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Raspberry automatisch Neustart ?

Verfasst: 30. Apr 2022 21:07
von Steinspiel
Moin,

Ich habe vor den Raspberry mit OH3 jede Nacht einmal neu starten zu lassen. Um den Neustart zu Zu schauen habe ich zu Testzwecken einen Cronjob für 20:38 UHR eingerichtet:

Im Terminal:

Code: Alles auswählen

sudo su
sudo crontab -e
eingebeben und im Editor am Ende

Code: Alles auswählen

38 20 * * * sudo reboot
+ eine Leerzeile eingefügt, anschließend mit STRG+O gespeichert. Gebe ich

Code: Alles auswählen

sudo crontab -l
ein, wird mir die eingefügt Zeile auch angezeigt - der Eintrag ist also da.

reboot.JPG

Allerdings wird es 20:38 Uhr passiert nichts! :(
Ist die Syntax falsch, bin ich auf dem Holzweg, was habe ich verkehrt gemacht?

Danke, schönen Abend noch

Re: Raspberry automatisch Neustart ?

Verfasst: 30. Apr 2022 22:13
von udo1toni
Abgesehen davon, dass ich nichts von solchen Neustarts halte :) ja, Die Zeile ist nicht korrekt.

Punkt 1: Da Du die crontab von root verwendest, brauchst Du kein sudo. Lass es einfach weg.
Punkt 2: Du solltest den absoluten Pfad zum Programm angeben, also /sbin/reboot (da bin ich nicht zu 100% sicher, ob es zwingend ist, aber es ist zumindest üblich, da der Kontext keine gewöhnliche bash des Users ist)

Re: Raspberry automatisch Neustart ?

Verfasst: 30. Apr 2022 23:04
von Steinspiel
Moin,
udo1toni hat geschrieben: 30. Apr 2022 22:13 Abgesehen davon, dass ich nichts von solchen Neustarts halte
Es hat einen Grund warum ich das Versuche: Wie schon früher mal erwähnt nutze ich "raspiBackup"... Bisher lief alles Reibungslos aber seit ich mit influxDB meine Daten persistiere ist mir aufgefallen das ab und zu, nach dem Backup keine Daten mehr aufgezeichnet werden, praktisch 24h lang bis zum nächsten Backup...
Ich vermute das influxDB, ab und zu, irgendwie nicht mehr richtig "anspringt". Deshalb dacht ich so ein reboot würde nach dem Backup noch einmal alles sauber starten.

Punkt 2: Du solltest den absoluten Pfad zum Programm angeben, also /sbin/reboot
Das hat jetzt funktioniert! :D
Danke

reboot_2.JPG

Re: Raspberry automatisch Neustart ?

Verfasst: 1. Mai 2022 05:57
von udo1toni
Wie wird denn das Backup angefertigt?

Ich habe hier natürlich eine etwas andere Perspektive, weil ich openHAB nicht auf einem Raspberry laufen lasse.
Sobald Datenbanken ins Spiel kommen, ist auch für den Pi eine SSD zumindest für die Daten sinnvoll.
Wenn man eine SSD nutzt, bietet es sich an, LVM einzusetzen (LogicalVolumeManager). LVM bietet Snapshotting, was für die Datensicherung elementar ist. Ansonsten kann es beim Backup im laufenden Betrieb zu Inkonsistenzen kommen, das heißt, die Dienste müssen dann für das Backup angehalten werden.

Arbeitsweise mit LVM grundsätzlich: Man installiert das Raspberry Pi OS nicht auf dem üblichen Weg, sondern richtet auf der SSD LVM ein. Damit Linux booten kann, müssen natürlich die entsprechenden Treiber im Boot-Image eingebaut sein. Nun wird die gesamte Platte per LVM partitioniert, das heißt, statt gewöhnlicher Partitionen werden Volumes angelegt.

Will man nun ein Backup eines Volume erstellen, so erzeugt man einen Snapshot. Dieser Snapshot ist zunächst 0 Byte groß. Aber alle Schreibzugriffe ab dem Zeitpunkt des Snapshots werden in diesen umgeleitet, deshalb muss man beim Snapshot erstellen eine Maximalgröße angeben.
Nach dem Erstellen des Snapshots kann man einfach ein Backup auf den Snapshot erstellen. Da das Dateisystem "eingefroren" ist, kann es nicht zu Inkonsistenzen kommen. Nach dem Backup wird der Snapshot gelöscht. LVM sorgt dafür, dass alle Zugriffe konsistent im Dateisystem landen.
Snapshots werden hier also nicht dazu verwendet, wieder zu einem Zeitpunkt zurückkehren zu können.

Auf einer SD-Karte wird man LVM gewöhnlich nicht einsetzen, weil der Overhead größer ist. Aber eine SSD schreit geradezu danach.
Alternativ könnte man auch über ZFS nachdenken :) allerdings ist die Einrichtung hier mit erheblichem Aufwand verbunden. Es böte sich an, das Projekt Nasbeery als Grundlage zu verwenden, weil dies extrem einfach einzurichten ist (Aufruf des Scripts...). Anschließend müsste man dann openHABian manuell nachrüsten.

Diesen Link habe ich zum Einrichten von Raspberry Pi OS mit LVM und Booten von USB gefunden.

Re: Raspberry automatisch Neustart ?

Verfasst: 1. Mai 2022 12:12
von Steinspiel
Moin,
udo1toni hat geschrieben: 1. Mai 2022 05:57 Wie wird denn das Backup angefertigt?
Mit "raspiBackup", durch rsync. 1 x Täglich und mittlerweile Problemlos und erfolgreich wie diverse Restore`s beweisen. ;-)
Sobald Datenbanken ins Spiel kommen, ist auch für den Pi eine SSD zumindest für die Daten sinnvoll.
Läuft hier alles komplett auf SSD
Wenn man eine SSD nutzt, bietet es sich an, LVM einzusetzen
Also bis eben habe ich noch nie davon gehört! Wie ich gesehen habe wird LVM auch auf der "raspiBackup" Website empfohlen
Hört sich allerdings nach dem ersten Lesen ziemlch Komplex an.
Will man nun ein Backup eines Volume erstellen, so erzeugt man einen Snapshot.
D.h. vor dem automatischen Backup muss auch "irgendwie" ein automatischer Snapshot erstellt werden von dem dann das Backup erstellt wird?
Anschließend müsste man dann openHABian manuell nachrüsten.
Mit anderen Worten müsste ich dafür OH3x komplett neu aufsetzten!? :o

Noch mal zu Deinem vorherigen Post:
udo1toni hat geschrieben: 30. Apr 2022 22:13 Abgesehen davon, dass ich nichts von solchen Neustarts halte :) ja, Die Zeile ist nicht korrekt.
Weshalb nicht? Gibt es negative Auswirkungen auf openHAB oder Raspbian?

Und noch ne Frage zu ein viel älterer Post zum Beenden von openHAB:
udo1toni hat geschrieben: 2. Aug 2020 20:39 Also, ein sudo reboot reicht, da es dazu führt, dass ein systemctl stop * ausgeführt wird (natürlich nicht wirklich mit einem Stern...)
Das heißt, führe ich "normal" sudo reboot aus, brauche ich weder openHAB, deconz und influxDB stoppen, trotzdem fährt alles "sauber" herunter?

Noch mal zu "meinem" reboot, kennst Du ne Möglichkeit festzustellen, ob der reboot stattgefunden hat? Eine Nachricht von openHAB das es neu gestartet wurde oder so ähnlich...?

Ich dachte heute früh einen Blick auf die im Terminal angezeigt Uptime zu werfen. Wählt man sich aber per Putty von zwei verschiedenen Rechnern aus in den Raspberry ein bekommt man verschiedene Zeiten angezeigt. Was mich überrascht hat:

uptime_a.JPG
uptime_b.jpg

Dir noch einen schönen Sonntag.

Re: Raspberry automatisch Neustart ?

Verfasst: 1. Mai 2022 13:34
von sihui
Steinspiel hat geschrieben: 1. Mai 2022 12:12 Das heißt, führe ich "normal" sudo reboot aus
Ich nutze zwar keinen Raspberry Pi (mehr), allerdings muss ich nach einem Serverneustart (nicht openHAB Neustart) jedes Mal influxdb nach dem Hochfahren des Servers erneut starten (systemctl restart influxdb), damit openHAB wieder Daten in die influx Datenbank schreiben kann. Es werden in der log Datei auch die enstsprechenden Fehlermeldungen angezeigt.
Also obwohl influx für sich ohne Fehlermeldung hochgefahren ist muss der Dienst trotzdem neu gestartet werden damit sich openHAB wieder mit influx "verbindet".

Ich habe mich noch nicht im Detail mit diesem Problem befasst, da ich höchstens mal alle drei Monate den Server neu starte.

Ich würde also mal ausprobieren, ob ein einfacher Neustart von influx das Problem behebt. Würde den Fehler dann ein wenig eingrenzen.

Re: Raspberry automatisch Neustart ?

Verfasst: 1. Mai 2022 14:23
von udo1toni
Steinspiel hat geschrieben: 1. Mai 2022 12:12Hört sich allerdings nach dem ersten Lesen ziemlch Komplex an.
Auf der einen Seite ist es das, aber nicht für den Anwender (jedenfalls nicht komplexer als openHAB einzurichten).
Steinspiel hat geschrieben: 1. Mai 2022 12:12 D.h. vor dem automatischen Backup muss auch "irgendwie" ein automatischer Snapshot erstellt werden von dem dann das Backup erstellt wird?
Der "richtige" Weg, ein Backup anzufertigen, besteht darin, ein Script zu schreiben, welches der Reihe nach alle notwendigen Schritte durchführt. Das wäre
  • snapshot erstellen
  • backup ausführen
  • snapshot wegwerfen
  • evtl. Backupdateien irgendwoanders hin kopieren/verschieben
Das Script wird dann zum gewünschten Zeitpunkt aufgerufen. Ob man den Aufruf des Scripts mit crontab erledigt oder aus openHAB heraus, spielt dann keine Rolle (solange openHAB läuft).
Steinspiel hat geschrieben: 1. Mai 2022 12:12Mit anderen Worten müsste ich dafür OH3x komplett neu aufsetzten!? :o
Ja und? openHABian runter laden, Konfiguration eintragen, openhabian-config unattended ausführen, abschließend das letzte Backup zurückspielen.
Steinspiel hat geschrieben: 1. Mai 2022 12:12Weshalb nicht? Gibt es negative Auswirkungen auf openHAB oder Raspbian?
Solange der Pi neu startet, ist openHAB nicht erreichbar. Ein System, welches 24/7 zur Verfügung steht, sollte 24/7 zur Verfügung stehen...
Steinspiel hat geschrieben: 1. Mai 2022 12:12Noch mal zu "meinem" reboot, kennst Du ne Möglichkeit festzustellen, ob der reboot stattgefunden hat?
uptime ist der Befehl, den Du suchst, wahlweise mit Parameter -s oder -p

Code: Alles auswählen

openhabian@openhab2:~$ uptime
 14:20:32 up 27 days,  6:09,  1 user,  load average: 0,47, 0,55, 0,56
openhabian@openhab2:~$ uptime -s
2022-04-04 08:11:28
openhabian@openhab2:~$ uptime -p
up 3 weeks, 6 days, 6 hours, 9 minutes

Re: Raspberry automatisch Neustart ?

Verfasst: 1. Mai 2022 15:01
von Steinspiel
Moin,
sihui hat geschrieben: 1. Mai 2022 13:34 [...]
Es werden in der log Datei auch die enstsprechenden Fehlermeldungen angezeigt.
Das Problem ist hier nicht. Mit dem reboot startet influxDB scheinbar normal und schreibt auch OH Daten.
Allerdings habe ich kein Log File. Es gibt zwar ein /var/log/influxdb Verzeichnis, welches allerdings leer ist. Ich prüfe das mit "sudo systemctl status influxdb", dort wird active since... angezeigt und in Grafana sehe ich auch dass die Daten seit dem letzten Neustart mitgeschrieben werden.