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Anfänger wagt sich an das (erste) Smart home Projekt

Verfasst: 10. Jul 2024 09:19
von denisspain
Hallo zusammen,

ich bin, was die Hausautomatisierung angeht noch blutiger Anfänger. Ebenso, was die Elektrik und IT angeht :lol:

Ich habe mich an die ganze Thematik schon einmal vor einem halben Jahr ran gemacht, bin aber letzten endes gescheitert.
Jetzt wird es der Versuch 2.0.
Ich hatte damals mehrere Heizthermometer, Steckdosen, eine Smart hub (alles von RWE. Die haben aber die Server abgestellt und bieten nun eine offline Methode an.) und ein Raspberry gekauft.
Das Raspberry habe ich allerdings nicht wirklich genutzt, da ich daran bereits gescheitert bin.
Die Thermometer und Steckdosen haben zu Beginn noch funktioniert. Alles über die offline Version, da die Server abgeschaltet wurden.
Allerdings habe ich da immer wieder mit aussetzern und neu konfigurationen zu kämpfen, weshalb mich das irgendwann sau mäßig genervt hat.
Deshalb möchte ich jetzt noch einmal alles umkrämpeln und beginne mit der Nachrüstung von Tuya Geräten.

Ich habe bereits mehrere Lichtschalter gekauft - https://www.amazon.de/BSEED-Glasscheibe ... d_source=1
Sowelche in der Art.

Mit meinem mikrigen Elektronik-Wissen, war das schon eine riesen Hürde die erste Überhaupt installiert zu bekommen (da habe ich es noch geschafft, da es ein "einfacher" Schaltkreis war -eine Lampe - ein Schalter. Im Flur hatte ich mich einmal ranversucht habe es aber dann sein lassen -3 Schalter-1 Lampe.
Nun möchte ich die Lichtschalter allesamt per Smarthome + Alexa steuern. Zusätzlich möchte ich neue Heizkörperthermostate, Steckdosen, ggf. Bewebungsmelder, Feuchtigkeitsmesser, ggf. Smart lock für die Haustür, installieren und alle per Alexa steuern. Gerne hier auch noch sinnvolle Ergänzungen :)
Benötige ich dafür eine Zigbee Hub oder reicht mein Raspberry Pi aus?
Wie gehe ich da am besten vor?
habt ihr empfehlungen für Tuya Produkte? Bin auf Tuya gestoßen, da diese mit am günstigsten sein sollen und dennoch ganz gut (soweit ich gelesen habe :lol: )

Ich möchte mich schonmal im Voraus bedanken! :)

Re: Anfänger wagt sich an das (erste) Smart home Projekt

Verfasst: 10. Jul 2024 15:05
von udo1toni
Herzlich willkommen im openHAB Forum!

Tuya Geräte haben halt leider den Nachteil, dass sie verrammelt sind. Gewöhnlich laufen sie nur mit der Cloud, was bedeutet, dass bei Internetausfall auch kein Licht geschaltet werden kann (also zumindest nicht smart).

Meine Empfehlung an der Stelle ist daher: Nicht das billigste kaufen, sondern klug kaufen.

Früher™ ließen sich auf einem ESP8266 besierende Tuya Geräte aufgrund einer Sicherheitslücke in der Firmware leicht (OTA - per WLAN) mit einer alternativen Firmware bespielen, das ist jetzt nicht mehr so. Jetzt musst Du mindestens das Gerät öffnen um an die entsprechende JTAG Schnittstelle zu kommen.
Außerdem werden inzwischen auch inkompatible Microcontroller eingesetzt, für die es (noch) keine vernünftige Firmware aus der Open Source Szene gibt.
Wie gesagt, wenn die Geräte zuverlässig offline funktionieren würden, wäre das vielleicht nicht so schlimm, aber das ist halt oftmals nicht der Fall.
Und nur weil ein Produkt nicht offiziell "geknackt" ist, bedeutet das nicht, dass es nicht angreifbar wäre (das wäre ja sogar ein valides Argument, irgendwie).

ZigBee ist ein Funkprotokoll, welches ein geeignetes Gateway benötigt (meist ein USB-Dongle, welcher den ZigBee Transceiver enthält).
Wenn Du Geräte zum Einbau oder auch Zwischenstecker kaufst, musst Du darauf achten, das sie alle zum gleichen Funkstandard passen (also z.B. alles ZigBee, alles ZWave, alles 433MHz, alles WLAN), sonst musst Du für jeden Funkstandard einen eigenen Transceiver anschließen.
Der Raspberry (ab Modell 3) hat lediglich WLAN implementiert, die neueren Versionen bringen noch Bluetooth mit, was aber in IoT Devices nur selten verwendet wird. Und auch da gibt es dann Restriktionen innerhalb der Firmware, so dass solche Geräte meist nur mit viel Glück in ein Open Source System integriert werden können - ich habe z.B. eine Körperanalyse Waage, die habe ich gezielt daraufhin ausgesucht, dass es eine Open Source Software gibt, mit der die Waage ausgelesen werden kann.
Für die üblichen Funkstandards - ZigBee, ZWave, EnOcean, Homematic - brauchst Du jeweils eigene Transceiver, wobei es auch USB-Sticks gibt, die zumindest zwei Standards parallel bedienen können.

Die von Dir verlinkten Lichtschalter haben keine Funkmodule - ging es Dir nur um das Aussehen, oder hast Du Dich da einfach nur vertan?

Was die elektrische Seite betrifft, so muss man ganz klar sagen, 230V sind potenziell lebensgefährlich, man sollte also besser wissen, was man tut.
Man muss dazu kein Elektriker sein, aber es ist eben auch nicht das gleiche, wie eine Glühlampe zu wechseln.
Falls es zu einem Schaden kommt und die Versicherung ermittelt einen von Dir verschuldeten Fehler, kann es auch rechtlich unangenehm werden, also immer vorsichtig sein und notfalls jemanden suchen, der sich besser damit auskennt - und sei es nur, um vernünftig angeleitet zu werden, oder später ein 2. Paar Augen zu haben, um noch mal sicherzustellen, dass man keine Dummheiten gemacht hat.

Drei Lichtschalter, eine Lampe: Es gibt gewöhnlich zwei Arten der Umsetzung.

Variante 1 (üblich in Treppenhäusern, dort auch oft mit Zeitsteuerung kombiniert) wäre der Stromstoßschalter (landläufig Eltako, obwohl das nur einer der Hersteller ist). Alle Licht"Schalter" sind in Wirklichkeit Taster, die beim Drücken einen kurzen Stromimpuls auf das Stromstoßrelais schicken, womit dieses seine Schaltstellung wechselt.
Um das smart bedienbar zu machen, tauschst Du das Stromstoßrelais gegen eines aus, was Du steuern kannst, nicht die Taster.

Variante 2 wäre die Kreuzschaltung.
Der Strom kommt vom Außenleiter (L) und geht in einen Wechselschalter. Von dort wird er entweder über Draht A oder Draht B weitergeleitet. Die beiden Drähte A und B sind an den zweiten Schalter geführt, dies ist der Kreuzschalter. Dieser Schalter hat vier Anschlüsse und verbindet in Schaltstellung eins A mit A' und B mit B'. In Schaltstellung zwei verbindet er A mit B' und B mit A' - die Leitung wird "gekreuzt". Von diesem Schalter aus geht die Leitung A'-B' weiter zum nächsten Schalter, dies könnte auch ein weiterer Kreuzschalter sein. Handelt es sich um den letzten Schalter in der Reihe, dann kann dieser wieder ein normaler Wechselschalter sein. Der Schalter verbindet also entweder A' oder B' mit dem "Ausgang" des Schalters, der nun direkt zur Lampe geführt wird. Der zweite Anschluss der Lampe wird abschließend noch mit dem Neutralleiter verbunden. Nun kann man an jeder Schaltstelle das Licht beliebig ein- und wieder ausschalten.
Bebildert z.B. hier: https://diybook.de/bauen-renovieren/ele ... n-funktion.

Gewöhnlich wird man eine Kreuzschaltung auf Variante 1 umrüsten, wobei man dann Leitung A dauerhaft mit dem Außenleiter verbindet und Leitung B als Steuerleitung verwendet. Die vorhandenen Schalter werden gegen Taster getauscht, der letzte Schalter in der Reihe (an dem die Lampe angeschlossen ist) wird durch den smarten Schalter ersetzt, der auch einen Tastereingang hat. In dieser Dose muss dann normalerweise auch der Neutralleiter vorhanden sein, es gibt aber auch smarte Schalter, die ohne Neutralleiter auskommen (die nutzen dann die Lampe als N) - die Lampe wird dann mit minimal geringerer Spannung betrieben, meinetwegen 225 V statt 230 V. Allerdings fließt dann immer ein geringer Strom über die Lampe, auch im ausgeschalteten Zustand.

Re: Anfänger wagt sich an das (erste) Smart home Projekt

Verfasst: 11. Jul 2024 07:30
von Harka
Moin,
das Wichtigste wurde ja schon gesagt.

Einige Echos können von Haus aus ZigBee oder den neuen Standard Matter (wenn auch nur Version 1.1). Dann kannst Du dich langsam mit Lampen und Steckdosen ran tasten. Für einfache Wenn-Dann Regeln gibt es dort Routinen. Auch Tuya-Geräte sollten sich damit steuern lassen wobei ich Dir davon eher abraten würde. Du machst Dich damit von einem weiteren Anbieter abhängig (siehe RWE) und deine Daten landen nicht nur in Nordamerika sondern auch gleich noch in Asien. Also Bestand o.k. aber eher keine Neuanschaffungen.

Wenn Dir das nicht reicht kannst Du immer noch den RasPi raus holen und die Steuerung der vorhandenen Geräte mit OpenHAB und ZigBee ( gibt es als USB, LAN oder Erweiterung zum direkt am RasPi anstecken) übernehmen. Dafür solltest Du Dich dann mit ZigBee2MQTT beschäftigen. Ist zu Anfang nicht so einfach, aber wenn Du Dich da mit Sensoren langsam ran tastest wird das schon. Deine Steuerung machst Du damit aber unabhängig von Anbietern und vom Internet. Günstige und gute ZigBee-Geräte findest Du z.B. bei Aqara und Ikea.

Achso - das mit der Idee, ein SmartLock in einen Cloud-Dienst wie Alexa einzubinden, solltest Du Dir noch einmal gaaaanz genau überlegen.

Re: Anfänger wagt sich an das (erste) Smart home Projekt

Verfasst: 11. Jul 2024 09:36
von denisspain
udo1toni hat geschrieben: 10. Jul 2024 15:05 Herzlich willkommen im openHAB Forum!

Tuya Geräte haben halt leider den Nachteil, dass sie verrammelt sind. Gewöhnlich laufen sie nur mit der Cloud, was bedeutet, dass bei Internetausfall auch kein Licht geschaltet werden kann (also zumindest nicht smart).

Meine Empfehlung an der Stelle ist daher: Nicht das billigste kaufen, sondern klug kaufen.

Früher™ ließen sich auf einem ESP8266 besierende Tuya Geräte aufgrund einer Sicherheitslücke in der Firmware leicht (OTA - per WLAN) mit einer alternativen Firmware bespielen, das ist jetzt nicht mehr so. Jetzt musst Du mindestens das Gerät öffnen um an die entsprechende JTAG Schnittstelle zu kommen.
Außerdem werden inzwischen auch inkompatible Microcontroller eingesetzt, für die es (noch) keine vernünftige Firmware aus der Open Source Szene gibt.
Wie gesagt, wenn die Geräte zuverlässig offline funktionieren würden, wäre das vielleicht nicht so schlimm, aber das ist halt oftmals nicht der Fall.
Und nur weil ein Produkt nicht offiziell "geknackt" ist, bedeutet das nicht, dass es nicht angreifbar wäre (das wäre ja sogar ein valides Argument, irgendwie).

ZigBee ist ein Funkprotokoll, welches ein geeignetes Gateway benötigt (meist ein USB-Dongle, welcher den ZigBee Transceiver enthält).
Wenn Du Geräte zum Einbau oder auch Zwischenstecker kaufst, musst Du darauf achten, das sie alle zum gleichen Funkstandard passen (also z.B. alles ZigBee, alles ZWave, alles 433MHz, alles WLAN), sonst musst Du für jeden Funkstandard einen eigenen Transceiver anschließen.
Der Raspberry (ab Modell 3) hat lediglich WLAN implementiert, die neueren Versionen bringen noch Bluetooth mit, was aber in IoT Devices nur selten verwendet wird. Und auch da gibt es dann Restriktionen innerhalb der Firmware, so dass solche Geräte meist nur mit viel Glück in ein Open Source System integriert werden können - ich habe z.B. eine Körperanalyse Waage, die habe ich gezielt daraufhin ausgesucht, dass es eine Open Source Software gibt, mit der die Waage ausgelesen werden kann.
Für die üblichen Funkstandards - ZigBee, ZWave, EnOcean, Homematic - brauchst Du jeweils eigene Transceiver, wobei es auch USB-Sticks gibt, die zumindest zwei Standards parallel bedienen können.

Die von Dir verlinkten Lichtschalter haben keine Funkmodule - ging es Dir nur um das Aussehen, oder hast Du Dich da einfach nur vertan?

Was die elektrische Seite betrifft, so muss man ganz klar sagen, 230V sind potenziell lebensgefährlich, man sollte also besser wissen, was man tut.
Man muss dazu kein Elektriker sein, aber es ist eben auch nicht das gleiche, wie eine Glühlampe zu wechseln.
Falls es zu einem Schaden kommt und die Versicherung ermittelt einen von Dir verschuldeten Fehler, kann es auch rechtlich unangenehm werden, also immer vorsichtig sein und notfalls jemanden suchen, der sich besser damit auskennt - und sei es nur, um vernünftig angeleitet zu werden, oder später ein 2. Paar Augen zu haben, um noch mal sicherzustellen, dass man keine Dummheiten gemacht hat.

Drei Lichtschalter, eine Lampe: Es gibt gewöhnlich zwei Arten der Umsetzung.

Variante 1 (üblich in Treppenhäusern, dort auch oft mit Zeitsteuerung kombiniert) wäre der Stromstoßschalter (landläufig Eltako, obwohl das nur einer der Hersteller ist). Alle Licht"Schalter" sind in Wirklichkeit Taster, die beim Drücken einen kurzen Stromimpuls auf das Stromstoßrelais schicken, womit dieses seine Schaltstellung wechselt.
Um das smart bedienbar zu machen, tauschst Du das Stromstoßrelais gegen eines aus, was Du steuern kannst, nicht die Taster.

Variante 2 wäre die Kreuzschaltung.
Der Strom kommt vom Außenleiter (L) und geht in einen Wechselschalter. Von dort wird er entweder über Draht A oder Draht B weitergeleitet. Die beiden Drähte A und B sind an den zweiten Schalter geführt, dies ist der Kreuzschalter. Dieser Schalter hat vier Anschlüsse und verbindet in Schaltstellung eins A mit A' und B mit B'. In Schaltstellung zwei verbindet er A mit B' und B mit A' - die Leitung wird "gekreuzt". Von diesem Schalter aus geht die Leitung A'-B' weiter zum nächsten Schalter, dies könnte auch ein weiterer Kreuzschalter sein. Handelt es sich um den letzten Schalter in der Reihe, dann kann dieser wieder ein normaler Wechselschalter sein. Der Schalter verbindet also entweder A' oder B' mit dem "Ausgang" des Schalters, der nun direkt zur Lampe geführt wird. Der zweite Anschluss der Lampe wird abschließend noch mit dem Neutralleiter verbunden. Nun kann man an jeder Schaltstelle das Licht beliebig ein- und wieder ausschalten.
Bebildert z.B. hier: https://diybook.de/bauen-renovieren/ele ... n-funktion.

Gewöhnlich wird man eine Kreuzschaltung auf Variante 1 umrüsten, wobei man dann Leitung A dauerhaft mit dem Außenleiter verbindet und Leitung B als Steuerleitung verwendet. Die vorhandenen Schalter werden gegen Taster getauscht, der letzte Schalter in der Reihe (an dem die Lampe angeschlossen ist) wird durch den smarten Schalter ersetzt, der auch einen Tastereingang hat. In dieser Dose muss dann normalerweise auch der Neutralleiter vorhanden sein, es gibt aber auch smarte Schalter, die ohne Neutralleiter auskommen (die nutzen dann die Lampe als N) - die Lampe wird dann mit minimal geringerer Spannung betrieben, meinetwegen 225 V statt 230 V. Allerdings fließt dann immer ein geringer Strom über die Lampe, auch im ausgeschalteten Zustand.

Schönen guten Morgen,

zunächst einmal möchte ich mich für die ausführliche UND schnelle Antwort bedanken! :) Sehr nett danke. Damals hatte ich von einem ähnlichen Problem in einem Discord chat geschrieben und wurde lediglich blöd angemacht. Deshalb ein aufrichtiges Dankeschön an dieser Stelle!

Das mit den Tuya Geräten war mir so nicht bewusst. ICh hatte lediglich auf vielen Seiten diese unter den "Top5" gesehen. Dann würde ich ggf. von dem Kauf absehen.
Welche Geräte könntet/würdet ihr mir alternativ emfpehlen? natürlich mit dem Blick auch auf den Preis. Es soll einfach nur zuverlässig funktionieren.
Hier würde ich wie bereits erwähnt gerne nahezu alles auf Smarthome upgraden. Deshalb schaue ich zurzeit intensiv nach und habe noch nicht wirklich viel nachgekauft :) daher bin ich da für jede Empfehlung offen.

Die verlinkten Lichtschalter waren lediglich Beispiele. Die ich bestellt hatte, sind wlan fähig mit der Tuya app. Allerdings würde ich diese auch nochmal neu kaufen, damit ich alles miteinander ANSTÄNDIG koppeln kann.

was die Stromanmerkung angeht: da gebe ich dir Recht. Aus diesem Grund beschäftige ich mich zurzeit sehr intensiv damit und versuche, bevor ich mich daran wage, mich im internet schlau zu machen und lese mir einiges durch und schaue videos dazu. Leider habe ich keinen in meinem engeren Freundeskreis, den ich da mal eben fragen könnte.

Deine weiteren Ausführung sind sehr interessant und verständlich zu lesen, vielen dank! das heißt für mich, dass ich aber zu ersteinmal schauen muss, welcher Schalter tatsächlich der Ausgangsschalter ist und welche Schalter weiterleiten. Das ist sehr gut zu wissen. Umso besser, dass ich davon bisher abgelassen habe :mrgreen:

Vielen lieben Dank!

Harka hat geschrieben: 11. Jul 2024 07:30 Moin,
das Wichtigste wurde ja schon gesagt.

Einige Echos können von Haus aus ZigBee oder den neuen Standard Matter (wenn auch nur Version 1.1). Dann kannst Du dich langsam mit Lampen und Steckdosen ran tasten. Für einfache Wenn-Dann Regeln gibt es dort Routinen. Auch Tuya-Geräte sollten sich damit steuern lassen wobei ich Dir davon eher abraten würde. Du machst Dich damit von einem weiteren Anbieter abhängig (siehe RWE) und deine Daten landen nicht nur in Nordamerika sondern auch gleich noch in Asien. Also Bestand o.k. aber eher keine Neuanschaffungen.

Wenn Dir das nicht reicht kannst Du immer noch den RasPi raus holen und die Steuerung der vorhandenen Geräte mit OpenHAB und ZigBee ( gibt es als USB, LAN oder Erweiterung zum direkt am RasPi anstecken) übernehmen. Dafür solltest Du Dich dann mit ZigBee2MQTT beschäftigen. Ist zu Anfang nicht so einfach, aber wenn Du Dich da mit Sensoren langsam ran tastest wird das schon. Deine Steuerung machst Du damit aber unabhängig von Anbietern und vom Internet. Günstige und gute ZigBee-Geräte findest Du z.B. bei Aqara und Ikea.

Achso - das mit der Idee, ein SmartLock in einen Cloud-Dienst wie Alexa einzubinden, solltest Du Dir noch einmal gaaaanz genau überlegen.
Auch hier ersteinmal vielen Dank! :)

danke für den Tipp, den SmartLock wollte ich tatsächlich nicht in Alexa mit einbinden, sondern lediglich die Option nutzen, dass man das Schloss per Handy oder Code entriegeln kann.

Wenn ich das Ganze richtig verstehe, benötige ich also nichtmal unbedingt mein Raspberry Pi, sondern es reicht bereits meine Echo Show station z.B. aus?


Kurz noch ein allgemeines Problem bei den Lichtschaltern:
die Verkabelung ist ziemlich alt. Daher habe ich keinen Nullleiter und muss auf alternativen ohne nullleiter switchen (shelly wurde mir öfters schon empfohlen oder solch eine "Capacity"-Lösung).

Vielen lieben Dank

Re: Anfänger wagt sich an das (erste) Smart home Projekt

Verfasst: 11. Jul 2024 13:12
von Harka
denisspain hat geschrieben: 11. Jul 2024 09:36Wenn ich das Ganze richtig verstehe, benötige ich also nichtmal unbedingt mein Raspberry Pi, sondern es reicht bereits meine Echo Show station z.B. aus?
Meines Wissens haben alle ab 8 Zoll ZigBee an Bord. Außerdem Echo 4 und Plus. Für einfache Aufgaben (Lampen dimmen, Steckdosen schalten, ...) reicht das völlig aus.

Re: Anfänger wagt sich an das (erste) Smart home Projekt

Verfasst: 23. Aug 2024 15:49
von chamaeleo
Hallo denisspain,

Ich lese hier im Forum schon einige Monate mit und habe auch schon viele wertvolle Tipps raus gezogen. Es wird Zeit auch mal was zu schreiben.

Meine "Einstiegsdrogen" in das SmartHome waren Fritz!DECT Heizkörper-Thermostate (die Fritzbox war ohnehin schon da) ein DECT Gurtwickler und LED-Controller mit Tasmota. (Tasmota ist die schon erwähnte Open Source Software, die man früher unkompliziert auf die Tuya Geräte aufspielen konnte.)
Es gibt inzwischen Hersteller, die ihre Geräte bereits mit Tasmota ausliefern - Nix flashen, nix Löten und auch recht günstig zu haben. Die Geräte kommen komplett ohne Server oder SmartHome Zentrale aus. Einfach die IP-Adresse im WLAN aufrufen. Dort gibt es auch Zeitsteuerung und einiges mehr. Man kann sie aber über das MQTT Protokoll an OpenHab oder Alexa usw anbinden. Mittlerweile steuere ich sie je nach Laune mit OpenHab und direkt (geht beides parallel).

Das Fritz!DECT Zeug hängt zwar auch mehr oder weniger von einem Hersteller ab (aber nicht ganz) und das Angebot ist begrenzt. Es ist aber trotzdem eine Option wenn man schon eine FritzBox hat. Außerdem gehört DECT zu den Dingen, die mal NICHT auf 2,4GHz funken. Wenn viele fremde WLAN Netze drum herum sind und noch Bluetooth, ZigBee usw dazu kommen, kann es auf 2,4 GHz ganz schön voll werden. FritzBox und OpenHab abrbeiten recht gut zusammen.

Mittlerweile ist meine Prioritäten-Liste
Z-Wave
DECT
Tasmota

Sowohl bei Tasmota wie auch bei der Fritzbox habe ich immer noch gewisse Basis-Funktionen, wenn der Raspi oder das WLAN mal ausfällt. Nur die komplexeren Abläufe funktionieren dann nicht mehr. Von daher ist auch immer eine Überlegung, ob man wirklich alles zentral steuern will, oder man die einfacheren Sachen an den einzelnen Geräten selbst regelt.

Grüße Jens