aber auch kein openHAB-spezifisches Ding.
Was ich bisher noch nicht umgesetzt habe, sind Zugriffsregeln für openHAB selbst, also dass openHAB nur solche Adressen im Internet erreichen darf, für die ich auch vorgesehen habe, dass sie erreichbar sind. Aber eigentlich macht openHAB keinen Unsinn, von der Seite...
OpnSense bietet auf Wunsch SNMP, worüber wiederum Dinge wie die aktuelle öffentliche IP, verfügbare Bandbreite usw. abrufbar sind, ist aber auch kein Alleinstellungsmerkmal von OpnSense.
Oekel hat geschrieben: ↑26. Jan 2025 08:33
[...] Quellen denen man trauen kann, was performante Leistung angeht (im Idle natürlich sparsam)
Puh, meine persönliche Empfehlung wäre bei
Youtube sysopstv 
wobei
1) der Kanal sich lediglich "auch" mit OpnSense beschäftigt, mit einem recht eindeutigen Schwerpunkt auf Unternehmensumgebungen (z.B. wie richtet man einen Proxy für Let's Encrypt Anfragen ein, um gültige SSL-Zertifikate auf lokale, nur im LAN erreichbare Server zu bekommen...) und
2) der "Macher" Christian Zengel halt gerne und viel erzählt. Muss man mögen, aber inhaltlich bekommt man viel mit, auch weil sehr viele der Videos "Try and error" sind, und wie heißt es so schön? Der Kluge lernt aus seinen Fehlern, der Weise lernt aus den Fehlern anderer. Ab und zu bin ich schon bei klug angekommen...
Was die Leistung betrifft, siehe oben, leider habe ich keine separaten Messwerte, weil die Appliance gemeinsam mit Modem und zwei Switchen (einer PoE, der andere 28-Port mit 4 10-GBit/s Ports) angeschlossen ist, also quasi Infrastruktur gesamt (PoE für 2 WLAN AP, 4 IP-Telefone und knx/IP-Interface), das sind knappe 60 W, vermutlich sind davon etwa 30 Watt von der Router/Modem-Kombi aber wie oben erwähnt habe ich es bei der Appliance auch ein wenig übertrieben

und es ginge für "weniger überkandidelt" auch deutlich kleiner. Das Schöne ist ja, OpnSense läuft auf Standard Hardware, die einzige Bedingung ist, dass man mehrere Ethernet Schnittstellen hat, und selbst das ist nicht mal zwingend, denn man kann OpnSense sogar als virtuelle Maschine betreiben, dort muss man dann halt virtuelle Schnittstellen bereitstellen. In großen Netzwerken evtl. eine Option, für den echten Internetzugang wohl eher nicht so gut.

Jedenfalls wäre auch ein Board mit lediglich zwei 1/GBit/s Ethernet Schnittstellen ausreichend, vorausgesetzt, Du brauchst nur eine Ethernet Schnittstelle für WAN (und weitere WAN werden dann über USB angebunden), die zweite Schnittstelle führt dann alle internen LANs über VLAN auf einen Switch, der mit VLANs und getaggten Ports umgehen kann.
openHAB4.3.3 stable in einem Debian-Container (bookworm) (Proxmox 8.3.5, LXC), mit openHABian eingerichtet